Nomadland
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CineMoenti
CineMoenti

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5,0
Veröffentlicht am 4. Juli 2021
Mehr Seele geht nicht. McDormand ist eine Heroin des Kinos, weil sie sich und uns nicht an den Kommerz verkauft.
Ein fantastischer Film.
Michael K.
Michael K.

54 Follower 267 Kritiken User folgen

4,5
Veröffentlicht am 21. Juni 2021
Eine positive Überraschung- Grund für den Besuch dieses Films war, dass er als einziger noch nicht angefangen hatte auf der abendlichen Durchreise durch Basel..! Brillant gespielt, subtil unaufdringlich inszeniert und dennoch emotional und gesellschaftskritisch. Ich hatte den Eindruck, dass es sich um einen Dokumentarfilm handelt, und genau so soll ein solcher Film meines Erachtens sein.
Christoph K.
Christoph K.

163 Follower 322 Kritiken User folgen

4,5
Veröffentlicht am 20. Juni 2021
Herrlicher Film, aber..... Also man sollte sich schon auf einen trübsinnigen/melancholischen Film einlassen können (am Tag der guckens), sonst wird es schwierig. Ich fand insgesamt den Film toll. Grandiose Schauspieler/innen (allen voran Frances McDormand) und tolle Landschaftsaufnahmen. Das Thema "Entwurzelung" ist hervorragend in Szene gesetzt. Irgendwie erinnert mich es von der Substanz her an "Into the wild". Da ging es darum, dass man nicht so genau wusste wohin man die Wurzeln schlagen soll, in "Nomadland" geht es darum, dass man seinen verwurzelten Platz verliert. Ich denke, dies für den Zuschauer erfahrbar zu machen, ist schon irre schwer, was der Regisseurin aber meisterhaft gelungen ist. Der Film lädt einen ein über seine/ihre Wurzeln nachzudenken. Dabei bleibt der Film realitätsnah und still. Grandios!
FILMGENUSS
FILMGENUSS

816 Follower 942 Kritiken User folgen

4,0
Veröffentlicht am 28. Mai 2021
HEIMKEHREN NACH IRGENDWO
von Michael Grünwald / filmgenuss.com

Nomadland ist ein Western. Vielleicht ein Neo-Western, oder ein Spätwestern oder überhaupt ein Post-Millennial-Western. Aber ein Western. Dieses Bild des einsamen Cowboys oder Pistoleros oder Pioniers, der gegen den Sonnenuntergang reitet, immer weiter Richtung Pazifik. Der das ganze Land, all diese Wildnis dort in Nordamerika, sein Zuhause nennt. Umgeben von den Geräuschen der Natur und seinen Launen. Was für ein Mythos. Was für eine Romantik. Chloé Zhao gefällt das. Aber nicht dieses offensichtliche Bild, das ich hier beschrieben habe. Sondern das Bewusstsein einer Nation dahinter, diese seit den alten Zeiten recht erfolgreich archivierte Gesinnung, die so oft mit Freiheit und allen möglichen Möglichkeiten verbunden wird. Dieses damit einhergehende, stereotype Bild der Männer und Frauen. Doch Chloé Zhao liebt ihr Land, in das sie emigriert ist; will das Nest, in dem sie selbst lebt, nicht beschmutzen; will auch niemanden, der scheinbar falsche Richtungen anpeilt, an den Haaren zurückhalten. Chloé Zhao will etwas nachspüren. Sie ist neugierig, wissbegierig. Will herausfinden, was diese Menschen antreibt, was sie straucheln lässt, wovon sie träumen, wohl wissend, diesen Traum niemals realisieren zu können.

Es ist zwar nichts faul, in diesem Staatenbund, zumindest aus Zhaos Sicht – aber nicht alles läuft nach Plan. Als Hemmschuh gilt der Mythos. Das war schon in ihrem beachtlichen, semidokumentarischen Spielfilm The Rider so. Das Draufgängertum des Rodeos; das toughe, unkaputtbare Männerbild des Westens. Nicht Indianer kennen keinen Schmerz, sondern der junge weiße Mann mit Hut und Halstuch. Ihr Blick darauf ist keiner des Mitleids, sondern des Mitgefühls. Zhao hält sich zurück, will beobachten, besetzt ihre Filme gerne mit Laiendarstellern oder mit genau den Darstellern, die diese ihre Geschichten tatsächlich erlebt haben. Viel Regie bedarf es dabei nicht – diese Menschen müssen nur sein, wie sie sind. Und Zhao bettet all das in eine Geschichte – die allerdings keinen Anfang und kein Ende hat, sondern Momentaufnahmen sind, mit ungewisser Zukunft.

In Nomadland hat Fern alias Francis McDormand (ausgezeichnet mit dem Oscar) ebenfalls einen Traum zu Grabe getragen, im Zuge ihrer existenziellen Not aber einen neuen ausgemacht – einen, der sich möglich und nicht verkehrt anfühlt, weil er dem Nationalbewusstsein entspricht. Sich dem Stolz der Pioniere bedient. So hat Fern also ihren Van, den sie sich recht kommod eingerichtet hat und mit welchem sie von einem saisonalen Job zum nächsten tingelt, quer durchs Land, durch die Prärie und durch die atemberaubend pittoreske Landschaft eines so reichen Kontinents. Sie trifft auf die Kommune der Nichtsesshaften, freundet sich mit urigen Originalen an, findet sogar etwas fürs Herz. Wir sehen den Alltag eines Lebensstils, der schon vor tausenden von Jahren als abgelegt gilt, den die Tuaregs noch praktizieren oder die Hirten der mongolischen Steppe. Nomadland ist ein in sich ruhender, unaufgeregter, sehr präziser Film, der völlig wertfrei einen Zustand widerspiegelt, der weder als trostloses Sozialdrama steht noch als idealisierte Aussteigerromantik. Von beidem hat McDormand etwas, unter beidem leidet und frohlockt sie gleichermaßen. Ihr Spiel ist ungekünstelt und zurücknehmend, direkt beiläufig – und ohne Scham vor kompromittierenden Alltagsszenen. Vielleicht hat ihr eben diese ungeschminkte, lockere Natürlichkeit den dritten Goldjungen eingebracht. Herausragend ist ihre Darstellung nicht, ungewöhnlich auch nicht. Dafür aber so angenehm normal. Diese Normalität sucht man im Kino fast schon vergeblich. Sowas kann McDormand. Und es könnte auch sein, dass sie und Zhao zu einem neuen Dreamteam werden, obwohl ich die Filmemacherin eher als jemanden einschätze, der viel lieber zu neuen Ufern aufbrechen möchte. Wie eben für den neuen Marvel-Film Eternals, der zu Weihnachten in die Kinos kommen soll. Auf ihren Filmstil, verbunden mit dem Disney-Franchise, kann man gespannt sein.

Nomadland ist vor allem auch in seiner Machart bemerkenswert. Zhao begleitet ihre Reisende rund ein Jahr lang, von Winter bis Winter. Und zeigt dabei sehr viel in sehr kurzen Szenen und Sequenzen, die aber, trotz des akkuraten Schnittstils, in ihrer Gesamtheit eine elegische, dahingleitende Ruhe ausstrahlen. Trotz der Umtriebigkeit, trotz der Rastlosigkeit ihrer Protagonistin. Mit Michael Glawogger hat Zhao einiges gemeinsam – vor allem wenn ich mir seinen letzten Film, Untitled, ins Gedächtnis rufe. Beide haben diese Kunstfertigkeit, über das Reale zu erzählen und sich dabei eines prosaischen Alphabets zu bedienen. Das gereicht zu einem geduldigen, wohlwollenden Beitrag für ein neues, altes Hollywood.
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Kino:
Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 8. Januar 2021
Ich habe ihn am Zurich Film Festival gesehen. Ich glaube nicht, dass ich mich bei einem Film jemals so gefühlt habe. Das Ganze fühlte sich wie eine warme Umarmung an, es war so einladend und komfortabel. In Zeiten, die nicht einmal besonders traurig waren, liefen mir Tränen über das Gesicht. Einer der schönsten, intimsten und bewegendsten Filme, die ich je gesehen habe, und ich war enttäuscht, als der Film zu Ende war, weil ich nicht wollte, dass es vorbei ist. Es gab für ein paar Sekunden stille und dann tobenden Applaus.

Frances McDormand wieder einmal in Höchstleistung, sie spiel die Rolle so unglaublich authentisch. Es war auch super das sie echte Nomaden als Nebendarsteller eingesetzt haben, so fühlt es sich auch manchmal wie eine Doku an.

Jeder sollte diesen Film sehen, meiner Meinung nach der beste Film des letzen Jahres.
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