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    EO
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    Christine Sorber
    Christine Sorber

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    3,0
    Veröffentlicht am 20. März 2023
    ich bin mit sehr gemischten gefühlen aus dem kino gegangen. zum einen die übermässige flut von bilder, farben und musik.
    manchmal fragt man sich, das die aufnahmen überhaut nicht zum film passen.
    zum andern, stellt sich die frage zum tierwohl. ist es eo wirklich nach der "befreiung" aus dem zirkus besser gegangen?
    ich denk nicht. im grunde wird er ausgenutzt. gut geht es ihm dabei nicht. der esel an sich, wird noch immer unterschätz.
    das ende finde ich erschreckend. ich habe geweint. ich habe selber einen esel, der vom schlachthof gerettet wurde.
    alles in allem , ein film der zeigt, zu was der mensch fähig ist, sich tiere "untertan" zu machen. der film regt zum nachdenken an. ich möchte mich auch noch einem vorgänger anschliessen, da es im nachspann heißt, das kein tier zu schaden gekommen ist. ich habe da so meine zweifel. tier die besser hören und sehen wie wir menschen, ist jede art von lärm und grellem licht ein graus.
    CineMoenti
    CineMoenti

    16 Follower 194 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 27. Februar 2023
    In dieser Parabel wird nicht viel gesprochen. Nicht etwa, weil Tiere nicht sprechen - auch die Menschen gebrauchen nicht viele Worte. Da reichen Blicke und Gesten und ein paar kurze Bemerkungen, und gleich ist klar, ob wir (also Balthasar) es mit Gut oder Böse zu tun haben. Eine ganz eigene Sprache spricht daneben die Machart des Films. Da bleibt kein Stilmittel aus, von der monochrom roten Einfärbung, über Verzerrungen (= Perspektive Esel), rückwärts laufende Bilder, Doppelbelichtungen, dramatischer bis experimenteller Musik usw. In diesen Momenten, in denen die Form über der Geschichte zu stehen scheint, finde ich den Film stark. - Wenn es aber auf die "Handlungsebene" geht, gerät die Erzählung m.E. arg naiv, rudimentär und durchschaubar. Der Esel wird allzu forciert vermenschlicht.

    Es soll ein Film für die Natur sein, aus Liebe zur Natur; Tiere sollen beim Dreh nicht gelitten haben, so der Verleih, was mir szenenweise schwer fällt zu glauben - wenn die Tiere beispielsweise stroboskopischem Licht oder Geschrei ausgesetzt sind. Sei's drum. In seiner Eigenwilligkeit hinterlässt dieses Remake auf jeden Fall bleibenden Eindruck.

    www.cinemoenti.blogspot.com
    beco
    beco

    64 Follower 367 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 26. Januar 2023
    Der Film erinnert mich an „Gunda“. Auch hier wird ein Tier gezeigt, das durch Menschen in seiner Natürlichkeit eingeschränkt wird. Aber stand bei „Gunda“ noch der Respekt vor der natürlichen Kreatur im Vordergrund, so erzählt „EO“ von einem Esel, der menschliche Gefühle entwickelt und eine unrealistische Reise auf der Suche nach Freiheit (?) durchläuft. Das Ganze wird noch häufig überhöht durch dramatisch, rot eingefärbte Bilder und Maschinen-Tiere, die wohl die Zukunft darstellen sollen.

    Wenig überzeugender Film zum Thema Tier und Mensch, aber vielleicht in Bezug zu Robert Bressons Film „ Zum Beispiel Balthasar“ (Originaltitel: Au hasard Balthazar) aus dem Jahr 1966
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

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    2,5
    Veröffentlicht am 2. Januar 2023
    DEN MENSCHEN (ER)TRAGEN
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Die Sklaverei scheint abgeschafft? Nicht bei den Tieren. Alles, was auf vier Beinen steht, sich nutzen lässt und Mammon lukriert, dabei kein Wort zustande bringt, um sich mitzuteilen, sondern nur gutturale Laute von sich gibt, vom Grunzen bis zum Wiehern, ist uns Menschen gerade mal gut genug, um es auszunutzen. In so manchen Ländern mag die Achtsamkeit in Bezug auf tierisches Leben eine Reifung erlebt haben – an den meisten Orten dieser Welt bestehen dafür nach wie vor keinerlei Ressourcen. Und die Selbstreflexion, die stellt sich von selbst nicht ein, ist doch der eigene Vorteil des denkenden Individuums immer der, der einem am nächsten ist. Das Wohl der Tiere ist da nur noch Luxus, den sich keiner leisten will. Und wenn doch, dann ist diese Harmonie von viel zu kurzer Dauer. Bestes Beispiel für den Kreuzweg eines Nutztiers bietet dabei immer noch der Esel. Klein, stoisch, genügsam und scheinbar gleichmütig allen Höhen und Tiefen seiner Existenz gegenüber. Der Blick aus den großen, runden, schwarzen Augen ist immer derselbe, die egal, was sie sehen müssen, hinnehmen. Als wüsste der Esel, dass er seine Pflichten zu erfüllen hat, und für nichts anderes auf der Welt ist, als Wägen zu ziehen, sich reiten zu lassen oder als Eigentum von jemand anderem zum Symbol zu gereichen.

    Dieser Esel, genannt EO (Das polnische „I-Ah“) lebt zu Beginn dieses Films als Zirkustier gemeinsam mit seiner Artistin Kassandra gar nicht mal so schlecht. Die junge Dompteurin weiß den Wert des Tieres zu schätzen, schenkt ihm sogar mütterliche Liebe, pflegt und streichelt es. Doch dann passiert das: Tierschützer steigen auf die Barrikaden, die örtliche Exekutive beschlagnahmt das gesamte animalische Inventar, EO wird verschachert und kommt bei einem Pferdegestüt unter, wo sein Kreuzweg erst so richtig beginnt. Von dort nämlich bricht er aus, womöglich sucht er seinen Bezugsmenschen aus dem Zirkus, wandert von Polen gar bis nach Italien, wird misshandelt, entwendet und wieder versklavt, wird dann illegal in einem LKW außer Landes gebracht und an irgendeiner Raststation von einem Glücksspieler entwendet, der das gezeichnete Wesen zu Isabelle Huppert bringt, einer gottesfürchtigen, seltsamen Person, deren Auftritt völlig zusammenhanglos und aus der Luft gegriffen scheint, und die daher auch niemals mit dem Esel interagiert, was dieser wiederum nutzt, um nochmal auszubrechen.

    Und so wandert er durch rund 90 Minuten Film, dieser graue Stoiker mit den Wachelohren und der pelzigen Schnute, dargestellt von sechs verschiedenen Tieren seiner Art. Der polnische Künstler Jerzy Skolimowski, der längst nicht nur Regie führt, lässt sein niemals zur Ruhe kommendes Wesen die Welt der Menschen aus seinem Blickwinkel betrachten – was nicht heißt, dass wir wortwörtlich alles mit dessen Augen sehen. Was EO widerfährt, sind die Schattenseiten eines sich über allem stellenden Unterjochers, der als minder ansieht, was er nicht versteht. Der besitzt, was keinen Besitzanspruch hegt. Der Gewalt ausübt an dem, der nicht vorsätzlich Gewalt ausüben kann. So sind sie, die Menschen, scheint sich EO zu denken, und dann träumt er wieder – oder wir sehen Gedanken und Visionen des Tieres, die, in rotes Licht getaucht, aus Fetzen der Erinnerung und Sehnsüchten bestehen.

    Smolikowski hält nicht viel davon, es dem Publikum leicht zu machen. Harte Schnitte, stroboskopische Lichteffekte und andauernd diese Düsternis aus künstlichem Licht, dann wieder weite Landschaften und Nutztierromantik, wenn Pferde auf einer Koppel in Zeitlupe dahingaloppieren. Davon aber gibt es herzlich wenig – und es scheint auch niemals zu passieren, dass EO auf seinem Weg in Situationen gerät, die nicht nur seinen tierischen Geist weiterbringen, sondern auch den des Menschen an sich. Wie schon Robert Bresson mit seinem existenzialistischen Drama Zum Beispiel Balthasar gleichnamigen Esel durch eine gequälte Existenz führt und ihn am Ende die Kugel gibt, hält auch Smolikowski an diesem Nihilismus fest. Und so lässt er den Esel zwar nicht immer tiefer in den dunklen Brunnen gleiten, holt ihn aber von dort auch nicht wieder herauf. Pure Tristesse trifft Experimentalfilm, der noch dazu mit einer akustischen Untermalung aufgeigt, die durch ihre tönende und wummernde Penetranz von den visuellen Feinheiten ablenkt.

    EO mag in manchen Szenen zu einem tierischen Pinocchio werden wollen, doch dann begnügt sich das Mensch-Tier-Gleichnis mit zynischer Schwermut, die zum Teil sogar dem Fehlen einer narrativen Entwicklung geschuldet sind. Ein Film also wie ein Mühlrad, dessen Schlinge EO um den Hals hat – und immer weiter, immer weiter laufen muss, stetig im Kreis.
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