Thomas von Steinaecker befasst sich in seinem Porträt mit Werner Herzog, einem der wenigen deutschen Regisseure, die auch international Bekanntheit erlangten. Vor allem in Hollywood hat der Filmemacher Kultstatus erreicht, was nicht zuletzt an seinen Filmen liegt, die längst zum kulturellen Gedächtnis gehören. Dass ihm diese Ehre zuteil wird, ist nicht selbstverständlich, spricht er doch bis heute Englisch mit einem harten bayerischem Akzent. Während er in Deutschland auch als umstrittener Filmemacher gilt, ist er in Übersee ein großer Star und genießt ein hohes Ansehen. Anlässlich seines 80. Geburtstages gibt es zum ersten Mal ein umfassendes filmisches Porträt, in dem sich Steinaecker mit den Fragen befasst, was Werner Herzogs Filme so besonders macht und wie der Ausnahmeregisseur selbst mit den Widersprüchen seines Schaffens umgeht?
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
Werner Herzog - Radical Dreamer
Der schmale Grat zwischen Vision und Besessenheit
Von Karin Jirsak
„Ich sollte aufhören, Filme zu machen, und mich direkt in die Irrenanstalt einweisen lassen.“ Schon dieses Statement von Werner Herzog, abgegeben hinter den Kulissen von „Fitzcarraldo“ (1982), zeigt, das die hinreichend dokumentierte Entstehungsgeschichte des Klassikers kaum weniger irre ist als seine Hauptfigur, verkörpert von Klaus Kinski, dem Herzog später auch den Film „Mein liebster Feind“ (1999) widmete. Die Behind-the-Scenes-Aufnahmen lassen Herzog im Vergleich zu seinem rasenden Hauptdarsteller wie der sprichwörtliche Fels in der Brandung wirken. Ein Eindruck, der auch die Kino-Dokumentation „Werner Herzog – Radical Dreamer“ noch einmal unterstreicht. Und doch wird auch der schmale Grat zwischen Vision und Besessenheit deutlich, auf dem Herzog wie die Helden seiner Filme vor allem in den frühen Jahren seiner Karriere wandelte. Diesem Grat folgend, schafft Regisseur Thomas von Ste