Ein amerikanisches Action-Mährchen, das durchaus funktioniert
Ich muss auf persönlicher Ebene gerade mal darauf hinweisen, dass ich das gute Stück geschaut habe, nachdem ich von Top-Gun 2: Maverick nach Hause gekommen bin. Wärend der Hype um Maverick mich eher ernüchternd zurückgelassen hat, war der Netflix Film eine positive Überraschung. Wieso?
- Das Schema ist alt und eigentlich low-budget. Keine grossen Ortswechsel, denn die Szenerie findet hauptsächlich in einem Raum auf einer Plattform statt. Wenig Personen, die zwar eher oberflächlich, aber eben auch einfach zu verstehen waren.
- Der Film weist auf ein aktuelles Weltproblem hin und funktioniert daher ziemlich gut.
- Der unverschämte Patriotismus ist natürlich so süss, dass einem die Zähne ausfallen. Schema F, aber für manche ist das genau das, was sie brauchen. Etwas einfaches, seichtes. Die guten Gewinnen!
- Neben einigen Stylistisch hochfrisierten Problemen (Z.B den beiden Ikea-Türen mit taktisch idiotischen Sichtfenstern und einer Falllücke, finde ich, funktioniert die Erzählung trotzdem.
- Eine Frau in einer Action-Hauptrolle. Finde ich top! Auch wenn der Mysogynismus und Sexismus ein wenig zu stark verwendet wird um das Puplikum sofort auf die "gute" Seite, nähmlich unsere Nationalheldin zu ziehen. Eigentlich fehlt da nur noch die "Medal of Honour" verleihung.
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Der Cameo von Chris Hemsworth "Thor" funktioniert, auch wenn das auch noch ein wenig besser hätte gemacht werden können. "Aktiver". Aber hey, die Hauptdarstellerin ist die Ehefrau, da macht man einfach etwas Werbung!
Alles in allem finde ich die Kritiken nicht ganz gerechtfertigt. Manchmal sind "low-tec" und "einfacher"/"seichter", keine schlechten Attribute.
Gerade im direkten Vergleich mit einer so krassen Produktion wie Top Gun Maverick muss ich sagen, dass "Interceptor" auf eine andere Weise mindestens genau so gut funktioniert. Und das ohne emotionalen Ausgrabungen aus vorigen Teilen.
Aber eben, ein paar Sachen hätte man doch besser machen sollen.