Der in "El Conde" porträtierte Vampir ist leider keine reine Fiktion: Augusto Pinochet herrschte von 1973 bis 1990 mit eiserner Hand über Chile. Besonders von den USA wegen seiner liberalen Wirtschaftspolitik gefördert kam Pinochet durch einen Militärputsch an die Macht und ließ politische Gegner systematisch verfolgen, foltern und ermorden. Wegen schweren gesundheitlichen Problemen wurde Pinochet vor seinem Tod 2006 nie vor Gericht gestellt.
Der chilenische Filmemacher Pablo Larraín, der in den letzten Jahren international vor allen durch "Jackie: Die First Lady" (2016) und die Lady Diana-Biographie "Spencer" (2021) Bekanntheit erlangte, wendet sich mit "El Conde" wieder der Geschichte seines Heimatlandes zu. In einer losen Trilogie bestehend aus den Filmen "Tony Manero" (2008), "Post Mortem" (2010) und "No!" (2012) beschäftigte sich Larraín vorher schon ausführlich mit den Auswirkungen der Pinochet-Diktatur auf das chilenische Volk.
Für die ausgefeilte Schwarz/Weiß-Fotografie von "El Conde" wurde der Kameramann Edward Lachman verpflichtet, der vor allem durch die Zusammenarbeit mit Regisseur Todd Haynes bekannt ist. Mit Haynes experimentierte Lachman u.a. für den Film "Wonderstruck" (2017) bereits mit einem Schwarz/Weiß-Look, der vor allem durch Stummfilme der 1920er Jahre inspiriert ist.