Mahin (Lili Farhadpour) ist 70 Jahre alt und wohnt allein in der iranischen Hauptstadt Teheran. Ihr Mann ist bereits verstorben und ihre Tochter nach Europa ausgewandert. Als sie sich mit Freunden zu einem Nachmittagstee trifft, bringen die sie auf den Gedanken ihr Liebesleben noch nicht endgültig abzuschreiben. Der Gedanke daran, sich einem neuen Mann zu öffnen, ängstigt sie zwar, lässt aber auch ein zartes Pflänzchen der Hoffnung aufblühen. Sie ist bereit, sich auf jemand Neuen einzulassen. Aus einer spontanen Begegnung mit dem Taxifahrer Faramarz (Esmaeel Mehrabi) entwickelt sich tatsächlich schnell etwas Festes.
Für diese süße Liebesgeschichte droht den Machern der Knast
Von Michael Meyns
Es ist eigentlich eine ganz einfache Geschichte, doch wenn sie in einem Land wie dem Iran spielt, setzen sich die Filmschaffenden plötzlich großer Gefahr aus. Auch das ist ein Aspekt des iranischen Films „My Favourite Cake“, mit dem das Regieduo Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha zum zweiten Mal im Wettbewerb der Berlinale zu Gast ist – und sich erneut Repressionen des Regimes ausgesetzt sieht. War es in „Ballade von der weißen Kuh“ noch die Kritik an der Todesstrafe, ist es nun eine für Außenstehende vollkommen unproblematische Darstellung des Lebens einer Witwe, die mit 70 Jahren noch einmal nach Liebe und einem Mann sucht. Zwei hervorragende Schauspieler*innen sowie ein krasses Ende machen das ruhige Drama auch über die politischen Umstände hinaus zu einem besonderen Film.Mahin (Lili Farhadpour) ist 70 Jahre alt und lebt in der iranischen Hauptstadt Teheran allein in einer großen,
Ein einfühlsamer Film über das Alleinsein und dem Mut dagegen aufzubegehren, genauso wie gegen die Restriktionen im gesellschaftlichen Leben des heutigen Irans. Der Film zieht sich ein wenig in die Länge, die Dialoge in der Synchro-Fassung klingen häufig gekünstelt und wenig überzeugend, worunter die Glaubwürdigkeit des Geschehens etwas leidet, daher von mir nur ein annehmbar plus
Wolfgang Kriegel
1 Kritiken
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3,0
Veröffentlicht am 1. August 2024
Ein durchaus herzlicher und berührender Film, der aber das Politische nur streift und deshalb irgendwie unbefriedigend bleibt. Die erwartete Auseinandersetzung zwischen dem unschuldigen Glücksstrebenn des Paares und der Staatsmacht findet nicht statt. Die Beziehung endet stattdessen schicksalshaft traurig mit einem banalen Touch. Hier wurde leider eine Gelegenheit verpasst. Schade, der Ansatz war vielversprechend.