Die traumhafte Pazifik-Insel Amerikanisch-Samoa zur Jahrtausendwende: Nachdem die Fussballnationalmannschaft ein 0:31 gegen Australien einstecken und somit den Rekord für die höchste Niederlage in einem offiziellen Fussballmatch auf die Fahne schreiben musste, ist ihr der Spott der gesamten Fussballwelt sicher. Besserung ist jedoch nicht in Sicht, da sämtliche Spieler sowie das Trainerteam weit entfernt von einer professionellen Einstellung sind noch je irgendetwas von Taktik gehört haben. Der Restaurantbesitzer / Kameramann / Präsident des nationalen Fussballverbandes möchte das nicht länger hinnehmen und fragt daher beim amerikanischen Verband nach einem Trainer an, der die Truppe auf Vordermann bringen soll, damit diese wenigstens endlich mal ein Tor schießt. Der ehemalige US-Trainer Thomas Rongen nimmt die stelle gezwungenermaßen an, doch nicht nur kulturell, sondern auch menschlich krachen hier Welten aufeinander. Kann der neue Trainer das Wunder möglich machen, denn bis zum nächsten Spiel gegen Tonga sind es nur drei Wochen.
Next Goal Wins ist das neueste Werk von Taika Waititi, Oscar prämiert für das Drehbuch zu Jojo Rabbit, zurecht gefeiert für sein Erstlingswerk 5 Zimmer, Küche, Sarg (What we do in the shadows), künftiger Star Wars Regisseur und vom Marvel Publikum für seine erfrischende Interpretation von Thor 3 und 4 angenommen. Next Goal Wins ist nun wieder mal eine kleinere Searchlight-Produktion, die auf einer wahren Geschichte basiert und irgendwie mag der Film nicht mehr so recht in Waitits Portfolio reinpassen. Er geht einfach in der Masse unter, und wer sofort Assoziationen zu Cool Runnings hat, liegt hier nicht ganz verkehrt. Natürlich baut der Film viel Sympathie für die Mannschaft auf und natürlich ist auch der typische Waititi-Humor vorhanden, allerdings hat man die Gags am Ende des Films auch schon wieder vergessen. Michael Fassbender spielt den amerikanischen Trainer mit der nötigen Cholerik, aber man merkt schon, dass ihm die ernsteren Sachen eher zu Gesicht stehen als die Komödien.
Daher ist der Film ein netter Zeitvertreib für Zwischendurch, aber ob man dafür unbedingt ins Kino gehen muss, ist tatsächlich fraglich. Für einen lustigen Mannschaftsabend mit dem Verein aber auf jeden Fall eine klare Empfehlung!