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Thomas Z.
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3,0
Veröffentlicht am 28. September 2024
Solider Politthriller, typisch 90er, mit überzeugenden Darstellungen von Julia Roberts und Denzel Washington. Spannung wird ausreichend generiert, Story ist auch vorhanden. Keine Ausschläge nach oben oder unten, halt grundsolide Unterhaltung ohne Wow-Effekt.
Der an sich sehr gute Film verschenkt glatt einen Stern durch zwei üble Schnitzer. Warum explodiert der Ford Taurus im Parkhaus nicht? Völlig unlogisch. Und dann dieses verkitsche Ende, das schon mit der Privatjet- Flucht einen un-plausiblen Anfang nimmt. Sonst? Echt guter Cast, spannend und sehenswert.
Die 90er Jahre haben nicht nur gute Filme hervorgebracht, es waren auch ein paar schlechte oder wie im Fall von Die Akte auch nur mittelprächtige Werke dabei. Trotz Starbesetzung und basierend auf einem John Crisham Roman weiss The Pelican Brief nie so richtig zu überzeugen. Schön gefilmt und mit ein paar ganz wenigen, moderat spannenden Szenen ist der Film mit seinen 141 Minuten erstens zu lang geraten, im Gesamten zu unspannend und zweitens schlichtweg zu vorhersehbar oder besser gesagt nach Schema F verlaufend.
Uaaaa, da kommen ganz schräge Erinnerungen hoch: „Die Akte“ war nach „Die Firma“ der zweite Film nach einem Buch von John Grisham und der Stern des Autors stieg unaufhaltsam. Und es war die Zeit zu der wir jede Woche Donnerstags in der gleichen Gruppe ins Frechener Kino gingen und da sahen wir ihn dann … und fanden ihn trotz hoher Erwartungen ziemlich lahm. Aber es macht wohl einen Unterschied ob man den Film mit 14 sieht oder eben mit 32. Und es macht einen Unterschied zwischen damals und heute wenn man die Besetzung sieht: Denzel Washington als geradezu steriler held, daneben Julia Roberts in einem (erfolgreichen) Versuch sich vom „Pretty Woman“ Image zu lösen. Man entdeckt aber in etlichen nebenrollen Personen die einem heute viel eher ein Begriff sind, sei es auch nur „Sex and the City“ Star Cynthia Nixon oder Stanley Tucci als Killer mit Haaren. AM Film selber ändert das aber wenig und ein Vorwurf muß sich das Werk halt leider gefallen lassen: er ist bleischwer und schleppend. Die meiste Zeit wird einfach sehr viel geredet, ein paar kurze Actioneinlagen und Verfolgungsjagden gibt’s zwar auch zwischendurch, aber der Schwerpunkt liegt eben deutlich bei der ziemlich umfangreichen und verschwurbelten Verschwörung. Aufgrund der technischen „nicht Handy“ Komponente kommt der Film heutzutage etwas verstaubt daher, aber für die Fans von Grishams Filmen und Roman bietet der Film auch heute noch so einiges.
Fazit: Etwas geschwätziger Thriller, nicht gerade ein Meilenstein des Genres, aber doch gute und zufrieden stellende Unterhaltung!