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    Anora
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    3,7
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    beco
    beco

    66 Follower 367 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 14. November 2024
    Ein ungewöhnlicher Film, der vieles in sich vereint und sich in vier Etappen unterteilt.
    1. Einführung
    Wir lernen Anora kennen, ihre Lebenswelt und wie sie sich darin bewegt.
    2. Ivan tritt in Ihr Leben, eine wilde ausgelassene Party, die mit ihrer Heirat ihren Höhepunkt findet.
    3. Jagt nach Ivan, zwischen Slapstick und Action
    4. Rückkehr in die Wirklichkeit der realen Welt

    Alle Kapitel überzeugen mit ihren unterschiedlichen Erzählweisen, in ihren Darstellungen und mit ihren Darstellern.
    Absolut sehenswert
    Cursha
    Cursha

    7.084 Follower 1.055 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 7. November 2024
    „Anora“, der neue Film von Sean Baker, ist bei weitem mehr, als das was die Trailer zu Beginn versprechen ließen. Der Sieger in Cannes handelt von der Sexarbeiterin Anora, kurz Ani, die dort auf den sehr jungen, russischen Oligarchensohn Ivan, auch Vanya genannt trifft, der sich die Dame einkauft, mietet, als Freundin für eine Woche bucht und schließlich heiratet, was der nur am Kapital interessierten Familie gar nicht in den Kram passt.
    Rein vom Inhalt könnte man eigentlich eine klassische Komödie erwarten, die unter anderer Regie wohl auch zu dieser geworden wäre und am Ende die Cinderellastory wartet. Baker tut dies hier nicht. Er verbindet einzelne Genre und bildet daraus seine eigene Welt, in welcher sich kitschige Bilder, mit erotischen Körpern in Neonlicht paaren, schräger Humor, der stellenweise auch über die Stränge schlagen kann, sich abwechseln mit körperlichen Auseinandersetzungen.
    Mikey Madison, die sich hier für den Oscar empfiehlt, schafft es dabei in Perfektion ihre Figur zu einem Opfer einer kapitalistischen Gesellschaft zu machen, die sich in allen Aspekten ausbeuten lässt, von einem Menschen, der selbst nicht geleistet hat, aber die finanzielle Traghaft hat um sich alles zu erlauben. Vanya, wirkt dabei wie ein kleines und trotziges Kind, das sich ebenso verhält, kaum Intellekt besitzt und sich alleine durch seinen Protz profiliert und ausdrückt. Kiffen, Party und Zocken stehen an der Tagesordnung und wenn er Sex will wird sich Ani gefügig gemacht. Dabei besitzt er weder Anstand, Rückrad und Empathie. Dennoch schafft es Baker uns auch diese Figur noch eine Zeit lang sympathisch zu machen, da er Ani keinen Mann um die 50 entgegen setzt, der die Ausbeutung klar machen würde, sondern es ist ein 21jähriges Kind.
    Zwischen all dem befindet sich nicht nur Ani, die ausgebeutet wird, sondern auch die drei Handlanger, die für jeden kapitalistischen Konzern als perfekte Arbeitskraft zählen würde, da sie keinen Feierabend kennen, mit körperlichen Leiden durchhalten müssen, quer durchs Land reisen müssen, ihre Familie vernachlässigen oder gleich mal den ganzen Geburtstag gestohlen bekommen. Alles um die Launen eines Kindes auszugleichen und weil sie Opfer des Kapitalismus sind.
    Baker geht hart, aber völlig zurecht mit diesen Menschen ins Gericht und schafft es dabei seine Genre so gut zu paaren, dass eine Szene, die sehr lange im Wohnzimmer der Villa spielt, mit skurrilem Humor, unterhaltsamer Gewalt und Slapstick zu paaren, was aber ebenso schnell in eine übergegriffige Handlung der Handlanger gegenüber Ani zu verstehen ist, die unzählige Straftaten ertragen muss durch Vanyas Familie, die rechtliche Folgen haben müssten, aber durch die Macht der Familie nie zum Tragen kommen. Dann bezahlt man den Reinigungsdamen einfach etwas mehr und Problem gelöst. Diese Gratwanderung, in welcher das Gesehene oft unangenehm wird, erscheint hier häufig.
    Man kann sich fragen ob Anora wirklich Gefühle für Vanya hatte und vermutlich hat auch sie ihn nur ausgenutzt, da sie eine Chance witterte aus ihrem Leben auszubrechen, doch macht dies alles sie vielschichtig und greifbar, was nicht nur an dem, wie schon erwähnt, starkem Schauspiel von Mikey Madison liegt, sondern auch an ihrer guten Chemie und Dynamik zu Handlanger Igor, zu dem sich schnell mehr anbahnt und die beiden auch, besonders im letzten Teil, eine starke Szene nach der Anderen bekommen, die im vielleicht traurigsten und stärksten Finale des Jahres gipfelt.
    „Anora“ bekommt von mir eine uneingeschränkte Sehempfehlung und ist eines der großen Highlights des Jahres, hinter dessen Fassade sich deutlich mehr versteckt als Trailer und Poster vermuten lassen und ein starkes Statement gegen Ausbeutung und Kapitalismus ist.
    David Willson
    David Willson

    1 Follower 38 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 6. November 2024
    Wenn eine sexy Laptanzerin einen verwöhnten unreifen reichen jungen Russe in Puff begegnet, beginnt eine lustige Abenteuer von Drogen, Party und Sex. Der Junger 'kauft' seine Braut, und dann bricht Chaos aus als seine oligarchische Familie, einen Priester und seine Wächter beauftragen die Ehe irgendwie annullieren zu lassen. Die Geschichte ist lustig und tragisch zu gleich, wenn sie auf kleinsten Art und Weise die Realität des Lebens abbilden solle.
    Schauspielerisch gut absolviert.
    Kinobengel
    Kinobengel

    468 Follower 552 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 5. November 2024
    red light Cinderella


    Die Prostituierte Anora (Mikey Madison) lernt den jüngeren Oligarchen-Sohn Iwan (Mark Eydelshteyn) kennen. Nur wenige Tage später heiraten sie in Las Vegas. Als Iwans Eltern (Darya Ekamasova, Aleksey Serebryakov) davon erfahren, soll die Ehe schnellstmöglich annulliert werden.

    Die Tragikomödie „Anora“ inszenierte Sean Baker nach eigenem Drehbuch. Eines der renommiertesten Filmfestivals für anspruchsvolles Kino verlieh dem Film die Goldene Palme. In Cannes war in den letzten Jahren favorisiert, wer die Welt der Reichen auf die Schippe nahm, „Triangle of Sadness“ von Ruben Östlund, „Parasite“ von Bong Joon Ho, „The Square“ von Ruben Östlund. Da passt Bakers aktuelle Arbeit nahtlos in die Reihe, denn der US-Amerikaner zeigt, was superreiche Russen unternehmen, um ihren Sohn von einer nicht standesgemäßen Frau loszueisen. Da ist ein ordentliches Augenzwinkern dabei, aber auch jede Menge tiefer Ernst.

    Baker nimmt sich Zeit, die beiden sozial völlig unterschiedlich verorteten Protagonisten einander finden zu lassen. Hervorragend herausgearbeitet ist Iwans kindliche Seite, welche dennoch die erwachsener wirkende Frau überzeugt. Ja, Zaster macht sexy - doch ist es nur ein Spiel? Für Anora wäre es der Exit aus dem ewigen Hamsterrad des Lapdance. Vieeeel coole Musik, die insbesondere romantische Momente unterstreicht, und eine eindrucksvolle Falling-in-Love-Mimik geben dem Film Gefühl, Erotik wie Tempo.

    Noch turbulenter wird es mit dem Eintreffen derer, die den entstandenen Schaden beseitigen sollen. Das geht in punkto Action und Dialog gerade so scharf am Slapstick vorbei, neigt aber nie zum Albernen. Eine amüsante, aber zeitlich ausufernde Verfolgungsjagd bringt dem Publikum die Aufpasser des Iwan näher, die bei dessen Eltern längst in Ungnade gefallenen sind.

    Die Message mag heißen: Geld verdirbt den Charakter, Männer sind unreifer als Frauen, die trotzdem darauf reinfallen, wenn das Geld stimmt. Nicht nur die abschließende, meisterlich gespielte Szene zeigt, dass Sean Baker an ganz andere Dinge als ein kitschiges „Pretty Woman“ dachte.

    „Anora“ ist ein unterhaltsamer, in seinen 139 Minuten nie langweiliger, wenn auch nicht immer ausgewogener Trip, der ebenso der Ernüchterung viel Raum gibt.
    Lea
    Lea

    1 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 1. November 2024
    Was für ein Film, eine eher realistischere Darstellung von „Reicher Mann holt arme Frau aus der Gosse“. Gerade das Ende ist wirklich herzergreifend.
    Levelgig
    Levelgig

    9 Kritiken User folgen

    0,5
    Veröffentlicht am 31. Oktober 2024
    OH MEIN GOTT, WAS FÜR EIN ENTTÄUSCHENDER FILM! Geschmacklose Sexszenen, widerliche Haltung zur Liebe und billiger Humor.

    Hier die ausführliche Version.

    Ich denke, es kommt nicht einmal auf die Erwartungshaltung an, die man hat. Im besten Fall hat man einen Film mit absolut billigen Lachern, halbherzigem Schauspiel und einer sehr seltsamen Haltung zum Thema Liebe, Sex und Geld.

    DER HUMOR ENTSTEHT VOR ALLEM DURCH HYSTERISCHES GESCHREI UND GEFLUCHE, DENN DAS WORT „MOTHERFUCKER“ LAUT ZU SCHREIEN IST SOOOOO WITZIG.

    Die Haltung zum Thema Liebe und Geld ist allerdings noch weit aus bedenklicher. Es gibt hier auch kaum einen Charakter, der einem im Ansatz sympathisch ist. Ani ist noch am ehesten als die Protagonistin zu betrachten, doch auch sie ist als Charakter in ihrer Darstellung bedenklich.

    Das grundlegende Problem ist, dass der Sex pornographisch dargestellt wird, die Liebe aber nicht nachvollziehbar ist für den Zuschauer. Ani verliebt sich in Ivans Geld. Und was soll uns das jetzt sagen? Vor allem, wie sollen wir da jetzt mitfiebern oder im Ansatz Sympathie empfinden? Das können wir eigentlich nur, wenn wir selber oberflächlich sind.

    Die Golddigger Ani, deren Gier nie thematisiert wird, der oberflächliche Ivan, der seine Frau schließlich fast betrügt, die Sexszenen, die man so auf Pornhub findet…Es ist widerlich. Die Lehre des Films : Frauen schaut nur aufs Geld; Männer sucht euch Frauen, die geil aussehen, der Rest ist egal.

    Es ist eine Sicht auf das Leben, die nur schaden kann und wenn ich daran denke, wie viele junge Menschen, die den Film sehen, dadurch verblendet werden, wird mir schlecht.

    Die guten Rezensionen sind leider ein Zeichen unserer Zeit, wacht endlich auf.
    CineMani
    CineMani

    2 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 31. Oktober 2024
    Wenn einen Stripperin einen russischen Oligarchensprössling in Las Vegas gegen den Willen seiner Eltern heiratet … – Dünne Story, die höchstens für 90 Minuten reicht. Schauspieler, Schauwerte und Inszenierung sind top, aber insbesondere im Mittelteil (Endlos-Suche durch die Grossstadt) wirds langfädig und stereotyp. Dennoch packend und mit guter Milieuzeichnung.
    Breite Masse im Hintergrund
    Breite Masse im Hintergrund

    9 Follower 57 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 18. Oktober 2024
    Ein großartiger Film, der einen subtilen Kommentar zu falschen, naiven und romantisierten Vorstellungen vom Leben in Zeiten von Social Media und Internet abgibt, mit einem Ende, das nicht nur junge Frauen sehr zum nachdenken anregen sollte. Wer den Film mit Pretty Woman vergleicht, nur weil vielleicht die Ausgangssituation ähnlich sein mag, hat "Anora" und seine Botschaft nicht verstanden.

    Absolut sehenswert und berechtigter Oscar-Kandidat!
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