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    Undine
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    Andreas S.
    Andreas S.

    9 Follower 179 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 17. Oktober 2022
    Der Film beruht meiner Meinung nach vage auf der Jahrhunderte alten germanischen Undinen-Sage. Undinen sind weibliche Wassergeister ohne menschliche Seele. Wenn sie sich auf ihren Ausflügen an Land in einen Mann verlieben und dieser ihnen ewige Liebe schwört, erhalten sie eine Seele und können dauerhaft dem Element Wasser entspringen, um mit dem Auserwählten ein glückliches Leben an Land zu führen. Wenn sich der Mann aber aus welchen Gründen auch immer von einer Undine abwendet, sich einer anderen Frau zuwendet, muss sie ihn töten und ins Wasser zurückkehren. So besagt und so will es ein uralter Fluch, der den Wasser-Nymphen, den Undinen, auferlegt ist.

    Ich kann mich natürlich mit meinen Gedanken zu diesem Film auch täuschen, denn so ganz klar arbeitet Regisseur Petzold das Thema nicht heraus. Vielleicht geht es auch um was Anderes oder um Gar Nichts. Im Grunde genommen verliert sich der Film von Anfang bis Ende in Andeutungen und Geheimniskrämerei. Wenn man im Vorfeld nichts über die Undinen gehört hat, weiß man als Zuschauer gar nicht, was Trumpf ist.

    Undine, dargestellt von der umwerfenden Paula Beer, sitzt mit ihrem Freund Johannes in einem Cafe mitten in Berlin. Er will die Beziehung beenden. Er hat eine andere gefunden. Undine fleht ihn an, sie nicht zu verlassen, erinnert ihn an seine Liebesschwüre. Schließlich warnt sie ihn vor Ungemach. Würde er sie tatsächlich verlassen, müsse sie ihn töten. An dieser Stelle und in Ermangelung irgendwelcher Vorkenntnisse über den Film habe ich mich zum ersten Mal gefragt, was die gute Undine wohl geraucht hat.
    Johannes sieht das wohl ähnlich wie ich und verschwindet vom Ort des Geschehens. Als Undine das bemerkt, ist sie untröstlich. Just im Moment ihrer großen Enttäuschung läuft ihr Christoph über den Weg, in den sie sich auf der Stelle unsterblich verliebt. Geheimnisvoll taucht urplötzlich aus einem Aquarium an Ort und Stelle eine Stimme aus dem Nichts auf und haucht Undines Namen. Das Aquarium birst in 1000 Teile. Undine und Johannes liegen in den Scherben des Aquariums inmitten einiger zappelnder Fische und sehen sich an. Der Anfang für eine neue Beziehung ist gemacht. Die Drohung gegen Undines Ex-Lover Johannes verblasst zusehends und sie verbringt glückliche Tage mit Christoph. Na dann ist ja alles prima, dachte ich.
    Christoph ist bezeichnenderweise Industrietaucher. In den Flittertagen macht er mit Undine einen Tauchgang, um ihr sein Arbeitsumfeld zu zeigen, aber auch eine geheimnisvolle Unterwasser-Ruine auf der der Name Undine steht. Das ist ja ein Ding. Begleitet werden diese Szenen von geheimnisvollem Tosen und Gluckern. Ein paar Luftblasen steigen auf. Undine ist plötzlich verschwunden und schwimmt ohne Taucherausrüstung mit einem monströsen Killer-Wels im Wasser herum. Das ist ja sehr geheimnisvoll. Und weiter geht die Fahrt…..
    Plötzlich, bei einem Spaziergang an der Spree, treffen Undine und Christoph auf ihren Verflossenen Johannes, der mit neuer Flamme zufällig den gleichen Weg hat. Is klaa….Berlin ist halt ein Dorf. Aber es dient der kruden Geschichte. Plötzlich ist der Fluch, den Undine am Anfang des Films angesprochen aber nicht erfüllt hat, wieder allgegenwärtig.
    Christoph verunglückt in der Folge bei einem Tauchgang und wird im Unfallkrankenhaus Solingen für hirntot erklärt. Huch, wie kommen wir plötzlich nach Solingen. Bevor ich zum ersten mal eingeschlafen bin, spielte die Handlung doch in Berlin. Na ja egal. Undine, die tags zuvor noch mit Christoph telefoniert haben will, wird von einer Freundin Christophs wütend aufgeklärt, dass es so nicht gewesen sein kann. Christoph wäre schon vor dem angeblichen Telefonat für hirntot erklärt worden. Undine solle bitte nicht eine solche Scheiße erzählen. Hat da etwa die Stimme aus dem Totenreich zu Undine gesprochen? Hmmm….
    Undine hat schneller als ich begriffen, dass sie dem ihr auferlegten Undinen-Fluch folgen und ihren Ex-Lover Johannes killen muss, damit Christoph errettet werden möge. Gedacht - Getan. In einem kleinen Swimming-Pool schnappt sie sich den bemitleidenswerten Johannes und ersäuft ihn. Danach verschwindet sie in einem Gewässer. Und schwupps - in Solingen tut sich was. Christoph ist plötzlich wieder von den Hirntoten auferstanden. Wie einst Rocky nach seiner Adrian gebrüllt hat, so schreit der Gute nach seiner Rückkehr aus dem Totenreich den Namen Undine brüllend das halbe Krankenhaus zusammen. Sofort macht er sich humpelnd auf nach Berlin. Er sucht nach Undine. Aber die ist ohne eine Spur zu hinterlassen auf Nimmerwiedersehen verschwunden.
    Zeitsprung. Zwei Jahre sind vergangen. Christoph, neu verliebt und in einer Beziehung lebend, fährt jobbedingt wieder nach Berlin, um dort ein paar Tauchgänge zu machen. Und wer schwimmt ihm da unter Wasser über den Weg. Ratet mal…..
    Christoph denkt, er hätte Hallus gehabt und marschiert des Nachts noch mal zu dem Gewässer in dem er rumgetaucht ist, um ein paar Turbinen zu schweißen. Ganz geheimnisvoll ohne Taucherausrüstung schreitet er zur Tat. Und tatsächlich, die gute Undine schwimmt da tatsächlich herum. Sie fassen sich noch mal an den Händen, sie gibt ihm eine Figur zurück, die er ihr mal geschenkt hatte und er kehrt wissend ans Ufer zurück. Er hat Undine zwar verloren, aber sein Leben zuückgewonnen. Schließlich latscht Christoph mit seiner neuen Loverin Monika von dannen. Undine schaut ihnen nach….Klappe zu. Aus.

    Jetzt mal ganz ehrlich. Was sollte das denn? Einen derartigen Unfug habe ich selten gesehen. Nebulös, wenig nachvollziehbar und jeder Spannung beraubt, schleppt sich der Film bar jeder Mystik in mittelmäßiger Tatort-Atmo zwischen Berlin und Solingen hin und her und versucht eine künstlerische Neuinterpretation und Umgestaltung der uralten, germanischen Undine-Sage. Das finde ich im Prinzip ja sehr ehrenwert. Man kann ja nicht immer die gleiche Story erzählen. Aber dann doch bitte nicht so wenig nachvollziehbar und mit so wenigen bleibenden Eindrücken hinterlegt wie in diesem Machwerk. Ein Film für die Denker, die Feingeister, die Versteher hoher Filmkunst, die immer dann begeistert und johlend aus den Kinosesseln springen, wenn der Normalo längst abgeschaltet hat. Bestimmt gab es auch noch Preise. Wahnsinn. Meiner Meinung nach ist Undine eine berechnende Verarsche. Wenn die Kunst-Kino-Lobbyisten es gut finden, sind die tiefen Schlafgeräusche des restlichen Publikums zu vernachlässigen.

    Bemerkenswert allerdings - Paula Beer (Undine) und Franz Rogowski (Christoph) spielen so gut, dass man fast denken könnte, sie hätten zwar augenrollend aber dann doch mit nicht zu verachtender Leidenschaft dieser lahmen Inszenierung mitleidvoll ein wenig Tiefe verleihen wollen. Die Beiden sind wirklich Klasse und verleihen dem Ganzen ein wenig Stil und Glanz. Insgesamt reicht aber selbst ihre Schauspielkunst nicht aus, um den Film zumindest in Richtung Mittelmaß zu hieven. Am besten fand ich den Riesen-Wels. Erstaunlich wie groß die Kameraden werden können……
    Cursha
    Cursha

    7.078 Follower 1.055 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 5. Mai 2022
    Ein etwas ungewöhnlicher Film, der ungewöhnlich erzählt ist und einen ungewöhnlichen Look und Ton hat und dennoch schaffen es die beiden Protagonisten uns dauerhaft in den Bann zu ziehen und einen außergewöhnlichen Film zu tragen.
    Kino:
    Anonymer User
    2,0
    Veröffentlicht am 9. August 2021
    Nur die Schauspieler bewahren den Film davor völlig in der Bedeutungslosigkeit zu versinken. Daumen hoch für Paula Beer & Franz Rogowski, die hier wirklich glaubhaft eine tiefromantische Verliebtheit verkörpern. Der Rest an Story bleibt leider völlig auf der Strecke.
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    11.197 Follower 4.949 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 26. Januar 2021
    Dies soll der Auftakt einer Trilogie sein in der Figuren der Romantik in Filmform aufgearbeitet werden. Das feiere ich total, gehöre aber trotzdem nicht zum angesprochenen Kreis Der Film setzt voraus daß der Zuschauer den Mythos der Undine kennt – das tue ich so nicht und das hat mich aus dem Film rausgeschossen. So bleibt ein mysteriöser Liebesfilm mit leichtem Fantasyeinschlag, wundervoll gespielt und mit einigen Szenen voller Stimmung und Romantik – aber es ist kein leicht zugänglicher Stoff und trotz einer kuzen Lauflänge wohl sehr anstrengend für Menschen die den Hintergrund nicht kennen.

    Fazit: Sehr sinnlich und großartig gespielt, aber wohl nur für ein spezielles Publikum
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 11. August 2020
    Der Undine Mythos ist hier nach Berlin verlegt und in eine Liebesgeschichte zwischen der Kunsthistorikerin (Pauls Beer) und dem Industrietaucher Christoph (Franz Rogowski) gehüllt. Undine hat eine unglückliche Beziehung zu Johannes (Jacob Matschenz), dem sie gleich zu Anfang androht ihn umzubringen, wenn er sie verlässt.
    In wunderschönen Unterwasseraufnahmen zeigt Christoph Undine seine Welt. Er erleidet einen Unfall. Liegt im Koma im Krankenhaus.
    Jetzt kommt der Petzold-Effekt. Realität und Mythos werden verwoben. Ähnlich dem Romeo und Julia Mythos, in dem Romeo seine Julia für tot hält, geht hier Undine in den See, wo die mit Christoph so glückliche Tage verlebt hatte, nachdem sie wie angekündigt Johannes umgebracht hat. Christoph erwacht aus dem Koma und ist vom Fluch der Wassernixe befreit. Er lebt fortan mit seiner Kollegin Monika (Maryam Zaree).
    Bereits vorher hatte Kameramann Heinz Fromm sein Meisterstück abgeliefert, als Undine und Christoph in ihrem Lokal von einem platzenden Riesenaquarium hinweggespült werden. Eine kleine Taucherfigur, die an Christoph erinnert, bringt er aus der Tiefe des Sees mit. Erfrischende Kühle unter Wasser. Die Gedanken folgen dem Elementargeist in sein feuchtes Reich. Verträumte Entspannung. Schön, dass es noch solche Filme gibt.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    760 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 1. August 2020
    VERGISS NICHT WER DU BIST
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Berlin, eine Stadt der steten Veränderung. Wenn man Christian Petzolds neuem Film beiwohnt, hat man zusätzlich auch eine Führung in Sachen urbaner Entwicklung gebucht. Interessant, woher der Name Berlin eigentlich kommt. Er bedeutet so viel wie „eine trockene Stelle inmitten eines Sumpfes“. Sonst aber verliert sich der Ursprung Berlins im geschichtlichen Dunkel, mitsamt seinen Mythen. Wim Wenders wusste die europäische Stadt der Engel von geflügelten Elementarwesen bewacht, unsterbliche Kreaturen, die im Himmel über Berlin dem umtriebigen Menschengeschlecht mit aktiver Schadensbegrenzung beizuwohnen hatten. Schutzengel nennen sie manche. Bruno Ganz würde das vielleicht anders sehen, aber egal. Berlin hat noch andere Mythen, laut Christian Petzold. Sein Blick hinter den Vorhang der trockenen Realität fällt auf jene halbgöttlichen Elementarwesen, du gut und gerne als Wassergeister oder Nixen bezeichnet werden. Eine davon nennt sich Undine. Erstmals erwähnt wird diese in einer Sage aus dem Geschlecht der Stauffenberger aus dem 14ten Jahrhundert. Undine könnte unsterblich sein, aber so genau weiß man das nicht. Undine jedenfalls bekommt nur dann eine Seele, wenn sie lieben kann. Soviel zur Legende. Paula Beer ist dieser Legende verwandter als ihr lieb ist. Oder ist alles nur reiner Zufall? Warum aber droht sie ihrem Partner, der gerade drauf und dran ist, bei der gemeinsamen Tasse Kaffee Schluss zu machen, mit dem Tod? Etwas heftig. In Anbetracht dessen, dass ein Wassergeist dem liebenden Verräter gegenübersitzt, durchaus nachvollziehbar. Doch es muss gar nicht viel Zeit verstreichen, da wird Undine neu geboren, im algigen Wasser eines zerborstenen Aquariums, ihr zur Seite Franz Rogowski, der erstmal gar nicht weiß wie ihm geschieht. Und sich Hals über Kopf in Undine verliebt.

    Undine ist meine erste Erfahrung mit Christian Petzold. Aus diversen Rezensionen weiß ich aber: der Mann ist kein Freund des Neo-, sondern vielmehr des Magischen Realismus, denn die meisten seiner Filme wandeln an der Grenze zwischen nüchternem Alltag und transzendenter Metaphysik, die sich ungefragt in der uns vertrauten Dimension positioniert. Paula Beer wirkt wie ein an den Strand gespültes Wesen, weniger naiv als Daryl Hannah aus der thematisch verwandten Mythenkomödie Splash, dafür aber umso sehnsüchtiger und verwirrter, weil sie weiß: da war doch was! Undine ist in Petzolds Film in einer klar definierten Realität angekommen, scheint als magische Exilantin ihren Ursprung fast vergessen zu haben. Wie viele davon in Berlins urbanem Kosmos würden sich wohl an ihre eigene Magie erinnern, wenn die Liebe ihr Wissen ob ihrer Herkunft triggert?

    Petzold erklärt die Hauptstadt Deutschlands wie Wim Wenders zu einem Erbe des Sagenhaften. Viel davon ist nicht mehr geblieben, alles hat sich verändert. Und doch, blickt man genauer hin, findet das Paranormale seinen Weg durch bauliche Maßnahmen, die diese andere Identität vergessen machen wollen. Rogowski verfällt diesem Zauber, für Paula Beer ist diese Abhängigkeit Bedingung, um unter den Menschen weilen zu können. Undine gelingt diese Interpretation der mittelalterlichen Sage mit entspannter Nüchternheit jenseits folkloristischen Pomps. Seine Figuren sind narrative Gestalten, nur für die Geschichte zum Leben erweckt. Erscheinungen, die nach Ende des Films verschwinden. Und das ist gut so. Ihre Reduktion auf die strikte Gegenwart eines modernen Märchens hat alleine schon etwas Entrücktes. Petzolds Bilder haben niemals einen Selbstzweck, sind nur Module für seine Erzählung. Wenn sich Rogowski beim Tauchen dem König des Sees gegenübersieht oder der Taucher in Undines Hand zur verschenkten Seele wird, ist das verträumte Schwermut ohne Leerlauf. Ein schöner, konzentrierter Film, der vielleicht zu viel Zeit mit Berliner Stadtgeschichte vertrödelt, sonst aber den Mythos in seiner Essenz auf den Punkt bringt.
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    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 8. Juli 2020
    Der beste Film seit langem! Sensationell gemacht in starken Bildern und sparsam eingesetzter , dafür umso tiefergehende Musik und atemberaubend gespielt. Allen voran natürlich von Paula Beer und Frank Rogowski, aber bis in die letzte Nebenrolle hinein. Glaubwürdig, trotz aller Märchenhaftigkeit des Stoffs. Ein Film, aus dem man glücklich kommt und der noch lange nachwirkt.
    Kinobengel
    Kinobengel

    466 Follower 552 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 8. Juli 2020
    Christian Petzold gilt als einer der bedeutenden Regisseure des deutschen Films. Sein aktuelles Werk ist nach eigenem Drehbuch und einer hunderte Jahre alten, vielfältig adaptierten Sage um einen Wassergeist entstanden.

    Berlin, heute: Die promovierte Historikerin Undine (Paula Beer) wird von ihrem untreuen Freund Johannes (Jacob Matschenz) verlassen. Die Nixe ist daher verpflichtet ihn zu töten und ins Wasser zurückzukehren. Nachdem Undine jedoch Christoph (Franz Rogowski) kennen und lieben lernt, verstößt sie nichts ahnend gegen diese Pflicht.

    Nach „Transit“ (2018) wartet Petzold mit denselben Hauptdarstellern auf. Diese Entscheidung führt nicht zu einem Nachteil. Das Problem ist „Transit“ selbst: Der Vorgänger versprüht eine begeisternd kribbelnde Atmosphäre mit dem fantastischen Element, die Situation des Frankreichfeldzugs der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg in die Jetztzeit zu transportieren und darin die Hauptfiguren handeln zu lassen. Die Erzeugung einer solchen Faszination gelingt der modernen Meerjungfrauengeschichte leider nur teilweise. Die überirdische (oder unterseeische) Johannes-Christoph-Zwickmühle ist mit Fingerspitzengefühl in dem scheinbar normalen Leben der Undine verbaut. Die Folgen kommen für die Liebende und das Publikum erst allmählich zum Vorschein und zur Wirkung. Nicht zwingend zu spät, aber einige einleitende Hinweise auf das besondere Dilemma erinnern in ihrer plumpen Ausführung an schlechte TV-Filme. Dazu gehören z.B. die ungelenk inszenierte, direkt an Johannes gerichtete Tötungsabsicht mit dessen Reaktion, ein sprechendes Aquarium und der Voodoo-Effekt mit Verzögerung. Das verhagelt die Stimmung gleich in der Anfangsphase. Dabei hat der Regisseur doch zwei brillant angeleitete und ausstrahlungsstark aufspielende Akteure vor der Kamera von Hans Fromm, der die Zuschauer aufgrund der häufigen Zusammenarbeit mit Christian Petzold durch Intensität versprudelnde Perspektiven profitieren lässt. Paula Beer und Franz Rogowski gemeinsam agieren zu sehen, ist mitreißender Kinogenuss, wie auch in „Transit“. Mit diesen Möglichkeiten hätte auf Unpassendes verzichtet werden können. So sind es dann die beiden, die „Undine“ über die Ziellinie helfen.

    Der neue Petzold läuft nicht ganz rund, begeistert aber durch meisterliches Spiel.
    beco
    beco

    64 Follower 367 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 7. Juli 2020
    Ein Wassergeist, der zu verzaubern weiß und nicht ungefährlich ist für Männer, die sich darauf einlassen, der aber auch lebensrettend sein kann.
    Ein verwunschenes Filmerlebnis, mit einer überzeugenden Paula Beer und ein Franz Rogowski, der sich hier sehenswert verzaubern lässt.
    Sehenswert plus
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