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    Heaven
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    Anonymer User
    3,0
    Veröffentlicht am 18. März 2010
    ich fand den film eher mittelprächtig. das liegt vor allem an dem - wie in der filmstarts kritik auch schon - bemängelten letzten drittel des films. und das nicht unbedingt, weil er unrealistisch ist. sondern eher weil er im vergleich zu den ersten zwei dritteln so unrealistisch ist und somit ein bruch im film entsteht, der ihm den drive nimmt. dort sieht sich der zuschauer zu einer ethischen stellungnahme gezwungen. ist es gerechtfertigt jemanden zu töten, wenn dieser seinerseits viele menschen tötet? vor allem, wenn die apparate der gerechtigkeitssicherung nicht funktionieren? darf mein eine mörderin von unschuldigen so unterstützen, so lieben? der film entwickelt so eine moralisch aufgeladene spannung und man fragt sich wie es weiter geht. mit der gelungenen flucht verändert sich der film komplett und nimmt eigentlich gar keinen bezug mehr zum anfang des films. es folgt ein bruch der dem film die dynamik raubt und für mich so unnachvollziehbar bleibt. auf einmal keine spur mehr von sühne-gedanken der mörderin. sie redet stattdessen eher geschwollen davon, dass sie den glauben an einen sinn verloren hat. nur um wenig später zu sagen, dass sie ihren unterstützer liebt. Die Liebe steht über allem, über der Ethik (als rationalem)? Diese Interpretation würde in der biblischen Symbolik durchaus Sinn machen. Dadurch ergibt sich aber ein anderes Problem: ich für meinen Teil zumindest kaufe keinem der beiden Schauspieler die Liebe zueinander ab. Die Chemie stimmt überhaupt nicht. Das ist dann meiner Ansicht nach auch das Hauptproblem des Films, und der ewig gleiche Gesichtsausdruck des Hauptdarstellers, der mich stark an den einen von zwei Gesichtsausdrücken erinnert, den Daniel Brühl zu bieten hat, trägt dazu nicht unwesentlich bei. Und so fahren die zwei glatzköpfigen, weiß-be-T-shirteten Liebesengel in den Himmel, ohne dass ich dabei etwas fühle.

    Den Bruch im Film auf eine andere Weise, konnt ich mir noch dadurch erklären, dass hier die Vertreibung aus dem Paradis in umgekehrter Reihenfolge geschildert wird. Am Anfang noch unterm paradisischen Baum enden die Protagonisten mit einer utilitaristischen Ethik, die die Mittel durch den Zweck heiligt. Hat mir aber bei der vorherigen Interpretation das Gefühl der Liebe gefehlt, so fehlt mir nun das Moment der Tragik.

    Will der Film beides darstellen: eine Vertreibung und eine Rückkehr zum Paradis fehlt beides: die Tragik und die Liebe.

    Hat der Film mich also auch im nachhinein auf einer intellektuellen Ebene angesprochen, eben gerade durch diesen Bruch im Film, den ich mir erklären wollte, so lässt er mich doch auf der Gefühlsebene kalt.

    Fazit: sehr viel Potenzial, das aber durch fehlende Chemie zwischen den Hauptdarstellern und Mängeln in der Inszenierung vergeben wird. Ein Gefühl (der Liebe, der Tragik oder der religiösen Art) kam bei mir auf jeden Fall beim Schauen des Films nicht auf. 6/10
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