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Anonymer User
3,5
Veröffentlicht am 17. März 2010
Es gibt schon einige Film, die das Schachspiel zum Thema haben. Dies ist einer, der die Dramatik der Psyche eines Genies thematisiert. Ein geldgieriger Impressario (Stuart Wilson) und eine liebende Frau (Emiliy Watson) versuchen Einfluss zu nehmen. In wunderschön fotografierten Bildern wird auch in Rückblenden die Kindheit Lushins mit einbezogen. John Turturro überzeugt als zentrale Figur, die oftmals realitätsfremd und zerbrechlich, sensibel und fast durchgeknallt am Wahnsinn vorbeischrammt. Nur das verständnisvolle, mütterlich warme Herz von Emily Watson kann ihn auffangen.
Als alles auf ein entscheidendes Finale hinausläuft, sagt man sich: wenn Lushin gewinnt, ist es eine Schmonzette, wenn er verliert, ist es auch ein unerfreulicher Ausgang, nachdem er so eindrucksvoll als Supertalent aufgebaut wurde. Doch Regisseurin Marleen Gorris überrascht mit einem dritten Weg, der durchaus spannend ist und der logischen Konsequenz der literarischen Vorlage folgt.
Für mich haben die "einfältigen" Charaktere hervorragend funktioniert. Das Drehbuch mag sich Klisches bedienen, doch treten die hier z.B. die Rollen der Eltern in dem hier kritisierten Drehbuch nur als Randfiguren auf, die für die Geschichte absolut keine Bedeutung haben.
Neben den hier schon erwähnten Bildern und Kostüme, finde ich die beiden Hauptdarsteller außerordentlich stark. Mich hat der Film in seinen Bann gezogen!