2019 glückte der deutschen Polizei einer der größten Schläge gegen die internationale Cyberkriminalität: Auf einem Bergrücken nahe des beschaulichen Moselstädtchens Traben-Trarbach, wo normalerweise vor allem der Wein-Tourismus boomt, wurden in einem ehemaligen NATO-Bunker mehr als 200 Server sichergestellt, über die illegale Geschäfte weltweit abgewickelt wurden. Der niederländische IT-Unternehmer Herman-Johan Xennts hatte das Gebäude 2013 gekauft und darin Schritt für Schritt mit einem handverlesenen Team ein ganz spezielles Businessmodell aufgebaut: Außer Terrorismus und Kinderpornografie wurde gegen Gebühr alles gehostet, was möglich und unmöglich war. Erst nach jahrelangen Ermittlungen war man der Gruppe auf die Schliche gekommen, im Laufe eines langen Gerichtsprozesses konnten die Drahtzieher am Ende nur wegen „Bildung einer kriminellen Vereinigung“ verurteilt werden. Die Doku schildert die kriminellen Machenschaften von „CyberBunker“ und erläutert Hintergründe.
Bis heute beschäftigt der Cyberbunker in der rheinland-pfälzischen Kleinstadt Traben-Trarbach an der Mosel die Justiz durch zahlreiche Folgeverfahren: Von 2014 bis 2019 wurden knapp 250.000 Straftaten über die von der Firma Calibour GmbH betriebenen Server in der ehemaligen Bunkeranlage begangen, darunter Drogenhandel und Kinderpornografie.
Zweiter Cyberbunker
Der in der True-Crime Doku "Cyberbunker: Darknet in Deutschland" gezeigte Serverstandort in einer Bunkeranlage ist eigentlich sogar der zweite Bunker des Darknet-Kriminellen Herman Johan Xennt. Zuvor betrieb der Niederländer bereits in seinem Heimatland eine Bunkeranlage als Serverzentrum im ehemaligen NATO-Bunker Kloetinge von 2000 bis 2002 - bis die kriminellen Machenschaften in der Frühzeit des Internets der Polizei durch einen Brand in einem
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