Ich bin sprachlos. Ich weiß wirklich nicht, was ich euch zu diesem Film sagen soll und könnte gleichzeitig übersprudeln, weil es einfach so viel gibt, dass angesprochen werden müsste. Hinter diesem Werk steckt wieder einmal Patryk Vega, über den ich mittlerweile schon drei weitere Male auf diesem Kanal berichtet habe. Festzuhalten bleibt, dass dies definitiv wieder ein Skandalfilm ist, der von Kritikern und Publikum aufs schärfste abgestraft werden wird. Er ist unfassbar anstrengend zu gucken, präsentiert oberflächliche Figurenbilder, die teilweise arg zu kritisieren sind, und erzählt darüber hinaus so große Massen an Inhalt, dass diese bei einer einfachen Sichtung gar nicht erfassbar sind. All dies sind Indizien dafür, dass dies ein nicht guckbarer Film ist – und im Grunde würde ich auch fast jedem davon abraten diesen Film zu sichten.
Dennoch kann ich das Werk nicht komplett abstrafen, denn Vega hat zwei Sachen geschafft: Einerseits bietet er ein Werk, welches einen enorm hohen Diskussionsbedarf mit sich bringt und andererseits grenzt sich Vega deutlich von allen Filmen ab, die es bisher je auf eine Leinwand geschafft haben. Es ist nicht das erste Mal und wird nicht das letzte Mal sein, dass er einen Film entwickelt, der nahezu alle Konvention über den Haufen wirft und dabei trotzdem nicht wie der klassische Experimentalfilm wirkt. Dieses Werk ist ohne Frage KEIN guter Film, doch es ist überraschenderweise nicht die Vollkatastrophe, die ich erwartet hätte und vor allem bin ich mir ganz sicher, dass ich über diesen Streifen auch in 10 Jahren noch ausführlich debattieren kann. Mir bleibt somit nur zu sagen: macht euch ein eigenes Bild, aber seid euch bewusst, dass er euch überfordern wird und von einem Extremum ins andere schlägt.
Die gesamte Kritik gibt es auf riecks-filmkritiken.de/love-sex-and-pandemic