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niman7
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2,0
Veröffentlicht am 27. November 2012
The Good German ist wirklich ein schlechter Film. Man weiß nie so richtig worum es geht. Ein Mann wird gesucht obwohl er schon für tot erklärt wurde. Ein amerikanischer Offizier sucht ihn nur aus reiner interesse und spielt dabei mit seinen Leben. Naja ziemlich dünn. Hat kein Spaß gemacht dabei zu zugucken. Außer man schaut sich den Film auf englisch an und sieht bzw. hört zu wie die bezaubernde Cate Blanchett deutsch redet! Und das sehr viel und auch sehr gut. Hiermit beweißt sie mal wieder was für eine Tolle Schauspielerin sie ist. Tobey Maguire hätte man nicht unbedingt so groß erwähnen müssen denn er stirbt nach gerade mal 8-10 Minuten. Dabei hat mir seine Figur und seine Leistung sehr gut gefallen. Clooney ist sehr schwach.
Die Macher dieses Streifens verheben sich nicht nur am Titel. Zu einem Film im Stil der 1940er Jahre gehört etwas mehr als ein altmodischer Bildausschnitt und der Verzicht auf Farben. Abseits solcher Spielereien ist der Stoff schrecklich gewöhnlich umgesetzt. Das Werk ähnelt eher schlechten Krimis, deren Handlung man nach einiger Zeit nicht mehr folgen kann, als Klassikern wie „Der dritte Mann“. Spätestens bei der an Casablanca erinnernden Schlussszene wirkt der Film lächerlich. Die Zickereien in Richtung sowjetische Besatzungszone sind reichlich 20 Jahre nach Ende des kalten Kriegs ebenfalls eher peinlich.
Die Story ist kompliziert und so wird sie uns auch dargeboten. Man braucht Vorkenntnisse über Deutschland 1945, speziell für das geteilte Berlin. So kommt das Ganze recht zäh rüber und man hechelt trotzdem den Ereignissen irgendwie hinterher, um sie richtig einzuordnen. Der Titel scheint provokativ gemeint zu sein. Da fragt sich mancher Kalte Krieger: ’den guten Deutschen? Gab’s den überhaupt?’ Andererseits erscheint George Clooney möglicherweise als Alternative – und der ist gar kein Deutscher. Die befreite Cate Blanchett als ehemalige Nazi-Informantin kommt ebenfalls nicht in Frage. Und der total fehlbesetzte, weil an sich immer nette Tobey Maguire als Bösewicht und Kriegsgewinnler scheidet ebenfalls aus. Die s/w Fassung und die historischen Aufnahmen von der Potsdamer Konferenz sollen Atmosphäre schaffen und können aber auch nichts zur Spannung beitragen. Und beim casablanca-mäßigen Schluss muss man echt schmunzeln. Es sollte doch aber ein Spionagethriller sein?!
Ich bin ja eigentlich ein großer Freund von George Clooney und fand ihn schon großartig als er noch im „emergency room“ den Kinderarzt gab – aber auch wenn die Kritiker sich überschlagen, bei mir gehen immer die Alarmglocken an sobald er anfängt mit Steven Soderbergh zu arbeiten. Egal was die beiden gemeinsam aushecken, sei es eine neue „Oceans irgendwas“ Fortsetzung oder ein politisch motivierter Film, am Ende kommt immer was raus das von jedem Kritiker in den Himmel gelobt wird und ich absolut zum Gähnen finde. Bei diesem Film hier sind die Kritiken alles in allem mäßig und welch Sensation: ich find ihn garnicht sooooo schlimm. Interessant ist mal wieder die Machweise: der Film spielt 1945 in Berlin, ist komplett in schwarz/weiß gedreht und auch die technischen Methoden wurden mit voller Absicht so zurück geschraubt daß das Endresultat so aussieht als sei es 1945 gefilmt worden. Das ist der Rahmen, aber was füllt diesen? Im Grunde eine nette, altmodische Krimistory, ein Mann der im Militärmileu um 1945 einer Verschwörung auf die Schliche kommt und alles tut um seine große Liebe aus ziemlichen Schwierigkeiten herauszupauken. Ganz ehrlich gesagt ist das Resultat pures Entertainment und wenn mans unter dem Gesichtspunkt betrachtet kann man, insbesondere wenn man auf richtig alte Filme steht den Streifen durchaus genießen. Wer ein Zeitdokument oder einen politisch brisanten Kracher erwarten guckt ganz schön in die Röhre. Ebenso wie man nach einer guten halben Stunde dumm drein blickt und sich fragt: Moment mal, wurde mir dieser Star dessen Leiche da gerade gefunden wurde nicht auf dem Filmplakat als Hauptfigur präsentiert? Na klasse ...
Fazit: Altmodischer Krimi der aussieht wie die Fortsetzung von „Casablanca“ mit verzwickter Story und guter Besetzung
Stilsicher und mit viel Liebe zum Detail hat hier Soderberg einen spannenden Krimi im Nachkriegsberlin geschaffen. Wer sich mit alten Filmen aus den 40ern auskennt und sie mag, wird hier seine wahre Freude haben. Lichtsetzung, Kameraführung, Musik und Schnitttechnik, alles wirkt sehr autentisch. Selbst die Art zu sprechen ist hier gekonnt der Zeitepoche nachempfunden, allerdings besonders in der englischen Originalfassung. Für die Story wurde anscheinend sauber recherschiert, wie die Situation in Berlin 1945 war, insbesondere der Umgang der Russen und Amerikaner mit Nazigrössen, die von Nutzen sein könnten für den nächsten grossen Konflikt zwischen Ost und West. Auch wenn ich George Clooney sehr schätze und er auch in diesem Film überzeugt, ist doch ganz klar Cate Blanchett der Star des Streifens. Ihre Darstellung einer Frau, die durch die Kriegsumstände gelernt hat nahezu alles zu tun um zu überleben ist beeindruckend und ihr gefaketer deutscher Akzent ist auch recht überzeugend. Ein durch und durch gelungener Film Noir, der leider an den Kinokassen nicht sonderlich erfolgreich war. Die Musik hat verdientermaßen eine Nominierung bei den Oscars bekommen.
ohne jetzt eine andere kritik hier auf der seite gelesen zu haben, möchte ich für mich feststellen, dass der kinobesuch sich durchaus gelohnt hätte. nur
hätt ich den film doch 10 minuten vor schluss verlassen...
die geschichte ist eine kriminalstory aus dem nachkriegsdeutschland mit politischer dimension. ich fand sie glaubhaft und interessant. auch die wirklich großartige verschmelzung von archivaufnahmen und aktuellen teilen war sehenswert.
die schauspielerische leistung fand ich weniger bemerkenswert, vor allem cate blanchett hat mich extrem enttäuscht. die geschichte reißt da aber viel raus.
der titel verpflichtete offenbar den autor dazu, auch den verbliebenen deutschen sympathieträger mit einer völlig unglaubwürdigen geschichte auszustatten. das ende hat mir schlicht die schuhe ausgezogen.
ich werd das ende vergessen und den film als ziemlich authentische nachkriegsgeschichte in erinnerung behalten, die interessante einblicke in die sicht der amerikaner auf die deutschen vermittelt.
Ich kenne die ganzen original "Alten Schinken" noch aus Kindertagen und fühlte mich schon sehr schnell zurückversetzt. Die technische Umsetzung des Films kann durchaus beeindrucken und sticht aus dem aktuellen Mainstream Einerlei deutlich heraus. Die Casablanca Nummer fängt ja schon beim FIlmplakat an. Aber frei nach dem Motto: "Besser gut geklaut als schlecht selbstgemacht" kann der Film punkten. Düsterer und vor allem griffiger und daher nachvollziehbarer als z.B. "The Good Shepperd" kommt er daher. Ausserdem echt toll wie überzeugend "Spiderman" ein Arschloch spielen kann und eine große Befriedigung für die Männerwelt, das der Clooney gleichmäßig über den ganzen Film verteilt schön den Frack verschlagen kriegt.