Neueste Kritiken: Luther

Eric Till gelingt es mit Luther , eine bedeutende historische Epoche und die Person Martin Luther auf fesselnde Weise darzustellen. Joseph Fiennes bringt die innere Zerrissenheit und das Charisma Luthers eindrucksvoll zum Ausdruck. Sein Porträt eines Mannes, der zwischen Glaube, Zweifel und der unerschütterlichen Entschlossenheit steht, ist intensiv und glaubwürdig. Besonders stark ist die Darstellung von Luthers innerem Konflikt und seiner Reise vom gehorsamen Mönch zum furchtlosen Reformator. Neben Fiennes brillieren auch Alfred Molina als Tetzel und Peter Ustinov als Friedrich der Weise, die beide entscheidenden Rollen in Luthers Werdegang spielen und als Gegengewicht zu Fiennes' Luther wirken.

Historische Genauigkeit und Inszenierung:
Der Film hält sich relativ eng an historische Tatsachen, wobei er sich auf Luthers Entwicklung zum Revolutionär konzentriert. Dabei zeigt er sowohl die positiven als auch die negativen Seiten der Reformation und spart auch nicht an Kontroversen wie Luthers schwierigen Ansichten zu den Bauernkriegen. Die historischen Schauplätze und Kostüme tragen zur Authentizität des Films bei, und die filmische Umsetzung der Epoche mit dunklen und erdigen Farben vermittelt die Atmosphäre der damaligen Zeit auf gelungene Weise.

Stärke und Schwächen:
Einige Kritiker bemängeln, dass der Film sich stark auf die idealisierte Darstellung Luthers konzentriert und dabei die politischen und sozialen Dimensionen der Reformation nicht ausreichend thematisiert. Auch wird die komplexe Persönlichkeit Luthers in Teilen vereinfacht, was ihm einen leicht hagiographischen Ton verleihen könnte. Dennoch bleibt Luther als Porträt einer Schlüsselfigur und als Einführung in eine prägende Zeit der europäischen Geschichte kraftvoll und beeindruckend.

Fazit:
Luther ist ein bildgewaltiges, historisch ambitioniertes Drama, das durch großartige Schauspieler und beeindruckende Kulissen überzeugt. Obwohl der Film nicht alle komplexen Facetten der Reformation zeigt, gelingt es ihm, das Leben und die Überzeugungen eines Mannes nachzuzeichnen, der die Welt veränderte. Für geschichtsinteressierte und Liebhaber epischer Biografien ist Luther eine sehenswerte Darstellung, die das Leben eines der einflussreichsten Persönlichkeiten der Neuzeit beleuchtet.

Das Medium Film taugt manchmal auch für eine gut gemachte Geschichtslektion - so wie hier. Leben, Wirken und vor allem der Antrieb von Martin Luther werden in zwei spannenden Stunden interessant und unterhaltsam aufgearbeitet (wenngleich ich die historische Genauigkeit nicht bewerten kann) die insbesondere den ängstlichen Menschen Luther darstellen. Des weiteren gibt's eine hohe Starbesetzung, mit Leuten wie Uwe Ochsenknecht, Alfred Molina, Peter Ustinov oder Bruno Ganz. Klar, der Aufwand des teilweise deutschen Filmes sieht gegen den aufgeplusterten Look den andere Historienfilme aus der Zeit bieten etwas trist aus, aber darum geht's nicht, inhaltlich wurde hier alles richtig gemacht. Wer befürchtet hier nur ein dröges Geschichtsfilmchen präsentiert zu bekommen sollte angenehm überrascht sein.

Fazit: Spannend und interessant dargestelltes Portrait eines mutigen Mannes!

Grundsätzlich eine gute Darstellung des historischen und auch des Menschen Martin Luther. Daß die Bauernkriege gegen Ende des Films etwas sehr kurz dabei wegkamen und auch die Verbindung nicht unbedingt ganz klar sein kann, ist für den Punktabzug (mit-)verantwortlich, ebenso wie die etwas sehr geschönte Katharina v. Bora.