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BrodiesFilmkritiken
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3,0
Veröffentlicht am 9. September 2017
Das Leben schreibt oft spannende Geschichten - leider wirken die daraus gemachten Filme nicht immer besonders glaubwürdig oder lassen zumindest vieles weg was man wissen müsste. Sorry, ich bezweifele keine Sekunde dass die Geschichte wahr ist, aber wie drei Kinder ohne Nahrungsmittel wochenlang in der Wüste rumlaufen und es überleben wird mir nicht so ganz klar ... aber seis drum, dieser Film wurde eh nicht als Mainstream Abenteuerfilm gemacht sondern als kritischer, trauriger und teilweise dokumentarischer Blick auf ein paar reale Ereignisse sowie als achtungsvolle Verbeugung vor den Menschen die dies wirklich durchgemacht haben. Kenneth Branagh als satanischer Brite ist dabei das einzige prominente Gesicht, aber er hält sich brav zurück und überlässt den Raum den absolut phantastischen Kinderdarstellern die sich absolut glaubhaft durch das bedrückende Drama bringen. Jede weiteren Worte sind überflüssig weil man dieses spannende und schwermütige Drama nicht richtig empfehlen kann - jeder muss es für sich selbst entdecken!
Fazit: Bedrückendes Drama und schockierende Zeitbetrachtung aus denen sich eine bewegende, wahre Geschichte schält.
Der deutsche Titel ist Inhaltsangabe. Das Original stellt den Kaninchenzaun in den Mittelpunkt, der den entflohenen Kindern als Wegweiser dient. Phillip Noyce versucht mit seinem Film ein Kapitel australischer Vergangenheit aufzuarbeiten: Das Unrecht an den Aborigines: die zwangsweise Trennung von Mischlingskindern von ihren Eltern und die Unterbringung in einem Erziehungslager. Hier sollen sie lernen was Pflicht, Gehorsam und Verantwortung heißt. Kenneth Branagh als geölter Rassist meint ’Man müsse sie vor sich selber schützen.’ Es ist ihm egal, dass er dabei Sprache und Kultur der Ureinwohner ausmerzt. Bei seiner glücklosen Verfolgung muss er feststellen ’Sie leben zwar im Neolithikum, haben aber keinen neolithischen Verstand. Die Kinder beweisen, dass sie 2000 Kilometer zurücklegen können und den Suchtrupps immer wieder entwischen, weil das weite Land nicht ihr Feind ist. Noyce ist um Ausgewogenheit bemüht und stellt nicht alle Weißen per se als Bösewichte dar.