Es ist nun mal Trend: große Hollywoodstars schmücken das Kinoplakat oder das DVD-Cover, haben maximal 10-15 Minuten Bildschirmpräsenz und die Produzenten und/oder Verleiher erhoffen sich den großen Erfolg. Klappen tut das allerdings (fast) nie. Ein B- oder gar C-Movie, bleibt nun mal ein B- oder C-Movie! Anthony Hopkins wird das so ziemlich egal sein, hat er doch gerade für „The Father“ seinen zweiten Oscar bekommen, soll heißen: im Gegensatz zu manch anderen Alt-Stars ist Anthony Hopkins jederzeit in der Lage, sein großartiges schauspielerisches Können unter Beweis zu stellen. Abgesehen davon sind bei ihm aktuell noch fünf weitere Filme in der Pipeline, er sitzt also mit fast 85 noch fest im (Hollywood)Sattel. Warum er sich nun allerdings für „The Virtuoso“ hat breitschlagen lassen, das wird wohl sein Geheimnis bleiben. Virtuos ist an dem Ding so ziemlich gar nichts! Den ersten Dämpfer bekommt man durch die Synchronstimme von Anthony Hopkins. Nein, nicht die altbekannte und vor allem altbewerte Stimme von Joachim Kertzel (u.a. auch die Stimme von Jack Nicholson und Jean Reno), nein, diesmal leiht ihm Patrick Zwingmann die Stimme, und das ist nicht nur ungewohnt, es passt auch irgendwie nicht so richtig! Dafür können die Filmemacher allerdings eher wenig. Über den Film braucht man nicht lange reden, er ist einfach nur langatmig, fast langweilig und sehr vorhersehbar. Die Filstarts-Kritik finde ich diesmal sehr passend.
Man braucht nur auf die Anzahl der Handys auf des Mentors (Hopkins) Schreibtisch achten,
dann kommt man ziemlich schnell drauf, worauf die ganze Story hinausläuft. Abbie Cornish hat mit Hopkins schon in „Solace“ gespielt- damals allerdings besser, kommt schauspielerisch nicht so recht vorwärts wie ich finde, muss auch hier nicht viel tun, darf/ oder muss sich mit dem „Virtuoso“ durchs Bett rollen und das war‘s dann auch fast. Gleiches gilt für „Sheriff“ David Morse und den „Loner“ Eddie Marsan, die beide nicht mal ansatzweise ihr schauspielerisches Können abfordern müssen. Der Film ist ganz klar „overstaffed“, vielleicht ist das der Grund für die 1 ½ Sterne. Film ist nicht zu empfehlen, auch nicht für Anthony Hopkins-Fans.