Von 1924 bis 1933 sorgte das Berliner Tanzlokal "El Dorado" an verschiedenen Adressen in Berlin (die längste Zeit in der Lutherstraße 31/32, heute Martin-Luther-Straße 13) für nächtliche Unterhaltung durch Tanz- und Gesangsdarbietungen von Transvestiten. Auch wenn das "El Dorado" einer der Treffpunkte für die Homosexuellen Berlins war, wurden die Shows auch ganz bewusst für ein neugieriges heterosexuelles Publikum konzipiert, das laut einem zeitgenössischen Reiseführer ganz schön ins Rätseln kam, ob da nun ein Mann oder eine Frau performt. Das Ende für das "El Dorado" kam durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten, die Gaststätten, die die sogenannte "Unsittlichkeit" förderten, worunter man damals auch Homosexualität und Transvestismus verstand, zwangsweise schließen ließen.
Kein anderes Lokal der Transvestiten-Szene der 20er Jahre wurde so ausführlich in Büchern erwähnt und hat so oft wie das "El Dorado" Darstellung in Fotografie und auch Gemälden gefunden. Das Lokal war sogar weit über die Stadt und Landesgrenzen hinaus bekannt und zog zu Glanzzeiten auch Schriftsteller, Maler und Schauspieler an. Das ist auch der Grund, weshalb es so viele Beschreibungen von Nächten im "El Dorado" gibt. Neben der deutschen Leinwandikone Marlene Dietrich ("Der blaue Engel"), die später ihre Karriere in Hollywood erfolgreich fortsetzte, zählte auch Otto Dix, der wichtigste deutsche Maler der späten 20er Jahre, zu den Gästen des Nachtlokals.