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    In Liebe, Eure Hilde
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    Susanne Rohmann
    Susanne Rohmann

    1 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 2. November 2024
    Keine einfache Kost, aber ganz großes Kino!
    ...mal sehr vereinfacht geschrieben.

    Die Zuschauer werden die ganze Zeit mitgenommen und nicht geschont, egal um was es geht (Liebesszene, Einschüchterung, Geburt, Emotionen: Angst, Glück, Freude, und wieder Angst...). Du bist immer "live" dabei. "Dresenlive" sozusagen.
    Also wir waren sehr beeindruckt von dem Film und ich merke, dass er nachwirkt.
    Manuel Hammer
    Manuel Hammer

    3 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 23. Oktober 2024
    Viel Potential steckt in der historischen Gestalt der Hilde Coppi und jener Widerstandsgruppe, die von der Gestapo den Namen "Rote Kapelle" erhielt, da ihre Mitglieder teilweise politisch vom Marxismus geprägt waren und mit dem sowjetischen Geheimdienst in Verbindung standen. Es ist nicht leicht einen Film über dieses Sujet zu kritisieren, zumal wir in "In Liebe, Eure Hilde" (Regie: Andreas Dresen) v.a. mit der Hauptdarstellerin Liv Lisa Fried intensive Bilder und eine insgesamt lobenswerte schauspielerische Leistung sehen. Dennoch blieb ich enttäuscht im Kinosaal zurück, was weniger den Schauspielern und der Kamera zuzurechnen ist, sondern dem leider weitestgehend misslungenen Drehbuch. Wir erfahren nahezu nichts über die Widerstandsgruppe, ihre Beweggründe, Aktivitäten und politischen Gedanken. Wer sich nicht zuvor mit der sogenannten "Roten Kapelle" beschäftigt, wird nach diesem Film auch nicht viel mehr wissen. Außer Plattitüden wie "Eigentum [hier: in Bezug auf ein Zelt] ist eine bürgerliche Kategorie" und "Der da [ein Mitglied der Gruppe] kann Lenin im Original lesen" enthält der Film keinerlei theoretische Auseinandersetzung. Wir sehen vor allem Hilde Coppis Aufenthalt im Gefängnis. Das ist eindringlich dargestellt, führt aber über andere Filme dieser Art in keiner Weise hinaus. Besonders problematisch ist, dass die Liebesbeziehung zwischen Hilde und ihrem Mann Hans keine Spannung in sich trägt und über Sex in der Hütte und kleinere Neckereien nicht hinauskommt, weshalb der Streifen leider auch als Liebesfilm völlig scheitert. Die Person der Hilde Coppi und ihr Innenleben bleiben letztlich im Dunkeln.
    Der von Andreas Kilb in der FAZ hervorgehobene "Alltag" der Widerstandsgruppe, den der Film zeige, beschränkt sich auf wenige Szenen am Badesee, die ebenfalls kaum inhaltliche Tiefe bieten.
    Allein die herausragenden Szenen rund um Hilde Coppis Hinrichtung, das Gespräch mit Pfarrer Poelchau (gespielt von Alexander Scheer), das Warten auf Einlass in die Todeskammer, die Verzweiflung der Frauen und letztlich die völlig kühle und deshalb so finstere Ermordung Hilde Coppis durch das Fallbeil bleiben in Erinnerung. In ihrer Eindringlichkeit zeigen sie in wenigen Minuten den ganzen Schrecken des NS-Regimes und die schauerliche Kraft des Kinos. Leider gilt dies nur für das Ende des Films.
    Rob T.
    Rob T.

    2 Follower 159 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 21. Oktober 2024
    Es sind scheinbar unbeschwerte Zeiten, die die Freundesclique in Lehnitz am See verbringt. Aber es sind die späten 1930er, die Nazis herrschen in Deutschland, und die Jugendlichen sind im Widerstand.
    Hilde (Liv Lisa Fries) ist fasziniert von Hans (Johannes Hegemann). Er engagiert sich und bringt sich damit selbst in Gefahr. Er gehört zur Gruppe der "Roten Kapelle", die Funksprüche sendete.
    Hilde schließt sich der Gruppe an, und schließlich werden sie uns Hans ein Paar. 1941 heiraten sie.
    Immer wieder sind sie wegen ihrer Taten in Lebensgefahr, und eines Tages werden sie dann auch verhaftet. Und das, obwohl Hilde hochschwanger ist.

    "In Liebe, Eure Hilde" - mit diesem Film setzt Regisseur Andreas Dresen Hilde und Hans Coppi ein filmisches Denkmal. Die Widerstandskämpfer sind 1942/43 von den Nazis hingerichtet worden.
    Einerseits erzählt der Film von Hildes Haftzeit, in der sie ihr Kind bekommt und dann versucht, es durchzubringen. Die Verzweiflung wächst, als sie erfährt, dass ihr Mann hingerichtet worden ist.
    Andererseits sehen wir, wie die beiden gelebt, geliebt und gearbeitet haben.
    Wer sich allerdings vorher nicht eingehend mit dem Inhalt des Films befasst hat, wird erstaunlich lange im unklaren gelassen, wessen Geschichte hier eigentlich erzählt wird, beziehungsweise welche geschichtliche Episode hier das Thema ist.
    Auch zwischendurch hat der Film einige Längen. Dresen wollte zudem, dass der Zuschauer bis zum bitteren, kurzen Ende dabei ist.
    Durch die Zerschnippselei der ganzen Geschichte, die auch nicht chronologisch von Anfang bis Ende erzählt wird, kommen einem die Coppis lange auch nicht wirklich sehr nahe.
    Der Film ist durchaus sehenswert, die Biografie wirklich interessant, den Spannungsbogen hat der Film leider nicht ganz einlösen können.
    Nichtsdestotrotz sind Liv Lisa Fries und Johannes Hegemann ein toll spielendes Paar. In weiteren Rollen sind Alexander Scheer, Lena Urzendowsky, Fritzi Haberlandt und Florian Lukas zu sehen.
    beco
    beco

    61 Follower 362 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 18. Oktober 2024
    Ein Film als Mahnung gegen Willkür und Terror, der seine starke Wirkung durch die Schauspielkunst von Liv Lisa Fries und durch die Regiearbeit von Andreas Dresen erzielt.
    Der Film deutet den politischen Hintergrund, die Arbeit der Widerstandsbewegung Rote Kapelle, nur an und konzentriert sich ganz auf das Schicksal der Hilde Coppi. Hier ragt Liva Lisa Fries heraus. Es gelingt ihr Hilde Coppi in den verschiedensten Lebensmomenten überzeugend darzustellen. Sie ist die junge, mädchenhafte Frau, die mit Freunden unbeschwerte Sommertagen am See verbringt, die Frau die entschlossen in der Widerstandsgruppe mitarbeitet, die das Verhör der Gestapo über sich ergehen lässt, die kämpfende Mutter, die ihr Kind im Gefängnis bekommen muss und schließlich, die Todeskandidatin, die sich dem Schicksal der Hinrichtung fügt. Alles ist stimmig und zutiefst berührend.
    Sehr sehenswert
    Albino
    Albino

    1 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 16. Oktober 2024
    "In Liebe eure Hilde" ist ein kraftvolles und bewegendes Werk, das einen tiefen Eindruck hinterlässt. Der Film erzählt die Geschichte von Hilde, einer Frau, die in den Wirren des Zweiten Weltkriegs lebt und versucht, ihren Alltag mit Würde und Hoffnung zu meistern. Was diesen Film besonders auszeichnet, ist die Fähigkeit, das Publikum in die düstere und oft hoffnungslose Atmosphäre dieser Zeit zu ziehen, während er gleichzeitig die Stärke und den unerschütterlichen Willen seiner Protagonistin zeigt.

    Die Erzählweise ist eindringlich und von einer subtilen Intensität geprägt. Der Regisseur verzichtet auf übermäßige Dramatisierung und lässt die Geschichte durch die Augen der Protagonistin für sich selbst sprechen. Die harte Realität wird ohne Beschönigungen dargestellt, was den Film zu einer "harten Kost" macht. Diese schonungslose Herangehensweise ist jedoch zugleich eine seiner größten Stärken, denn sie ermöglicht es, die emotionale Tiefe und die Schwere der damaligen Zeit zu spüren.

    Die schauspielerische Leistung ist herausragend, insbesondere die Darstellerin der Hilde. Ihre Darstellung verleiht dem Charakter eine außergewöhnliche Authentizität und lässt die Zuschauer eine tiefe Verbindung zu ihrem Schicksal aufbauen. Man spürt den Schmerz, die Ängste und auch die kleinen Momente der Freude, die sie trotz der widrigen Umstände findet. Die Nebenfiguren sind ebenfalls vielschichtig und tragen zur Gesamtdynamik bei, indem sie die verschiedenen Facetten des menschlichen Überlebenswillens widerspiegeln.

    Die filmische Gestaltung unterstützt die Erzählung auf beeindruckende Weise. Die Kameraarbeit und das Set-Design sind detailreich und schaffen eine stimmungsvolle Kulisse, die die Zeit authentisch widerspiegelt. Auch die musikalische Untermalung ist dezent, aber wirkungsvoll eingesetzt, um die emotionalen Momente zu verstärken, ohne jemals aufdringlich zu wirken.

    "In Liebe eure Hilde" ist nicht einfach nur ein Kriegsfilm, sondern ein eindrucksvolles Porträt einer Frau, die trotz aller Widrigkeiten nicht aufgibt. Es ist eine Erzählung von Mut, Verlust und Hoffnung, die den Zuschauer lange nach dem Abspann noch beschäftigt. Dieser Film ist für all jene, die bereit sind, sich mit der dunklen Vergangenheit auseinanderzusetzen und gleichzeitig die Stärke des menschlichen Geistes zu bewundern. Ein tief bewegendes Erlebnis, das unter die Haut geht.
    Kinobengel
    Kinobengel

    461 Follower 550 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 10. Oktober 2024
    ein schöner Sommer


    Hilde Rake (Liv Lisa Fries) lernt 1940 Hans Coppi (Johannes Hegemann) kennen. Beide nehmen am Widerstand gegen den Nationalsozialismus teil. 1942 werden die inzwischen verheirateten Eheleute Coppi wegen Hochverrats verhaftet - Hilde ist schwanger.

    Ich habe „In Liebe, Eure Hilde“ als Preview in München gesehen, wo Liv Lisa Fries und Laila Stieler für ein Q & A zur Verfügung standen.

    Andreas Dresen inszeniert authentisch wirkende Filme; von der Art einzigartig ist die fesselnde Welt der tragischen Figuren. Wer „Halt auf freier Strecke“ (2011) gesehen hat, kennt die anstrengenden Unterhaltungswerte. Im aktuellen Werk ist das nicht anders.

    Es sind nicht die Namen von Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg oder der Geschwister Scholl. Das Publikum sieht die letzten Lebensjahre von Hilde Coppi, deren Bekanntheit nach dem Zweiten Weltkrieg insbesondere im Westen gering blieb. Dabei verzichtet der Regisseur auf pathosgeladene Darstellungen der Widerstandsbewegung oder des Kommunismus.

    Dresen hat sich für eine umfangreich zeitverschachtelte Erzählstruktur entschieden. Diese ist jedoch nicht zu kompliziert, ganz im Gegenteil verhindert sie nicht nur eine strikte Trennung des Films in Freiheits- und Gefängnisphase, sondern verteilt genialerweise die Energie der Liebe auch in den chronologisch späteren Part. Bemerkenswert greifbar wird dadurch die von Hilde im Frauengefängnis in Berlin anwachsende persönliche Stärke, die sie auf ihr Umfeld einschließlich der schroffen Justizvollzugsbeamtin Anneliese Kühn (Lisa Wagner) überträgt. Zudem wiegen die schwer verdaulichen Situationen weniger drastisch und die romantischen Abschnitte bleiben frei von Kitsch. Zusammen mit den natürlichen, unprätentiösen Dialogen bleibt das Werk stets im Fluss. Autorin Laila Stieler erläutert, sie habe die erste Version des Drehbuchs deutlich geradliniger aufgebaut.

    Die Konstruktion ist bis dahin schon mehr als gelungen. Im Fokus steht die in beinahe jeder Einstellung präsente, vorerst zurückhaltende Hilde Coppi. Für Liv Lisa Fries („Babylon Berlin“, „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“), so die Hauptdarstellerin, sei die Vorbereitung vor Drehbeginn zeitlich recht eng gewesen, aber sie agiere sowieso lieber im Moment und nehme die Ausstrahlung anderer Schauspieler wie Albert Scheer auf (eindringlich warmherzig als Pfarrer). Was die Berlinerin in der Folge durch ihre Bandbreite an intensiver Körpersprache auf die Leinwand bringt, ist kaum zu glauben, denn die vielen verschiedenartig aufreibenden, von Innigkeit sowie Leid geprägten Szenen entfalten daraus eine Lebendigkeit, die ihresgleichen sucht. Kamerafrau Judith Kaufmann („Corsage“, „Das Lehrerzimmer“, „Nur eine Frau“, „Der Junge muss mal an die frische Luft“, „Elser - Er hätte die Welt verändert“) fängt grandiose Spielkunst ein, die viele beeindruckende Nahaufnahmen erlaubt.

    Ein Blick in die Geschichte von Hilde Coppi gibt Preis, wie gnadenlos ihr Leben beendet wird. Dresen scheut nicht, treu seinem Stil, dies in ungeschönten Bildern zu zeigen.
    Wenn der inzwischen betagte Sohn von Hilde Coppi das Schlusswort spricht, durchzieht den Saal nochmals eine ergreifende Stimmung.

    „In Liebe, Eure Hilde“ ist schrecklich wie herzensgut menschlich.
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