"Rambo" war ein sehr rentabler Film, deshalb folgte auch ein paar Jahre später "Rambo 2". Die Enttäuschung war recht groß, denn von dem anspruchsvollen Actiondrama war nichts mehr übrig, dafür bot er aber zumindest einen durchschnittlichen, kurzweiligen und stupiden Actionreißer. Damit war er auch erfolgreich und so ließ ein dritter Teil auch nicht allzulange auf sich warten. Und hier bekommt man genau das selbe geboten wie auch im zweiten Teil, nur wie ich persönlich finde, ein kleines bisschen besser.
Die Story ist erneut sehr dünn. Rambo ist in Thailand zur Ruhe gekommen. Bald jedoch kommt ihn sein Ausbilder Trautman besuchen. Es gibt eine neue Mission und er selbst will dort mitmachen. John sagt allerdings ab, denn er will nicht mehr. Erst nachdem Trautman in die Fänge des Feindes gelangt ist, erklärt sich Rambo bereit erneut zu kämpfen. Was danach folgt, läuft nach bewährtem Muster ab. Zwar hat Rambo dieses mal seinen Freund und Ausbilder zur Seite, aber im Endeffekt metzelt er doch wieder nur allein alles nieder. Dabei ist die Story eigentlich genauso rassistisch wie schon im Vorgänger. Die Amerikaner sind die einzig Guten, die Weltverbesserer. Die Russen sind abgrundtief böse. Damit muss man sich nunmal abfinden, aber man sollte "Rambo 3", wie schon "Rambo 2" sowieso nicht so ernst nehmen.
Kennt eigentlich jemand die Chuck Norris Witze? Eigentlich könnte man diese genau so gut mit John Rambo machen. Er wird auch hier als Übermensch dargestellt. Rambo ist nicht aufzuhalten. Er spaziert einfach mal so ins Hauptquartier des Feindes und kommt dort auch locker wieder weg. Verwundbar ist er zwar, aber nicht umzubringen. Waffen bekommt er auch immer irgendwo her und selbst wenn nicht, er könnte bestimmt auch mit seinem Messer Explosionen herbeiführen. Superman sieht gegen ihn alt aus! Aber irgendwie hat das ja auch Charme und gehört mittlerweile zur Rambo-Reihe. Sylvester Stallone verkörpert diesen auf jeden Fall wieder ordentlich, mit längeren Haaren und konnte mich hier irgendwie mehr überzeugen als im zweiten Teil. Zwar ist er nicht viel mehr als eine stumpfe Killermaschine und verkommt dabei teilweise schon zur Karikatur, doch er hat mir gefallen. Ebenso Richard Crenna, der erneut gut spielt. Ich fand es schön, die beiden mal zusammen in Aktion zu sehen. Ansonsten spielen die Darsteller okay, aber mehr auch nicht.
Worauf es auch hier überwiegend ankommt ist die Action und diese fand ich etwas besser gelungen als im Vorgänger. Die ersten 40 Minuten verlaufen recht actionarm, doch danach gibt es ca. eine Stunde Nonstop-Action. Gerade im Finale hat mir diese noch sehr gut gefallen. Spannung darf man nicht großartig erwarten, man weiß sowieso, dass wenn Rambo ans Werk geht, alles gut ausgehen wird. Der Unterhaltungsfaktor ist nicht perfekt. Gerade in der ersten Hälfte kommt es zu Längen, doch danach wird man sowieso nur noch mit Daueraction berieselt, so dass ich hier gut unterhalten wurde. "Rambo 3" geizt nicht mit Explosionen und Schießereien. Er war bis dahin auch der teuerste Teil der Reihe. Insgesamt war alles recht kurzweilig.
Die Inszenierung ist solide, bietet insgesamt aber auch nichts herausragendes. Die Kulisse wechselt mal wieder. So findet das Geschehen diesmal nicht in den Bergen ("Rambo 1") oder im Dschungel ("Rambo 2"), sondern in der Wüste statt. Mir hat das ganz gut gefallen. Die Atmosphäre ist erneut ziemlich trashig. "Rambo 3" wirkt teilweise wieder unfreiwillig ziemlich komisch. Gerade die Dialoge und Sprüche führen dazu bei und manche davon haben schon Kultstatus erreicht. Mein Lieblingsdialog ist immer noch: "Was ist das?" "Blaues Licht!" "Was tut es?" "Es leuchtet blau!" Ebenfalls herrlich ist wieder ein Spruch von Trautman: "Gott kennt Gnade, Rambo nicht!" Das Ganze nimmt hier schon echt amüsante Züge an, bestimmt ohne das dieses so gedacht war.
Brutalität ist erneut vorhanden, auch wenn ich persönlich finde, dass "Rambo 3" im direkten Vergleich zu seinem Vorgänger etwas harmloser ist. Trotzdem wird ganz ordentlich Blut vergossen und insgesamt ist der Bodycount noch höher. Die Effekte sind auch hier gelungen. Begleitet wird alles von einem passenden, aber nicht besonderen Score.
Fazit: Auch "Rambo 3" ist stupide Action der Marke: Gehirn ausschalten und genießen. Das Ganze wurde meines Erachtens etwas besser umgesetzt als im zweiten Teil und bekommt durch die teilweise echt stumpfen Dialoge auch noch einen recht hohen Spaßfaktor. Dennoch ist auch "Rambo 3" eigentlich nicht mehr als ein durchschnittlicher Actionreißer von der Stange, der zwar gut unterhält, aber nichts Besonderes ist und manch Gemüt wegen viel Patriotismus und Rassismus erregen dürfte.