Die in "Mein Sohn, der Soldat" thematisierte Zwangsrekrutierung afrikanischer Männer für die französische Armee war historisch keine Seltenheit: Im 1. Weltkrieg kämpften allein auf französischer Seite schätzungsweise 450.000 afrikanische Männer aus Ländern wie dem Senegal, Mali und der Elfenbeinküste - alles noch französische Kolonien zu dieser Zeit. Im Gegensatz zu ihren weißen französischen Waffenbrüdern blieben die Afrikaner in Frankreich, wo die Erinnerung an die Weltkriege bis heute eine bedeutende Rolle spielt, lange Zeit ungeehrt wurde sie zu einer Fußnote in der Geschichte des 1. Weltkrieges.
Der beliebte französische Schauspieler Omar Sy, der den meisten eher in komödiantischen und augenzwinkernden Rollen wie in "Ziemlich beste Freunde" (2011) bekannt ist, widmet sich in "Mein Sohn, der Soldat" einer äußerst ernsten Rolle, die auch in Verbindung zu seiner Herkunft steht: Der Sohn eines Senegalesen ist väterlicherseits genauso wie der von ihm dargestellte Bakary Diallo Teil des in Westafrika lebenden Hirtenvolkes der Fulbe.