Mein lieber Schieber, hier hat aber jemand ganz konsequent das Lehrbuch für Buddymovies gelesen und alle Ratschläge befolgt. Aber ein guter Film ist daraus dennoch nicht geworden…es ist halt nicht mehr die Zeit von „48 Hours“ oder „Lethal Weapon“, aus diesem Genre gibt es einfach schon viel zu viele Filme. Obendrein wird hier noch geredet als bekäme Martin Lawrence seine Gage nach einem Faktor Wort pro Minute, das erinnert an Eddie Murphy, aber auch der hat seine Höchstzeiten schon lange hinter sich…und was völlig fehlt, aber eigentlich zu den Gesetzmäßigkeiten des Genres gehört, ist eine vernünftige Geschichte mitsamt einem zumindest durchschnittlichen Bösewicht. Hier ist das Eric Roberts in weißblond und schlecht, mitsamt dem dümmsten Hintergrund einer kriminellen Aktivität.
Gegen Roberts stehen die Herren Lawrence und Zahn. Der eine wäre zu gern Polizist, fliegt aber von der Akademie, der andere war Polizist, muß aber ins Gefängnis, weil man ein vermeintliches rassistisches Polizeivorgehen bestrafen will. Beide landen bei einem privaten Wachdienst und werden zu Partnern, obwohl man sich aufgrund der Rassengeschichte dereinst spinnefeind war. Doch gemeinsames Leid schweißt zusammen – Zahn verlor seinen Partner bei der Polizei bei einer Schießerei, and der Gangster beteiligt waren, die nun das von Lawrence bewachte Lagerhaus ausräumen. Man klaut Bierfässer…ja, ich sagte es schon, die Motive der Gangster sind selten dämlich konstruiert. Und zum guten Schluß sind die Bösewichte tot, Zahn und Lawrence aber wieder Partner – in den Reihen der Polizei.
Lobend seien zunächst die Actionszenen erwähnt, die in der Tat ordentlich und bis auf Explosionen auch zumeist handgemacht sind, gerne auch in Zeitlupe. Doch leider, leider, will die Geschichte nicht funktionieren. Das liegt nicht unbedingt an Zahn, der den kleinen Choleriker ganz gut hinbekommt, sondern zum einen an Lawrence, der den ganzen Film über andauernd schwatzen muß, mitsamt dämlicher Anspielungen auf Hautfarben, zum anderen aber an der unglaublich konstruierten Story samt Informanten bei der Polizei. Man folgt ganz stur dem Buddy-Genre, doch bereits nach 15 Minuten langweilen, ach, nerven die Wortkaskaden des schwarzen Mannes, der versucht, seine Rolle in „Bad Boys“ leider in schlecht zu wiederholen. Kein guter Zeitvertreib, nicht mal für einen Regenabend, sondern überaus durchschnittlich – und auch nur wegen der soliden Action knappe 5/10.