Eine Herzensangelegenheit, für diesen weithin unterschätzten Film eine Lanze brechen zu dürfen. Häufig verglichen mit "Butterfly effect", "Donnie Darko" und "12 Monkeys" und dabei qualitativ schwächer bewertet,
trifft diese Einschätzung nicht die Essenz dessen, was uns Independent-Regisseur John Maybury hier vor die Augen und das Hirn zaubert. Lediglich vordergründig kann man "The Jacket" dem Genre "Timetravel" zuordnen, bei näherer Betrachtung und unter Einbeziehung aller versteckten und wohl platzierten Hinweise, kann man allerdings auch zu einer Interpretation gelangen, die auf Aspekte des Zeitreisens völlig verzichtet. Zumindest in diesem Punkt scheinen Parallelen zu "Donnie Darko" offensichtlich. Ich denke, dass "The Jacket" die volle Wirkung nur entfalten kann, wenn man sich möglichst unvorbereitet und ohne Vorwissen auf das Puzzle einlässt. Daher werde ich mich zum Inhalt auch nicht explizit äußern. Ein Höchstmaß an Konzentration und die Bereitschaft, respektive Fähigkeit, kleine Details in Relation zu setzen sind allerdings zwingend vonnöten, um die Schönheit hinter der Konstruktion zu erkennen. Meisterhaft inszeniert, überzeugt "The Jacket" darüber hinaus mit exzellenten schauspielerischen Darbietungen und das auf breiter Front bis in die Nebenrollen. Keira Knightley, fernab von karibischen Flüchen, Jennifer Jason Leigh, Daniel Craig und ein alle überragender Adrien Brody überzeugen auf ganzer Linie. Dazu gesellt sich eine unaufdringliche und perfekt inszenierte musikalische Untermalung aus der Hand von Ambient-Papst Brian Eno. Fazit: Eine weithin unterschätzte Perle, die Freunden von "Memento", "Donnie Darko" etc. sicher gefallen wird. Wegen der optischen Anleihen beim "Butterfly Effect" würde ich nur 8/10 vergeben, da der Film aber hier so schlecht wegkommt (welche Drehbuchschwächen? - seht mal genauer hin !!!) gibt es die volle Punktzahl.