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    Abseits des Lebens
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    Streaming-Kati
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    117 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 19. März 2024
    Ein trauriger Film mit einer hoffnungsvollen Botschaft

    Ein Film, auf den ich mich eingelassen haben, nachdem ich schon etwas darüber gelesen habe. Das war auch gut so, denn man sollte schon Lust auf einen sehr ruhigen, nachdenklichen und emotionalen Film haben, denn sonst wird man schnell das ganze als langatmig empfinden.

    Wenn man sich dafür bewusst entschlossen hat, wird man mit sehr schönen Landschaftsaufnahmen und sehr stimmungsvollen Bildern der Kameraführung entlohnt. Dazu eine schnörkellose Protagonistin, die in ihrer puristischen und sympathischen Art überzeugt, von einer Frau, die aus der Stadt kommt und nur noch einen einzigen Ausweg sieht in dem sie sich in die Wildnis zurück zieht um sich mit ihrem Schicksal und ihrem Leben auseinander zu setzten ohne das sie sich was antut.

    Natürlich kommt es erst mal so wie es kommen muss, das ist auch gut so, sonst würde es Glaubwürdigkeit verlieren. Auch der restliche verlauf der Story ist nicht besonders überraschend. Der Film lebt von seiner Stimmung, seiner Nachdenklichkeit und dem „Fuck“ des Lebens, welches einem insgesamt mir doch auch das ein oder andere Tränchen abgedrückt hat.

    ———
    Fazit:
    Ganz gut
    Kann man schauen, besonders wenn man sich drauf einlassen kann, denn es ist eben ein sehr ruhiger und im Grunde auch sehr trauriger Film mit einer doch hoffnungsvollen Botschaft.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

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    3,5
    Veröffentlicht am 14. Dezember 2021
    ÜBERLEBEN ALS THERAPIE
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Rüdiger Nehberg oder heutzutage Bear Grylls wissen, wie es geht: in der Wildnis überleben. Sie machen das, weil sie es können. Andere machen das, weil sie es zwar nicht können, aber zumindest wollen. Weil sie den einzigen Weg darin sehen, mit sich selbst ins Reine zu kommen. So eine Challenge kann gefährlich werden, wenn man nicht genau weiß, worauf zu achten ist. Doch Edee ist das ziemlich egal. Sie hat alles verloren, was ihr jemals lieb und teuer war. Und das ist ein Schmerz, der durch nichts gelindert werden kann. Außer vielleicht durch das Wagnis, den Grundregeln des Lebens selbst so nahe zu kommen, damit dieses wieder einen Sinn hat. Bewusst ist das Edee allerdings nicht. Vielleicht kann die Wildnis einen anderen, neuen Menschen aus ihr machen, wer weiß. Der Blick nach vorne gelingt vielleicht nur unter der Bedingung, niemals mehr zurückzusehen.

    Also bezieht Edee eine Hütte im Wald – mit Konserven, Klamotten – und sonst eigentlich nichts. Das Auto lässt sie abholen, Handy hat sie auch keins dabei. Läuft irgendwas schief, ist das ihr Ende. Und es dauert nicht lange, bis der nächste Winter kommt, und Edee bemerkt, dass sie weder ein Rüdiger Nehberg noch ein Bear Grylls ist und kurz davor steht, entweder zu erfrieren oder zu verhungern. Das Schicksal will es anders und schickt gerade zur rechten Zeit einen Jäger an ihrer Hütte vorbei.

    Abseits des Lebens (im Original nur: Land) birgt ein Skript, um welches sich wohl eine Menge Schauspielerinnen gerissen hätten. So gut wie eine One-Woman-Show, erfährt hier die Protagonistin die gesamte Klaviatur des Lebens, vorzugsweise die tiefen, schweren Töne. Doch Robin Wright findet da gut hinein. Vor allem auch, weil sie sich selbst inszeniert hat. Da kann man Empfindungen in die Rolle legen, wie man es für richtig hält. Wright lässt sich dennoch nicht zum Melodramatischen hinreissen. Und die Trauer ist eine, die selten im Selbstmitleid versinkt. Wenn, dann sind das Momente, die wir beim Verlust eines geliebten Menschen sowieso alle kennen. Die Natur zeigt sich dabei unbeeindruckt. Zieht das durch, was sie in all den Äonen immer tut, vom Frühling bis zum Winter und wieder von vorne. Genau das ist das Tröstende an Wald, Wiese und Berg. Wright ist begeistert davon und bringt dies mit pittoresken Kalenderbildern sehr wildromantisch zum Ausdruck. Dieses Beständige, Erwartbare, Kompromisslose scheint ein Leitsystem, dem man in schwierigen Zeiten folgen kann.

    Vergleichbar ist Wrights Film zumindest anfangs und auch dazwischen mit Julian Roman Pölslers Haushofer-Verfilmung Die Wand. Während dort die Isolation eine aufgezwungene ist, sucht sich die Figur der Edee selbige freiwillig aus. Letzten Endes aber birgt sowohl in Die Wand als auch in Abseits des Lebens der Umstand des Alleinseins in einer atemberaubend schönen, wilden Welt genau das nicht, was der Mensch zum Weiterleben braucht: andere Menschen.
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