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    Die 120 Tage von Sodom
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    3,0
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    7 User-Kritiken

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    0,5
    Veröffentlicht am 26. August 2017
    Ich hatte mal eine recht eigenartige Phase in der ich mich wirklich daran gegeben habe den Marquis de Sade zu lesen – und um es ganz kurz zu machen, es war die definitiv widerlichste Lektüre die ich je in den Fingern gehabt habe, die sexuellen und sadistischen Details die Folter, Mord, Vergewaltigung und alle denkbaren und unmöglich erscheinenden Formen von Sex beinhalteten sprengen das menschliche Fassungsvermögen. Gerade aufgrund dieser Unfassbarkeit konnte ich mir aber nicht vorstellen wie man dies in einen Film packen kann – aber es geht. In das wohl schlimmste, abstoßendste Machwerk das jemals in meinen DVD Player gewandert ist. Daß dabei mit pornographischer Detailfreude die Penetrationen nicht gezeigt werden ist das Einzige was vielleicht ein wenig mildert – ansonsten bietet der Streifen wiederwärtigste Typen die mit hübschen Jugendlichen unmenschliche Dinge tun. Über manches kann man manchmal schon fast nur noch lachen , etwa wenn ein gigantischer Bottich mit menschlichen Exkrementen zum Essen serviert wird – aber ich weigere mich den gezeigten Absurditäten und dem ganzen Film auch nur einen Punkt zu geben. Das ist ein Filmwerk jenseits der Menschlichkeit.

    Fazit: Der definitiv schlimmste, schockierendste Film aller Zeiten.
    Kino:
    Anonymer User
    2,0
    Veröffentlicht am 14. Januar 2015
    120 Tage von Sodom porträtiert Fantasien sexueller Unterwerfung und spricht sich einerseits mit dem Bezug auf den Faschismus sowie durch eine betont zurückhaltende Inszenierung gegen jede Affinität für die eigenen Schauwerte aus, sondern distanziert sich, um eine beabsichtigte Analyse der Geschehnisse auf Seiten der Zuschauer einzuleiten. Jedoch verweist die extreme Verlangsamung der Handlung, der Ausschlachtung jeder Perversion nach einer Weile nur noch auf sich selbst. Pasolini gestaltet einen Film zwar bewusst als exzessive Odyssee der Gewalt, für eine fundierte Kritik an politisch realen Systemen reicht diese Torpedierung der Sehgewohnheiten jedoch ebenso wenig wie für die Hinterfragung der Möglichkeiten unbegrenzter Macht. Denn wenngleich das Konzept des Films ein Lob verdient: eine haarsträubende B-Horrormovie-Handlung kommt dem Gesehenen schon sehr nahe.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Liebe Leser,



    ich weiß, dass man in seiner Gastkritik keine Anmerkungen zu den anderen Rezensionen vornehmen, sondern sich ganz dem Film widmen soll. Das habe ich auch vor...nur kann ich es auch nicht unerwähnt lassen, wie sehr mich die anderen Kritiken irritiert und geärgert haben. Und da ein Film wie "Salò" zu den wenigen gehört, die es überhaupt wert sind, hart diskutiert zu werden, denke ich, sollte ein kleiner Kommentar zu den anderen Rezensenten erlaubt sein.



    Als die Band "Wir sind Helden" 2003 ihren Kleinklassiker "Müssen nur wollen" veröffentlichten, las man im Internet immer wieder Kommentare der Art "Wer braucht denn solche Motivationshymnen? Die sollen doch lieber BWL studieren." Ich war angesichts dieser Kommentare immer sehr verunsichert: "Sind die Kommentatoren wirklich so blöd, die Ironie in diesem Song nicht zu erkennen? Oder war deren Kommentar vielleicht wiederum ironisch gemeint, und ich habe es nicht gemerkt?!" Genau den Gedanken hatte ich erneut, als ich die anderen Gastkritiken gelesen hatte.



    Als ich begann, mir den Film Salò zum ersten Mal anzuschauen, plagte mich durchaus ein schlechtes Gewissen: Bin ich jetzt pervers? Stehe ich jetzt auf Folterpornos? Leihe ich mir als nächstes "Gesichter des Todes" aus oder gucke irgendwelche "Guinea Pig"-Filme? Doch nach einiger Zeit sollte sich mein schlechtes Gewissen aufgelöst haben. Denn, anders als befürchtet, war dieser Film nicht voyeuristisch. Wie der Titel "Salò ü le 120 giornate di Sodoma" bereits andeutet, handelt es sich um eine Verwebung eines historischen und eines literarischen Stoffes: Das Faschistenrefugium Salò wird als Projektionsfläche genommen, um einige Aspekte von "Die 120 Tage von Sodom" des Marquis de Sade wiederzugeben. Strukturell orientiert sich der Film an Dantes "Inferno", was durch die "Kreis"-Abschnitte deutlich wird.



    Allein an dieser Grundkonstellation bemerkt man, wie komplex dieser Film aufgestellt ist und wie absurd etwaige Vergleiche mit Filmen wie "Hostel" oder "Saw" sind. Der Film geht aber schlussendlich noch einen entscheidenen Schritt weiter; Eigentlich ist es die Welt aus den Augen von PPP selber, die hier skizziert wird. Ich gebe zu, dass dies in der Tat sehr irritierend ist. Der Mann muss kurz vor seinem Tod wirklich mit der Welt abgeschlossen haben, wenn er tatsächlich ein dermaßen nihilistisches Weltbild hatte.



    Im wesentlichen reflektiert der Film eine Welt, die einzig und allein durch Macht und Gewalt strukturiert und gelenkt wird. Das allein wäre ja nun ziemlich trivial...doch es ist die Art der Darstellung, die hier den Ausschlag gibt! PPP geht in schonungsloser Offenheit mit den "Stützen der Gesellschaft" ins Gericht, sei es Kirche, Justiz oder Staat und zeigt sie als verrohte und gleichzeitig hochkultivierte Zeitgenossen, die sich selbst als Elite definiert haben und den Rest ihrer Gefolgschaft als Gebrauchsgüter verwenden.



    Was diesen Film so einzigartig macht, ist die Tatsache, dass, anders als in der Realität, hier Hochkultur und Bestialität nicht sauber getrennt sind, sondern ohne Schutz aufeinander treffen...ja teilweise sogar in einem Raum zusammen sind und sich vermischen! Da werden zu Nocturnes von Chopin die widerlichsten Vergewaltigungsgeschichten erzählt, es werden Jugendliche sexuell missbraucht, während man über Wissenschaft debattiert und wenn gefoltert wird, dann wird nebenbei noch auf hohem Niveau philosophiert. Und wenn man schon Scheiße frisst, dann wenigstens mit Silberbesteck.



    Was mich persönlich sehr beeindruckt hat, war die stilistische Kälte dieses Films. "Salò" den Vorwurf des Voyeurismus zu machen, kann ich persönlich in keinster Weise nachvollziehen. Die Gewalt- und Sexszenen sind wie in einer klinischen Studie: Brutal und distanziert. Wie gesagt: Dieser Film reflektiert eine außerordentlich negative Sicht auf die Welt. Man muss PPP nicht in allem Recht geben...ist es doch die Sichtweise eines Mannes, der von allem enttäuscht ist: Von der Korrumpierbarkeit von Kirche und Staat, von blutspuckenden Medien, von einer Kultur der (teilweise sehr subtilen) Gewalt, die Wirtschaft und Gesellschaft durchzogen hat und die Menschen in Herrscher und Beherrschte einteilt.



    Wer denkt, das sei heuchlerisch oder plakativ, sollte sich fragen, wann er das letzte Mal eine Träne vergossen hat, als er von den grausamen Leiden afrikanischer Arbeiter gehört hat, die unter unvollstellbaren Bedingungen, Rohstoffe für die "Erste Welt" fördern.

    Um nur ein Beispiel zu nennen.



    Wer es noch genauer braucht: In dem Film gibt es eine Szene, in der nackte Menschen wie Hunde an der Leine durch kahle Steinflure gehetzt werden. 2004, fast 30 Jahre später, sah man fast exakt dieselben Bilder: Aus dem Abu Ghuraib-Gefängnis, wo zivilisierte Durchschnittsamerikaner, irakische Gefangene zu nackten Menschentürmen aufstapelten und sie als Hunde durch die Korridore haben kriechen lassen.



    Man muss PPPs nihilistische Weltsicht nicht teilen. Aber "Salò" einfach unreflektiert als "voyeuristischer Schund" abzutun, sollte man bitte auch nicht.



    In diesem Sinne.

    Raging Penguin
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Man kann sich streiten, wo nun der gute Geschmack liegt und der Voyeurismus anfängt, genausogut könnte man über Moral diskutieren. Jeder empfindet es eben anders für sich.



    Ich habe diesen Film angesehen, weil mir der Inhalt sehr interessant vorkam. Ich muss dazu sagen, dass ich total offen bin und mir wirklich alles ansehe, was mich einigermaßen zu herausfordern scheint. Salo gehörte dazu.



    Ich war danach schockiert... Befand mich aber in einem inneren Konflikt. Ist der Film nun gut? Obwohl er äußerst effektiv den Wahnsinn der Macht demonstriert, sträubt sich in mir irgendetwas, den Film zu feiern. Ein Meisterwerk ist er. Ohne Frage. Aber nur in seiner schonungslosen Offenheit. Dieser Film hat mich an meine Grenzen gebracht, ich bin total verwirrt und hilflos.



    Außerdem beschäftigt mich die Frage, die schon eine Frau im Bonusmaterial der DVD gestellt hat. Wieso empfindet man den Kreis der Scheiße schlimmer als den Kreis des Blutes?



    Vielleicht verstehe ich den Film irgendwann ganz, vielleicht aber auch nicht.
    Kino:
    Anonymer User
    0,5
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Einen Zugang zum Film zu erhalten, ist schwierig und bleibt den allermeisten Menschen auch verwehrt, und ich will sagen, dass das auch gut so ist.

    Eine Freundin hat mir "Die 120 Tage von Sodom" nahegelegt und irgendwann habe ich dann nachgegeben und versucht, ihn mir anzuschauen. Es war ein kurzes Vergnügen, weil ich nach der Hälfte ausgeschaltet habe. Mein Bedarf war gedeckt.



    Ich will Pasolinis Machwerk nicht auf Teufel komm raus verurteilen. Die Hintergründe, die zu diesem Film geführt haben, sind sehr komplex und sind mit nichts zu vergleichen, was man sonst gesehen hat. Um den Film auch nur im Ansatz zu verstehen, muss man sich lange, lange mit ihm auseinandersetzen (meine Bekannte gab mir so auch mehrere Bücher mit in die Hand), aber das ist nicht das, was ich von einem Film erwarte.



    "Die 120 Tage von Sodom" ist einfach grauenvoll. Die dargestellten Folterungen und Vergewaltigungen werden so kühl und distanziert inszeniert, dass einem schlecht wird. Es gibt keine guten und schlechten Menschen - es gibt dort nur Menschen und Vieh.

    Und ich muss dazu sagen, dass ich das propagierte Weltbild zumindest im Ansatz nachvollziehen kann, und ich bin mir auch bewusst, dass alles, was gezeigt wird, bereits in tausendfacher Form in der realen Menschheitsgeschichte stattgefunden hat.



    Es gibt Grausamkeiten, die irgendwie trotzdem faszinierend sind, so dass man nicht wirklich weggschauen kann und will. "Die 120 Tage von Sodom" gehört für mich nicht dazu.

    Eben weil es bitterböse Realität ist und war.



    Die Wertung hat nur mit meiner persönlichen Auffassung zu tun, banal ausgedrückt: der Film hat mir einfach überhaupt nicht gefallen.

    Ich will und kann nicht darüber urteilen, ob das Werk Schund ist oder nicht.

    Wer den Film schauen will, kann das gerne tun. Ich zumindest bin glücklich, mir den Streifen nie wieder angucken zu müssen, und froh, dass unsere voyouristische, sex- und gewaltgeile Gesellschaft noch nicht so verkorkst ist, "Die 120 Tage von Sodom" zu einem Blockbuster zu machen. Selbst die Sensationsgier hat noch Grenzen.
    Kino:
    Anonymer User
    0,5
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Ich habe den Film schon vor längerer Zeit gesehen und fand ihn um es in einem Wort unterzubringen "Abartig"



    Selbst für einen Fetischporno ist das zu Geschmackslos. Die Perverse Art und Weise die in diesem Film gezeigt wird möchte ich wirklich keinem zutrauen.



    In diesem Sinne hat die FSK von hinten nach vorne versagt.
    Kino:
    Anonymer User
    2,5
    Veröffentlicht am 19. März 2010
    Interessant sind die Gastkritiken bisher, weil die Rezensenten bisher 1 oder 10 Punkte gegeben haben. Dieser Film teilt die Meinungen wie kein zweiter, denke ich. Aber um es auf den Punkt zu bringen:

    So extrem er inszeniert ist, mit all seinen Perversitäten, verdient dieser Film nur eine durchschnittliche Wertung. Warum?

    1. Seine Aussage ist wichtig, auf jeden Fall, aber der Regisseur feiert sich selbst in seiner Inszenierung (wie zuletzt es Lars von Trier mit "Anti-Christ" tat).

    2. Die Schauspieler sind durchweg klasse, es ist schier unglaublich, wie ernsthaft die vier Machtinhaber spielen. Aber es gibt keinen Charakter für den Betrachter. Der Film zeigt sich nicht für (auch nicht gegen den) Zuschauer. Er ist einfach da. Und damit sind die Figuren austauschbar (die Schauspieler wohl nicht).

    3. Kamera-Führung und -Einsatz sind zweifellos perfekt, aber so steril, dass es (bei den nicht perversen Szenen) zu großer Langeweile kommen kann. Statik ist nicht immer ein Ausdruck von Distanz und Kälte!

    4. Die Dialoge sind bis auf die krassen Sachen einfach Lückenfüller. Jaja, die Literaturverfilmung, aber alles, was zum Beispiel die Damen erzählen, wirkt nur wie ein "Ich muss das jetzt mal da reinquetschen, weil es ja anspruchsvoll sein soll".

    5. Demütigungen und Vergewaltigungen, Fäkalien-Dinner und Folterlager sind fast unerträglich und daraus zieht der Film seine Relevanz. Aber trotzdem verkommt der Zuschauer, und damit der Regisseur zum Voyeur. Warum muss man alles zeigen? Keine Ahnung.



    Ich habe noch mehr Argumente, warum der Film zwar seine Berechtigung hat, aber nicht so wichtig genommen werden sollte, wie er es wird. Letztendlich ist "Salo" das reißerische Machwerk eines selbstverliebten Regisseurs zu einem unglaublich wichtigen Thema.



    FAZIT: Schaut ihn euch an, wenn ihr euch traut, und bildet eure eigene Meinung.
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