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Anonymer User
2,0
Veröffentlicht am 2. April 2022
Die einzige Regiearbeit von John Wayne und die hätte er sich lieber sparen sollen. Keine Frage vor der Kamera war er der uneingeschränkte König des Westerns (ein paar Kriegsfilme mittelmäßiger Qualität waren auch dabei) aber als Regisseur war er wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Der historische Hintergrund dieses texanisch – mexikanischen Krieges so um die Mitte des 19, Jahrhunderts bleibt etwas unklar, trotz der heillos langen Dialoge, die die Handlung strecken. Bemerkenswert ist eigentlich nur der Schluss: nach über zwei Stunden kommt es endlich zur Belagerung und Eroberung der Missionsstation Alamo und die ist etwa so spannend wie der Wetterbericht. Eine beachtliche Riege von Weltstars wirken mit, ohne sich profilieren zu können. Laurence Harvey macht auf schneidigen Offizier, Richard Widmark laviert so zwischen den Fronten und Richard Boone mimt einen knurrigen alten General. Erfrischend der Sänger Frankie Avalon, der sanfte Gesangsstar aus den 50er und 60er Jahren. Für die wenigen Frauenrollen konnte sich nur Linda Cristal qualifizieren, durfte aber dem Helden Colonel Davy Crockett (Wayne) nicht zu nahe kommen. Nach langen pompösen Auf- und Abritten kommt es endlich zur Entscheidungsschlacht. Die wird unterlegt mit dem Evergreen ‘ Greensleeves of Summer‘, aber nur ganz leise. Wir sehen auch noch heldenhafte Soldatenfrauen, die den freien Abzug ablehnen – was dem Regisseur bestimmt aus dem Herzen sprach – bevor alle Helden ins Gras (Staub/dust) beißen. Das hat schon einen gewissen Seltenheitswert. Ein monumentales Epos mit wenig Substanz und viel pathetischer Theatralik bis hin zu den offiziellen Postern mit Pose.
John Waynes Regiedebüt, für das sich der Star einst verschuldete, betreibt bedenkliche Heldenverehrung. Filmisch besticht das Monumentalwerk durch Aufwand, die erlesene Besetzung und die flotte Inszenierung.