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Jan H
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4,0
Veröffentlicht am 14. Februar 2023
Es gibt vielleicht an ein, zwei Stellen kleine Längen, aber auch wenn gar nicht viel passiert, ist der Film sehr rührend und authentisch und wirkt auch noch nach dem Abspann nach. Ich war aufgrund einer Flugzeugreise gezwungen, im O-Ton zu gucken und kann es nur empfehlen! Schafft noch mehr Authentizität.
Dieser Film hat solche tollen Bilder. Er stellt uns eine ganz andere Welt dar. Die Welt der Normaden. Dieses Lebensgefühl und die Botschaft, wie unwichtig Materieller Wohlstand ist. Dieser Film zeigt wie wertvoll jeder einzelne Mensch ist. Die Würde des Menschen ist Unantastbar. Neben diesem Wertschätzendem Lebensstil zeigt der Film aber auch die Ungerechtigkeiten unter den Menschen und wie viele Normaden, viel Arbeiten müssen um sich zu können. Dabei geht es nie darum Wohlstand zu erwirtschaften, sondern um das Überleben im System. Den die Normaden sind doch Reich. Reich durch diesen Planeten mit dem Sie beschenkt wurden. Der Film vergisst aber natürlich nicht die Schattenseiten. So wird in einer Szene deutlich, in der Fern eine Toilette reinigt und jemand diese einfach benutzt, obwohl Sie dort grade putzt. Es ist ein zutiefst Humanistisches Werk. Gefasst in tollen Bildern, mit einer beerenstarken Hauptdarstellerin. Für mich ist Nomadland ein Film der in voller Schönheit eine Gemeinschaft eine Wertschätzung des Lebens zeichnet, nach der ich mich sofort zu sehnen begann.
Der Film hat ein gewisses Potenzial. Mir hat sich der Zugang nicht erschlossen. Die üblichen Banalitäten des Lebens mit am Ende doch nur oberflächlich gestriffenen Charakteren in einer interessanten aber irgendwie auch klischeehaft wirkenden Kulisse. Der hervorgehobene Naturalismus wird dabei schnell zu Langeweile. Auf Toilette gehen hat nun Mal einfach keinen besonderen Erzählwert.
Menschen, die nicht einen alternativen Lebensstil führen, denen diese Art & Weise des Lebens fremd ist, können den Inhalt des Filmes evtl nicht ganz nachvollziehen. Für meine Wenigkeit, konnte ich diesen Film wirklich fühlen. Er hat mich emotional sehr bewegt. Ich habe die Freiheit, aber auch dir Anstrengungen förmlich gespürt. Zudem hat es einem an einigen Stellen nochmal vor Augen geführt, was eigentlich wirklich wichtig im Leben sein sollte, was Leben eigentlich bedeutet. Es regte zum Nachdenken an. Tatsächlich habe ich mich in meinem Lebensstil sehr bestätigt gefühlt. Man sieht wundervolle Landschaften, kann interessante Gesprächen lauschen und überhaupt mochte ich den Film wirklich gerne, auch wenn ich kurzzeitig an einigen Stellen das Gefühl von länge hatte, mich aber direkt wieder im Moment gefühlt habe. Ein muss für jeden Aussteiger, Vanlife-Fan & überhaupt Menschen, die nicht viel vom klassischen Mainstream Leben abgewinnen können. Wer sinnloses geballer oder Gewalt erwartet, ist hier fehl am Platz. Hier ist melancholie & Harmonie gefragt
Wer von uns hat das stressige Großstadtleben nicht langsam satt? Frances McDormand offenbar auch, denn aus eigenem Antrieb kümmerte sie sich darum die Rechte am Buch „Nomaden der Arbeit: Überleben in den USA im 21. Jahrhundert“ für eine filmische Interpretation zu erhalten und beauftragte zusammen mit Peter Spears die junge Regisseurin Chloé Zhao sich der Thematik des Nomadenlebens in den USA anzunehmen. In ihrem Film zeigt Zhao deutlich, dass sie sich intensiv mit der Thematik befasst hat und selbst für lange Zeit in das Leben der in Wohnwagen und Vans lebenden Menschen eingetaucht ist. Mit Nomadland zeigt uns die chinesische Regisseurin, ein beeindruckendes Stillleben der amerikanischen Badlands sowie nicht endender Landschaften. Dieser Film ist somit keineswegs für Liebhaber eines großen Dramas, Thrills oder spektakulärer Action, sondern setzt viel mehr auf die sanften Töne, was sich auch musikalisch in der Untermalung mit Kompositionen von Ludovico Einaudi zeigt. Es ist zudem ein Mix aus Dokumentation und Spielfilm und McDormand, die nicht nur als Produzentin, sondern auch als Hauptdarstellerin fungiert, schafft es hervorragend sich so in das restliche Ensemble, welches durch tatsächliche Nomaden verkörpert wird, einzugliedern. Es sind die Atmosphäre, die Stimmung und die fantastischen Bilder, die das Werk einzigartig machen und uns für knapp zwei Stunden in einen erholsamen Urlaub entfliehen lassen.
Die gesamte Kritik gibt es auf riecks-filmkritiken.de/nomadland
Ein Film der nichts zu erzählen, aber ganz viel zu zeigen hat. Wir sehen Frances McDormand die ein Nomadendasein in der Wüste führt und beobachten sie einfach. Wie lebt sie, wie interagiert sie mit diversen Menschen, was für Jobs führt sie aus. Ihre Figur ist bescheiden, bittet um nichts und will nur über die freudlosen Runden kommen.. Dabei sieht man ihr ungeschminkt und sehr „lebensecht“ zu, auch wenn das gezeigte Leben manchmal leicht „romantisiert“ erscheint. Absurderweise nimmt einen das mit und ist interessant, obwohl zu keiner Zeit etwas besonderes passiert,
Fazit: Ungeschönter Blick auf eine trostlose, aber ehrliche Esistenz!
"Nomadland" ist ein starker Film! Aber ist er auch der beste Film? Diese Frage würde ich verneinen. Gewohnt kann man sagen dass Frances MacDormand wieder herausragend ist und diese Dame gehört zu den besten Schauspieler*innen die wir aktuell haben und von ihrer Performance lebt der ganze Film und auch die Bilder von Cloe Zhao sind wunderschön und dennoch fehlt dem Film am Ende das gewisse etwas. Zwar ist die Handlung um eine Aussteigerin des amerikanischen Systems gut porträtiert und der amerikanische Traum auch realistisch dargestellt, dennoch fehlt mir an manchen Stellen einfach noch ein wenig mehr von dem kritischen Biss. Das Leben der Nomaden ist wiederum sehr realistisch dargestellt und suggeriert uns auch glaubhaft dass dies eine bewusste Entscheidung zum Leben ist. Besonders stark wird dies in einer frühen Szene des Filmes klar in dem MacDormands Charakter auf alte Freunde trifft und dort in ein Gespräch mit der Tochter gerät. Diese Darstellung ist sehr gelungen und eben von ihrer Hauptdarstellerin hervorragend porträtiert. Die Nomaden selbst ja zu großen Teilen wirklich von echten Nomaden gespielt wo ich ein persönliches Problem habe. Der Film wirkt wie ein Dokumentation, nicht wie ein Film, weil die Grenzen zwischen einem fiktionalen Werk und einer authentischen Welt in einen Topf geworfen wird. So soll ein Film zwar sein, aber da sehe ich das Schauspiel verloren gehen, wenn Menschen sich nur noch selbst spielen und in dem Sinne keine Rollen mehr. Die Grenzen verschwimmen, weshalb ich eher das Gefühl einer Doku bekomme. Aber vielleicht ist dies nur ein persönliches Problem. Kurz: "Nomadland" ist ein sehr guter Film, mit fantastischer Hauptdarstellerin, aber unterm Strich zu unkritisch und wenig mutig, als dass er der Beste Film des Jahres ist.
Leute, die sich alleine fühlend und deshalb nach Gesellschaft suchen. Gerade zu Zeiten des Coronas sehr aktuell. Ein gefühlvoller und ruhiger Roadmovie mit einer Top Frances McDormand. Der Streifen gewann mehre Oscar u.a. "Bester Film", "Beste Regie" und "Beste Hauptdarstellerin". Die Regiearbeit von Chloé Zhao ist einfach grossartig, sie hat für jede Szene das richtige Gespür, dazu kommt noch die wirklich tolle Kamera, wo die wunderschönen Bilder sehr gut einfängt. Ein Film aktueller den je, obwohl er seine Längen hat.
Eine eindrucksvolle Beschreibung von Menschen, die in ihren Vans in den USA umherziehen, jeder mit seiner individuellen Geschichte, auf der Suche nach Arbeit und Sinnhaftigkeit. Eher eine Dokumentation, als ein Spielfilm, dafür sorgen auch die vielen Laiendarsteller, die dem Film den authentischen Hintergrund geben. "Houseless not homeless" sagt Fern (Frances McDormand), aber ohne feste Bleibe, stellt sich doch auch ein Leben ohne wirkliche Heimat ein. Die Bewohner dieser Welt, bleiben für sich, treffen sich "down the road", aber können doch keine festen sozialen Beziehungen knüpfen.