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Julia Schmied
35 Kritiken
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3,0
Veröffentlicht am 1. August 2024
Sicherlich anders als erwartet - mir aber tatsächlich zu experimentell (vor allem die Berlin-Szenen in der heutigen Zeit). Natürlich werden Stimmung und Thematik klar - mir reicht das aber nicht. Dass den Uralt-Munch eine Frau spielt (inklusive weiblicher Stimme) fand ich ehrlich gesagt einfach unpassend. Gemocht habe ich persönlich nur die Szenen mit dem 22 jährigen Munch - großartig gespielt. Bild, Licht Stimmung und Lebensphase waren da natürlich aber auch am ehesten hoffnungsvoll.
Was eine vertane Chance. Der Film beginnt eigentlich stark und ist besonders was das visuelle angeht sehr gut gelungen, aber durch die vielen verschiedenen Ebenen geht der Fokus vollkommen verloren, irgendwann dümpelt es vor sich hin und man hat das Gefühl, dass die Geschichte mit dem eigentlichen, norwegischen Künstler nichts mehr zu tun hat. Hier hätte man so viel draus machen können, aber leider wusste man selbst nicht so recht, was genau man hier erzählen will.
Ein eitler Film, der sich in seinem Ästhetizismus und seiner schönen Oberfläche gefällt und nicht für seinen Gegenstand interessiert. Jede Perspektive, jede Einstellung, jede Ausleuchtung zeugt vom Interesse des Regisseurs, einen Film mit Schauwert zu erstellen. Inhaltlich bietet der Film wenig, allenfalls die Gespräche zwischen Arzt und Patient in den Schwarzweiß-Szenen über Krankheit und Genie überzeugen. Der Bilderreigen am Ende hätte ein guter Ausgangspunkt sein können, um sich den Werk Munchs anzunähern. So aber wirkt er nur wie das schöne Anhängsel eines selbstgefälligen Films.