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    Pleasure
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    la bohemienne
    la bohemienne

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    4,0
    Veröffentlicht am 1. Oktober 2022
    den film hätte man genau so mit "normalen" schauspielerinnen drehen können, es ist letztendlich so ein "hollywood ist in wahrheit gar nicht so schön"-film (gibt es dafür einen namen? wenn ja, wie?) wie zb starry eyes oder eat.
    was ich viel interessanter fand, ist linnéas verhältniss zu joice und zu ava. anfangs ist sie hin und weg von ihrer schönheit und ihrem glamour und möchte sich mit ihr anfreunden, ava reagiert jedoch immer kühl ("ich bin hier um zu arbeiten, nicht um freunde zu finden") ava lächelt nie, sitzt bloss mit eingefrohrenem gesichtsausdruck im vip bereich und geht früh nachhause, sie hat kein leben ausserhalb ihrer karriere, joyce hingegen wirkt um einiges freundlicher hat auch andere interessen und allgemein lebensfroh. während des drehs mit chris cock (kreativer name) entscheidet sich linnéa, dass ihre karriere wichtiger als alles andere ist, und wird zu einer zweiten ava. als sie im vip bereich sitzt, sieht sie ihre früheren freundinnen tanzen, trinken, spass haben eben, während sie gelangweilt im vip bereich sitzt. sie war so sehr auf ihre karriere fixiert, dass ihr ganzes leben nur noch aus arbeit besteht und sie gar keinen spass mehr im leben hat
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    11.071 Follower 4.944 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 27. Mai 2022
    Eine junge Schwein kommt nach Los Angeles und sucht Geld, Erfolg, Karriere, Anerkenung – und eben das titelgebende „Vergnügen“. Ob sie das wirklich so findet beantwortet der Film eigentlich nicht, aber es reicht der Hauptfigur einfach zu folgen auf einem harten, sperrigen Weg durch das Pronobusiness. Dabei kommen gedrehte Szenen, Verhandlungen und das gemeinsame Zusammenleben mit anderen Pronodarstellerinen vor und der Film schreibt sich „Realismus“ extrem groß auf die Fahne. Das wird dadurch unterstrichen daß der Film viele echte Darsteller dabei hat die teilweise sich selbstspielen. Die sehr ausladenden Sexszenen dienen nicht dem Voyeurismus sondern sind eben Szenen die dieser Job entsprechend mit sich bringt. Und es werden Pros und Contras ebenso gezeigt: ebenso das spaßíge, freundliche Miteinander an einem Set wie auch die totale Angst und Erniedrigung an einem andern. Und eben die sinkende Hemmschwelle der Hauptfigur die für den Erfolg alles tut und nicht mehr mitbekommt welche ihrer Grenzen langsam verrücken. Es wird beobachtet und wenig erzählt, dabei ist dennoch ein hoher Unterhaltungswert und ebenso Szenen zum Lächeln wie auch zum totalen Erschrecken dabei. Daher ist der Film rundherum empfehlenswert.

    Fazit: Freizügiger Blick auf die Pornoindustrie die wechselhafte Szenen aneinander reiht und durchweg glaubwürdig daherkommt!
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    717 Follower 942 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 31. März 2022
    ALICE IM PORNOLAND
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Viele machen es, und kaum einer spricht darüber: Pornos schauen. Denn die Libido lässt sich schwer einsperren. Und Sex, wann immer Mann will, kann Mann schließlich nicht einfordern. Das war vielleicht in früheren Zeiten so, als Frauen den ehelichen Pflichten nachkommen mussten, was wiederum noch nicht so lange her ist. Die beste Alternative: Pornos eben. Mann weiß, wie Mann sich helfen muss – also gibt’s dafür eine Industrie, die Kohle scheffelt bis zum Abwinken. Ein Patriarchat ist das Ganze, viel mehr noch als das Model-Business. Zwischen beiden kann es durchaus zu Überlappungen kommen – je nachdem, wofür das eine oder andere Model gebucht werden will. Denn die Freiheit, zu entscheiden, was man wo und mit wem für Geld macht, ist in dieser Branche oberstes Gebot. Eine Art Persilschein, den die schwedische Regisseurin Ninja Thyberg für ihr Publikum klar verständlich an den Bildrand heften möchte.

    Doch wer sind diese Kandidatinnen, die glauben, frei entscheiden zu können, was sie zeigen oder tun möchten? Junge Mädchen wie Linnéa, die sich den Künstlernamen Bella Cherry gibt und von weit her aus Schweden nach Amerika reist, ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten, um die Standfestigkeit amerikanischer Penisse zu überprüfen und dabei träumt, mit inszeniertem Sex ganz groß rauszukommen. Jede wie sie will, könnte ich meinen, es ist ja schließlich eine Sache der Freiheit – und natürlich lässt sich als 19jähriges Mädchen mit null Erfahrung in diesem Metier die ganze Sache realistisch sehen. Linnéa geht’s vermutlich so wie vielen anderen jungen Frauen mit gefälligem Äußeren, die als Model oder Schauspielerinnen Karriere machen wollen. Das Prinzessinnenoutfit liegt bereits parat, man muss nur die Treppen hoch und dabei nicht den Schuh verlieren, den der Prinz vielleicht vorbeibringt, doch so genau lässt sich das nicht prognostizieren. Heidi Klum hat daraus eine ambivalente Reality-Show gemacht, in der Mädchen vorgeführt und abgewählt werden, wenn sie nicht tough genug sind, Dinge zu tun, die unter ihrer Würde sind. Linnéa versucht es trotzdem. Weiß natürlich nicht, worauf sie sich einlässt, weiß aber, dass nur die harten Sachen wirklich zum Ziel führen. Und sei es, dass es Freundschaften kostet, die eigentlich mehr wert sein sollten als jeder Facial Cumshot.

    Obwohl sich alles um Sex dreht, prickelt in Thybergs Film überhaupt nichts. Sex ist hier Technik und Schauspiel, als fixe Zeiteinheit zwischen Vertragsunterzeichnung und Vaginalspülung. Gut, dieser Umstand hinter den Kulissen feuchter Träume war zu erwarten. Dass hier manch ein Boy den besten Freund nicht hochkriegt, ebenso. Die Girls haben genauso wenig Freude dran. Schauspielerin Sofia Kappel lässt als Bella nicht nur einmal klar heraushängen, dass Wohlfühlen irgendwas anderes ist, nur nicht das. Nun, die Vorstellung von etwas und die dazugehörige Realität sind natürlich zwei Paar Schuhe. Das ist in jeder anderen Showbranche genauso. In diesem Business ist die Frau allerdings noch viel mehr ein Spielzeug im Gegensatz zum projektbeteiligten Akteur, denn der ist immer noch Vertreter eines dominanten Geschlechts, welches die Macht hat, die Weiblichkeit zu unterdrücken. Das liegt bei jedem Take unangenehm in der Luft, obwohl Pleasure weit davon entfernt ist, Männer als Monster hinzustellen. Nach Thyberg sind dies allesamt Profis, mit Respekt vor ihren Darstellerinnen und mit geradezu seelsorgenden Empathie. Thyberg bleibt da ebenfalls respektvoll und lässt den indirekt abgebildeten Sex auch nie zum Selbstzweck verkommen.

    Dadurch, dass Pleasure aber im Grunde aber kaum Partei bezieht und auch sonst nichts Neues vom Adult-Set berichtet, bleibt das Karrieredrama überraschend flach. Es ist ein abturnendes Lustwandeln zwischen den Pornosparten, natürlich probiert Bella vieles aus, und manches wie Hardcore geht gar nicht. Dem Voyeur wird dabei die Tür vor der Nase zugeknallt, und jenen, die die xte Staffel von Germanys Next Top Model längst satthaben, könnten sich wundern, zumindest ansatzweise wieder dort gelandet zu sein. Nicht auszudenken, was der Österreicher Ulrich Seidl aus dem Stoff gemacht hätte. Doch da hält schon sein ungeschönter Blick Models für mehrere Jahrzehnte vor. Pleasure ist vom Tabu zu sehr abgelenkt, greift den eigentlichen Konflikt, den der ganze Film eigentlich zum Thema haben sollte, erst viel zu spät auf und weiß nicht, ob es dokumentieren oder dramatisieren soll. Ein eigentümlicher Hybrid also, so lustlos wie der Akt vor der Kamera.
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    Mehr Reviews und Analysen gibt's auf filmgenuss.com!
    Norbert S
    Norbert S

    2 Follower 30 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 21. März 2022
    Hat so seine Momente und trendige Feministinnen und politisch überkorrekte Herren, werden sicher jede Menge Tiefe, Schockiertheit und Unterdrückung hinein interprätieren. Aber unterm Strich bieten alte RTL2 Dokus aus der Branche ähnliche Einblicke, nur amüsanter dargestellt. Eigentlich ist es eher erstaunlich, wieviel Papierkram vor so einem Dreh nötig ist und wie sorgsam man mit den Darstellerinnen umgeht. Die Hauptdarstellerin, alias Cherry, macht ihre Sache sehr gut, ihre Figur muss man aber nicht bemittleiden - alles ist selbst gewählt - sie will eben ein Pornostar werden. Und die Grenzen zwischen Insta Girls und Pornowelt verschwimmen gänzlich. Wer bei sexuellen Praktiken die über: "Augen zu und auf dem Rücken liegen" hinaus, schon Würgereize bekommt, ist als Zuschauer hier falsch. Wer Marvel doof findet, sollte eben keine Avengers schauen. Insgesamt gibt es wenig Filmerlebnis und nur wer wirklich dachte, dass die Pornowelt eine süße Dauer-Knutschparty ist, wird hier entsetzt sein. Jedes Deutsch Rap Gangster Video ist skandalöser, als dieser kleine Film.
    beco
    beco

    61 Follower 362 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 29. Dezember 2022
    Der Film geht unter die Haut und es gibt Szenen, da möchte man(n) das Kino verlassen.
    Eine eindrucksvolle Erzählung über eine selbstbewussten jungen Frau, die in die USA geht, um ein Pornostar zu werden. Die dabei entstehenden Bilder über die Pornoindustrie in LA sind entlarvend und beschämend. Der Film ergreift durchaus Partei, aber drängt seine Ansicht nicht auf und endet hoffnungsvoll.
    Eine sehenswerte Zumutung
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