Man könnte diesen französischen Actionfilm als gelungenen sehr spannenden und gut besetzten Thriller sehen. Man könnte, wenn da nicht die Eingangsszene wäre, in der der vermeintliche Held eine unschuldige Journalistin im Auftrag der französischen Regierung oder zumindest eines Ministers vorsätzlich und wohlwissend was er da tut ermordet. Eine solche Szene zu zeigen und zu erwarten, dass man als Zuschauer Sympathie mit dieser Person entwickelt zeugt eindeutig von einer krankhaften Fantasie beim Schreiben eines Drehbuchs. Dramaturgisch ist sie völlig absurd und macht auch dann überhaupt keinen Sinn, wenn man dem später entwickelten Handlungsstrang, dass er über die wahren Bewegründe der Operation und ihrer Hintergründe belogen wurde, mit einbezieht. So wie es inszeniert wurde, war völlig klar, dass er ein moralisch vollkommen verkommener Auftragsmörder ist, der alles tut ohne jeden Skrupel. Ich habe mich den gesamten Film gefragt, wie sie diese Szene auflösen oder begründen werden und man ihn noch irgendwie als Antihelden oder vom Schicksal schwer gezeichneten Mann verkaufen kann, aber da kam nichts mehr. Es hätte wenig bedürft, diese Szene so darzustellen, als wäre der Protagonist der Meinung gewesen hier den Terrorismus zu bekämpfen, auf Grund von Falschinformationen. Dem war aber nicht so. Solche Drehbücher empfinde ich einfach nur als Beleidigung meiner Intelligenz. Es gibt durchaus viele solcher Stories mit moralisch mehr als fragwürdigen Helden, in der Regel wird aber eine mal mehr mal weniger glaubwürdige Geschichte drumherum erzählt, die irgendwie nachvollziehbar macht, warum die Figur so handelt oder gehandelt hat wie sie es tut.
Mir ist bewusst, dass wahrscheinlich die meisten Freunde von Actionfilmen mehr Wert auf gute Action als auf eine nachvollziehbare Handlung legen, doch irgendwo finde ich ist die Grenze, wo ich extreme Gewalt gegen Unschuldige vom Helden einer Geschichte noch akzeptieren kann, bevor der Sinn der gesamten Geschichte ins Sinnlose abdriftet.
Für mich gibt es deswegen nur die niedrigste der möglichen Punktzahl. Bewerten tue ich hier aber vornehmlich das Drehbuch und nicht die Action, die Schauspieler oder die Kamera.