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Anonymer User
3,5
Veröffentlicht am 21. Oktober 2015
Sorgfältiges Drama, dessen zurückhaltende Inszenierung und glaubwürdige Charakterzeichnung zwar einige Längen nicht vergessen machen kann, aber dennoch ''Maurice'' zu einem von starken Dialogen beherrschten Film werden lässt.
Diese arroganten Schnösel werden mir nicht dadurch sympathischer, dass sie schwul sind, sie bleiben ja selbst im Strafverfahren privilegiert, der Viscount kommt für damalige Verhältnisse mit einer Bagatellstrafe davon. Irgendwie ist dieser Film mit seinen edlen Bildern eine Hymne auf die Zweiklassengesellschaft. Dabei haben mir „Zimmer mit Aussicht“, „Wiedersehen in Howards End“ und „Was vom Tage übrig blieb“ von James Ivory seinerzeit sehr gut gefallen.
Historisch und gesellschaftlich sicher ein Meilenstein. Insofern also gut und wichtig, dass dieser Film gedreht wurde. Mir persönlich haben einige Dinge jedoch nicht gefallen. Zum einen die immer wieder extrem kurzen Szenen, ständigen Schnitte und Zeitsprünge. Zum anderen der (auch dadurch) lose Aufbau der Handlung. Es ist definitiv einer der Filme, in denen es das Wichtige zwischen den Zeilen zu verstehen gilt.