Ein Film, der eine schwere Frage aufwirft: ist Clint Eastwood ein besserer Schauspieler oder Regisseur? Sagen wir es so: er ist in beidem eine Klasse für sich. Wenn er, wie bei „Mystic River“, nur auf dem Regiestuhl Platz nimmt, kann man sich darauf gefasst machen, eine solide, spannende, dramatische und vor allem ruhige Geschichte erzählt zu bekommen, die sich voll und ganz auf ihre Figuren verlässt – und genau so ist auch dieser Film.Inhaltlich setzt sich der Film ein minimales bisschen zwischen die Genres – er kombiniert Drama, Thriller und Krimielemente, aber ohne sich irgendwie in eine Richtung zu verzetteln. Größte Aufmerksamkeit gilt jedoch neben der soliden Regie dem gigantische Staraufgebot, das sich vor der Kamera versammelt und von denen einer besser ist als der andere: Sean Penn und Tim Robbins (beide für diesen Film zurecht mit dem Oscar ausgezeichnet), Kevin Bacon mal in einer sympathischen Cop-Rolle, Lawrence Fishburne (alias Morpheus), Marcia Gay Harden und Laura Linney.Nachteil: es gibt unzählige Szenen, in denen kaum was passiert und nur endlos geredet wird. Das hätte man sicher etwas straffen können. Außerdem das seltsame Ende (verrat ich hier natürlich nicht). Dafür fährt Eastwood in der letzten halben Stunde den Spannungsregler in den roten Bereich, lässt ihn dort und serviert eine erschreckend simple und verblüffende Auflösung, auf die man selber wirklich kaum kommen konnte.Fazit: Actionfreies Drama, das von einer Horde Schauspielgiganten getragen wird und dem man auch die ein oder andere Länge locker verzeiht.