Wenn dem Zuschauer bei einem Teil der „Scary Movie“-Reihe eines bewusst sein sollte, dann dass er weder Story noch intelligente Gags, noch schauspielerische Leistungen erwarten sollte. Sprichwörtlich gilt es, die meisten Gehirnfunktionen auszuschalten und sich dabei möglichst nicht zu wundern, worüber man gerade wieder lauthals aufgelacht hat. Beim dritten Teil wurde die Regie nun nicht mehr wie bei den ersten beiden von den Wayens-Brüdern geführt, die sich im zweiten Teil in zu große Dimensionen des Ekels und der Filmzitathäufung verirrt hatten, sondern von Comedy-Veteran David Zucker. Der machte sich bereits in den 80er Jahren einen Namen mit Parodien wie „Hot Shots“ oder „Die nackte Kanone“ und kommt nun zurück mit einem Slapstick-Stück, welches wirklich niemand ernst nehmen sollte. Die einen werden es lieben und die anderen es verachten, weil ihnen das Niveau zuwider ist.
Fernseh-Moderatorin Cindy Campbell (Anna Faris) recherchiert in einem mysteriösen Fall. Merkwürdige Zeichen in Kornfeldern deuten auf die Landung von Aliens nahe einer Farm hin. Zur gleichen Zeit wird ihre Freundin Brenda (Regina Hall) Opfer eines Videobandes: Nach dem Ansehen erhält sie einen Anruf und eine Stimme macht ihr glaubhaft, in sieben Tagen sei es mit ihr zu Ende. Und dann gibt es da noch einen jungen weißen Rapper George (Simon Rex), der sich endlich in einem großen Battle beweisen und zu einem Star des Hip-Hop-Universums aufsteigen möchte. In den verliebt sich Cindy Campbell nach der Totenwache ihrer Freundin und fortan sind sie gemeinsam den Wesen von einem anderen Stern, den Gefahren des Videobandes und allerlei Problemen mehr auf der Spur.
Die Storybeschreibung zeigt, dass hier natürlich nicht sonderlich viel Neues entstanden ist. Eine bunte Mischung aus „The Ring“, „8 Mile“, „Signs“, „Matrix“ und diversen weiteren erfolgreichen Kinoproduktionen der jüngeren Vergangenheit fügt sich zu einer Geschichte zusammen, die gar nicht den Anspruch erhebt, großartige Zusammenhänge aufzuweisen. Was das Ganze zusammenhält, sind besonders die zahlreichen Anspielungen und natürlich Parodierungen der bekannten Blockbuster. Dazu kommen diverse Running Gags, die trotz ihres gelinde gesagt niedrigen Niveaus zünden können. Genaueres soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Die Stürzung in Klischees über Hip-Hop-Anhänger etc. darf selbstverständlich auch nicht fehlen, wirkt allerdings etwas abgenutzt. Was zum Glück deutlich in den Hindergrund gerückt ist, sind Szenen, die ihren Witz allein durch ihren Ekel beziehen sollen. Zwar sind solche vorhanden, doch nicht vorherrschend, was Besucher des zweiten Teils vielleicht beruhigen wird. Vorherrschend sind Schadenfreude gefragt, wer bei der Szene aus „American Pie 2“, in der sich Jim an einer Glocke hart den Kopf stieß, laut fragte, ob auch nichts passiert sein, dem sei vom Kauf einer Kinokarte für „Scary Movie 3“ abgeraten. Etliche Male wird dieses Muster genutzt, doch auf eine derart dreiste und einfältige Art, die paradoxerweise nie langweilt.
Wie oben erwähnt sind gute schauspielerische Leistungen nicht zu erwarten. Die Rollen sind derart einfach gehalten und könnten zum Teil von jedem Soap-Darsteller gemeistert werden. Ganz nett sind diverse Gastrollen: Leslie Nielson sei hier gesondert erwähnt, er schließt den Bogen zur Welt von „Die nackte Kanone“ und „Hot Shots“, deren Humor hier im Grunde etwas aufgefrischt präsentiert wird. Außerdem waren sich unter anderem Pamela Anderson, Denise Richards, Ja Rule, Queen Latifah, Charlie Sheen und Jenny McCarthy nicht zu schade, für ein wenig Publicity für sich selbst und den Film zu sorgen.
„Scary Movie 3“ ist sicherlich nicht für jedermann. Wer sich über nicht vorhandene Storys und Sinn von Filmen aufregen wird, sollte sich die anderthalb Stunden nicht antun. Für die anderen ist diese Zeit jedoch pure Unterhaltung, auch wenn die sich nicht in hohen Gefilden des Anspruchs bewegt, sondern eher tief in die Klamotten-Kiste greift. Einige der Gags sind allerdings sichtlich völlig unlustig und werden nicht einen Kinobesucher im Saal zum Lachen bewegen. Hierbei handelt es sich aber eher um die Ausnahme, auch wenn ein paar wahrscheinlich alle Gags für gescheitert erklären würden. Doch es heißt zurücklehnen und ein kleines, nettes Revival der Filme von David Zucker zu feiern, das Kontrast bietet zum restlichen Kinoprogramm und sich endlich mal wieder traut, aktuelle Filme aus Korn zu nehmen. Das ließe sich noch besser machen vielleicht, wenn am Ende klar würde, wie unfreiwillig komisch etwa „Matrix“-Szenen sein können, doch Spaß ist auch hier zur Genüge vorzufinden.