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    Zeit der Zärtlichkeit
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    niman7
    niman7

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    4,5
    Veröffentlicht am 16. August 2016
    Mit "Zeit der Zärtlichkeit", erzählt Regie Legende James L. Brooks eine Geschichte über zwei Frauen, welche sich über 30 Jahre streckt. Aurora Greenway (Shirley MacLaine) hat sich stehts fürsorglich um ihre Tochter Emma (Debra Winger) gekümmert. Emma möchte jedoch endlich aus den Fängen ihrer Mutter entkommen und das Leben einer Erwachsenen Frau leben. Um ihr Ziel zu erreichen, heiratet sie den jungen Dozenten Flap Horton (Jeff Daniels). Aurora kann ihn auf den Tod nicht ausstehen. Trotz großer Mühe die Heirat zu unterbinden, kommt es dazu und ihre kleine Emma zieht weg. Während für Emma ein neues Leben beginnt, vereinsamt ihre Mutter. Als Aurora jedoch den Playboy und Astronauten Garret Breedlove (Jack Nicholson) kennenlernt, gewinnt sie wieder an Lebensfreude. Doch bei Emma scheint ihr Glück in Gefahr zu sein...
    Zeit der Zärtlichkeit geht etwas länger als 2 Stunden und unterhält einen durchweg phänomenal. Die Handlung, welche sich über 30 Jahre erstreckt, ist durchweg rührend und spannend erzählt. Die Hauptfiguren sind äußerst realistisch gezeichnet und zeigen das wahre Leben. Emma ist recht kindisch und naiv. Schon zu Beginn merkt man, dass ihre Mutter sie vor allem Böse der Welt geschützt hat und sie eigentlich vieles gar nicht kennt. Beispielweise wie eine Frau mit Kleid sitzt. Oder wenn sie trotz Erkältung und Fieber ihren Mann, auf die Gefahr ihn anzustecken, küsst. Im Laufe der Geschichte wird sie 3 Mal Mutter und ihr Umgang mit den Kindern ist ebenfalls recht naiv (Saunabad weil ihr Kind Halsweh hat). Sie vermutet ihr Mann Flap betrügt sie. Um es ihn heimzuzahlen, begeht sie eine Affäre mit dem viel größeren naiven Bankangestellten Sam Burns (John Lithgow). Dadurch wird die Figur der Emma sehr sympathisch und man schließt sie relativ schnell an Herz. Ihre Mutter Aurora ist dagegen eine wohlerzogene Dame und Perfektionisten. Das Essen richtet sie nur als Dekoration aus. Zum essen ist es nicht da. Trotz zahlreicher Verehrer (Vemon Dahlhart "Danny DeVitto), hat sie alle abgelehnt um sich voll und ganz auf ihre Tochter zu konzentrieren. Spaß am Leben kennt sie nicht. Wie ein Date in der heutigen Zeit aussieht, weiß sie auch nicht. Sie erscheint in knall rosa Kostüm mit Perücke! Wenns um ihre Tochter aber geht, vergisst sie schnell die guten Manieren. Dagegen ist Garret das komplette Gegenteil der beiden Damen. Er macht und sagt was er will. Manieren scheint er auch nicht zu besitzen (fängt an zu essen bevor der Gast da ist). Er ist eher die spritzige Lebensfreude und unheimlich stolz auf seinen Beruf als Astronaut. Aber weiß aber nicht recht, wo er im Leben steht.
    Brooks zeigt aber auch wunderbar den Alltag einer Frau im prüden Amerika. Während Flap arbeiten geht, ist Emma mit der Erziehung der Kinder beschäftigt und allen was dazu gehört. Dagegen stehen ihre Freundinnen voll im Leben und sind entsetzt als sie erfahren, dass Emma noch nie gearbeitet hat.
    Gegen Ende nimmt der Film auch eine unerwartete Wendung und wird zunehmend dramatischer. Was mich jedoch am Film störte- und der Film damit nicht zum Meisterwerk wird-, waren die häufigen und zu plötzlichen Zeitsprünge ohne jegliche Vorwarnung oder Andeutung. Somit ist man als Zuschauer immer wieder damit beschäftigt, sich einen Überblick zu beschaffen. Zeit der Zärtlichkeit ist durch die Bank weg mit großen Namen besetzt und hervorragend gespielt. Die gute Leistung hat sich auch bei den Oscars gespiegelt (11 Nominierungen/5 gewonnen). Besonders Shirley MacLaine beeindruckt mit ihrer außergewöhnlichen Leistung. Ihre Wandlung von spießiger Frau die das Wort "Oma" nicht hören will, zur Lebensbejahten Frau mit großer Zuneigung zu ihrer Tochter, ist schlechtweg beeindruckend. Debra Winger ist ebenso als naive und herzliche Emma mehr als stark. Wenn sie vor Freunde wie ein kleines Kind auf ihre Mutter springt und diese ungewöhnliche Beziehung zeigt, dann macht sie einfach Spaß. Jack Nicholson gewann hier seinen zweiten Oscar als bester Nebendarsteller. Auch wenn er recht wenig Leinwandzeit hat, hinterlässt er einen bleibenden Eindruck. Gewohnt cool, lässig und einige Sprüche auf den Lippen. Darf gegen Ende aber auch eine Wandlung durchmachen und verletzliche Seite zeigen. John Lithgow überzeugt ebenfalls als großer Landjunge mit weichen Herzen und wurde ebenfalls mit einer Nominierung bedacht. Der junge Jeff Daniels darf hier schon sein Talent aufblitzen lassen.
    FAZIT: Zeit der Zärtlichkeit ist ein hervorragendes Drama mit vielen komödiantischen Einlagen über eine ungewöhnliche Mutter-Tochter-Beziehung. Die Figuren sind außergewöhnlich gut geschrieben und sämtliche Akteure liefern eine beachtliche Leistung ab. Daneben liefert Brooks auch Gesellschaftskritische Momente. Nur die Zeitsprünge hätte man anders und besser lösen können.
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