Durchschnitts-Wertung
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2,5
Veröffentlicht am 3. November 2021
Leonardo da Vinci – ein Meister seiner Zeit. Mir ist bewusst, was euch nun durch den Kopf geht: Jetzt redet der auch noch von Kunst und will uns irgendeinen komischen Film über Bilder empfehlen. Doch, bevor ihr geistig abschaltet: ja es geht um ein Bild und ja, auch ich habe grundsätzlich kein Interesse an dieser Thematik. Dennoch wird dieser Film wohl einer meiner absoluten Favoriten in 2021 werden. THE LOST LEONARDO ist nämlich viel mehr als nur eine simple Dokumentation über ein Gemälde. Es ist ein spannendes Krimi-Drama, welches uns zwar die Bedeutung und Vorgeschichte des Gemäldes mit dem Titel Salvator mundi erzählt, aber darüber hinaus zu einem politisch – wirtschaftlichen Thriller wird, der voller Absurditäten steckt.
Es ist einfach unglaublich beeindruckend, was Regisseur Koefoed in nur 96 Minuten zur Sprache bringt und ich war selten so gepackt von einer Dokumentation wie hier. Ich war geschockt, habe geschmunzelt und wurde emotional überrannt. Es ist eine Berg- und Talfahrt der Gefühle, die sich im Angesicht einer Story entwickelt, die kaum zu glauben ist und den Zweifel an der menschlichen Intelligenz wieder aufruft.
Aus diesem Grund möchte ich unbedingt dafür werben, dass ihr euch diesen Film einmal anschaut. Es ist keine klassische Kunstgeschichte sondern ein dokumentarisches Werk der ganz besonderen Art.

Dokumentation – keine Bewertung (hier neutral mit 2,5 da es ohne nicht geht), aber sehr zu empfehlen

Die gesamte Kritik gibt es auf riecks-filmkritiken.de/the-lost-leonardo
5,0
Veröffentlicht am 24. Dezember 2021
Diese Dokumentation schildert detailliert die Entdeckung des Gemäldes "Salvator Mundi" (der Erlöser der Welt) und all dessen, was diese Entdeckung ausgelöst hat. Die Geschichte ist wahr, so weit die Aussagen der Wahrheit entsprechen. Dies Bild lag offenbar während einer langen Zeit unentdeckt irgendwo vergraben, bis ein Kunstjäger es entdeckte und den Verdacht schöpfte, es könne sich um ein originales Werk von Leonardo da Vinci handeln. Der Verdacht wurde vorsichtig behandelt, das Bild von ernsthaftem Fachpersonal geprüft, und ab einem bestimmten Punkt kam eine Art Lawine ins Rollen: der Kunstmarkt spielte verrückt und das Bild wurde zur Sensation. Da man den Kern dieses filmischen Dokuments nicht besser treffen kann als es dem Regisseur in seinen "Directors Notes" gelungen ist, notiere ich hier zuerst meinen persönlichen Eindruck und füge dann die besagten Notizen an.

Es ist erstaunlich, dass eine Montage von O-Tönen, die alle ausgesprochen ruhig und unaufgeregt ablaufen, dass das Bemühen, einen Hergang von Hysterie, Kunstliebe versus Geldgier und Gier nach Status sachlich minutiös unter die Lupe zu nehmen und dabei nach Möglichkeit nicht polemisch oder suggestiv vorzugehen im Ergebnis so faszinierend und spannend ist wie ein perfekter Thriller. Schnitt und Vertonung spielen dabei subtil und lupenrein eine heimliche Hauptrolle. Eine Doku dieser Güte bekommt man meines Erachtens alle Jubeljahre zu sehen.

Nun das Statement des Regisseurs in Auszügen:
„Dies ist ein Film über die unglaubliche Reise eines Gemäldes, (...) zugleich aber auch ein Märchen, das den Geschichten eines H. C. Andersen würdig wäre: Ein beschädigtes Gemälde, das Jahrhunderte lang vernachlässigt wurde, wird zufällig wiederentdeckt und bald darauf als lang verschollenes Meisterwerk göttlicher Schönheit gepriesen. Auf seinem Höhepunkt im Rampenlicht wird es als Fälschung entlarvt und herabgesetzt. Die wahre Enthüllung jedoch ist die Falschheit der Welt, die dieses Gemälde umgibt und durch zynische Kräfte und Geld angetrieben wird.
(...) Das Gemälde wird zu einem Prisma, durch das wir uns selbst und die Welt, in der wir leben, verstehen können. Bis heute gibt es keinen schlüssigen Beweis dafür, dass das Gemälde ein da Vinci ist – oder nicht – und solange Zweifel darüber bestehen, können Menschen, Institutionen und Staaten dieses Gemälde vor dem Hintergrund ihrer eigenen Interessen benutzen.
Der Film ist das Ergebnis enormer Teamarbeit. Die Produzenten, Autoren, Redakteure und Menschen hinter der Kamera haben Seite an Seite gearbeitet und dem Projekt ihre ganze Kraft gewidmet. Dafür bin ich zutiefst dankbar. Es war eine fantastische Reise in geheime Welten, die normalerweise vollkommen verborgen bleiben".

Es bleibt dahingestellt, ob das entdeckte Gemälde ein echter da Vinci ist, doch diese Doku ist ganz sicher eine echte Perle.

www.cinemoenti.blogspot.com
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