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Anonymer User
3,5
Veröffentlicht am 25. Februar 2010
Mike Leigh hat eine komplexe Milieustudie der Working Class abgeliefert. In der Plattenbau-Tristesse herrschen Arbeitslosigkeit, Geldprobleme und Aggressivität. Dabei gibt es aufmüpfige, rotzfreche Kids, die mitunter etwas zu dick geraten sind. Zwischen Eltern und Kindern herrscht ein äußerst rauer Ton. Im Mittelpunkt steht ein gutmütiger, nicht gerade arbeitswütiger Taxifahrer, der mit seinem Leben nicht zufrieden ist. Und wenn etwas passiert, merkt man die Hilflosigkeit - auch in der Trauer und im Schmerz. Ein Highlight ist Karaoke im Pub, wobei man sich die Kante gibt. Der finale Höhepunkt ist eine eheliche Auseinandersetzung, in der alles oben Erwähnte zur Sprache kommt und ein sensibler, tränenreicher Versuch gemacht wird, alles wieder ins Lot zu bringen. Dann liegt ihr wahres Leben wieder irgendwo zwischen dem Alles und dem Nichts.
Ein berührender, aber nicht immer ganz glaubwürdiger Film!
Die Rollen von Vater und Mutter waren meines Erachtens nicht ganz ausgefeilt, dafür spielt die Darstellerin der jungen Rachel herrausragend gut. Timothy Spall konnte mich nicht überzeugen, was aber sicher nicht nur an ihm, sondern auch an Drehbuch und Regie liegt.
Wem die Probleme "kleiner Leute" nicht egal sind und wer einen positiven Film über das Wiederzusammenfinden von Menschen in schwierigen Situationen sehen möchte, ist hier richtig!
Solche Filme sind wohltuender als effekthascherige Hollywood-Schmonzetten.