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    Unplanned
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    3,0
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    Faith
    Faith

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    1,0
    Veröffentlicht am 14. Oktober 2024
    Unplanned ist ein amerikanischer Film aus dem Jahr 2019, der auf den Memoiren von Abby Johnson basiert, einer ehemaligen Direktorin einer Planned-Parenthood-Klinik, die nach einem einschneidenden Erlebnis zur Anti-Abtreibungs-Aktivistin wurde. Der Film beschreibt ihren Wandel von einer überzeugten Verfechterin des Rechts auf Abtreibung zu einer leidenschaftlichen Gegnerin dieser Praxis. Dabei nimmt der Film eine eindeutig pro-life Perspektive ein und versucht, die Zuschauer durch emotional aufgeladene Szenen von den vermeintlich grausamen Praktiken der Abtreibungsindustrie zu überzeugen.

    Stärken des Films

    In technischer Hinsicht ist Unplanned gut gemacht. Die schauspielerische Leistung von Ashley Bratcher, die Abby Johnson spielt, ist überzeugend, und die visuelle Gestaltung des Films ist professionell umgesetzt. Auch die Musikuntermalung verstärkt die emotionale Wirkung vieler Szenen und trägt zur intensiven Stimmung bei. Insofern gelingt es dem Film, seine Botschaft wirkungsvoll zu transportieren.

    Kritik an der Einseitigkeit

    Jedoch ist Unplanned problematisch in seiner extrem einseitigen Darstellung des Themas Abtreibung. Der Film präsentiert Abtreibung als grundsätzlich grausam und unmenschlich, ohne die vielschichtigen ethischen, medizinischen und persönlichen Überlegungen zu berücksichtigen, die Frauen in dieser Situation treffen. Die Darstellung von Planned Parenthood und den dort arbeitenden Personen ist durchweg negativ und teilweise dämonisierend. Den Mitarbeiterinnen und Ärzten werden kaum differenzierte Motive zugestanden, sie wirken eher wie Werkzeuge einer bösen Institution. Dabei bleibt völlig außen vor, dass Planned Parenthood und ähnliche Organisationen wichtige Gesundheitsdienste für Frauen anbieten, die weit über das Thema Abtreibung hinausgehen.

    Besonders kritisch ist der Umstand, dass der Film keinerlei Raum für einen echten Diskurs lässt. Die Komplexität der Abtreibungsdebatte wird auf eine moralische Dichotomie reduziert: pro-life steht für das “Gute” und pro-choice für das “Böse”. Damit bleibt der Film in einem simplifizierenden Schwarz-Weiß-Denken verhaftet, das der tatsächlichen gesellschaftlichen und politischen Realität nicht gerecht wird. Abtreibung ist ein hochsensibles Thema, das individuell sehr unterschiedliche Herausforderungen mit sich bringt, und ein solcher Film hätte die Chance gehabt, mehr Nuancen zuzulassen und die ethischen Dilemmata ehrlich zu reflektieren. Diese Chance bleibt jedoch ungenutzt.

    Christliche Manipulation

    Ein weiterer kritischer Aspekt ist der starke Einfluss einer christlich-konservativen Ideologie, die den Film durchzieht. Bereits zu Beginn wird klar, dass Unplanned nicht nur eine persönliche Geschichte erzählt, sondern als Propagandafilm für eine bestimmte religiöse Weltsicht fungiert. Christliche Motive und Symbole werden immer wieder stark betont, wobei suggeriert wird, dass nur durch den Glauben an Gott eine moralisch “richtige” Entscheidung getroffen werden kann. Dies wird insbesondere in den Szenen deutlich, in denen Abby nach ihrer Bekehrung gezeigt wird. Der Film transportiert hier die Botschaft, dass Abtreibung nicht nur ein gesellschaftliches, sondern vor allem ein religiöses Problem ist, das nur durch die Hinwendung zu christlichen Werten gelöst werden kann.

    Diese Art der religiösen Überhöhung kann als Manipulation betrachtet werden, da sie impliziert, dass die Frage der Abtreibung ausschließlich durch den Filter des christlichen Glaubens betrachtet werden sollte. Die Vielzahl anderer ethischer, kultureller und persönlicher Perspektiven auf das Thema wird ignoriert. Der Film erhebt den christlichen Standpunkt zur universellen Wahrheit und blendet damit den Pluralismus unserer modernen Gesellschaft aus, in der unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Glaubensvorstellungen und Lebensmodellen leben. Dies führt nicht nur zu einer einseitigen Moralbotschaft, sondern schürt auch die gesellschaftliche Spaltung.

    Fazit

    Unplanned ist ein emotional intensiver, aber hochgradig polarisierender Film, der eine wichtige und komplexe Debatte auf eine platte moralische Botschaft reduziert. Die filmische Umsetzung ist technisch solide, doch inhaltlich bleibt der Film oberflächlich und manipulativ. Die einseitige Darstellung und die starke christlich-konservative Färbung machen es schwer, den Film als ernsthaften Beitrag zur Abtreibungsdebatte zu betrachten. Vielmehr scheint er als Instrument für eine bestimmte ideologische Agenda zu dienen, die keine echte Auseinandersetzung mit den vielfältigen ethischen Fragen zulässt, die das Thema Abtreibung mit sich bringt.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 31. Januar 2021
    Ich muss sagen ich habe noch nie einen so guten Film zu diesem Thema gesehen. Der Film ist großartig gemacht und klärt auf, in was für einem Zwiespalt man als Frau steht zwischen dem eigenen "Recht und Freiheit" und dem Leben des Kindes. Ich finde er macht einfach tatsächlich bewusst, WOFÜR man sich eigentlich als Frau bei einer Abtreibung entscheidet und dass die emotionalen Folgen nicht zu unterschätzen sind. Ich finde den Film sehr sehenswert und nur zu empfehlen!!! Ich kann die Kritik absolut nicht nachvollziehen.
    Filmdoktor
    Filmdoktor

    7 Follower 46 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 2. November 2020
    Religiöser Werbeclip radikaler Abtreibungsgegner

    Vorbemerkung: Wenn es im Vorspann eines Films heißt, dass dieser auf „wahren Begebenheiten“ beruhe, dann bedeutet dies nicht, dass alles, was im Film zu sehen ist, genau so geschehen ist, sondern es bedeutet lediglich, dass es einen Kernbestand von Fakten gibt, um den herum eine fiktionale Geschichte erzählt wird. Mit fiktional ist die freie erzählerische Ausgestaltung gemeint, dies hat nichts mit Unwahrheit zu tun, sondern mit künstlerischer Freiheit.

    Der Kernbestand an Fakten im Falle von „Unplanned“:
    1. Abby Johnson hat zweimal eine Schwangerschaft abgebrochen.
    2. Abby Johnson hat sich zuerst ehrenamtlich für eine Klinik von Planned Parenthood engagiert, später hat sie mehrere Jahre eine solche Klinik geleitet.
    3. Abby Johnson hat ihre Stelle bei Planned Parenthood gekündigt, wurde Abtreibungsgegnerin und erlangte bei entsprechenden Organisationen, die gegen Abtreibung sich einsetzen, ebenfalls eine leitende Stellung.

    Diese Fakten kommen chronologisch erzählt im Film vor. Es gibt allerdings zu Beginn des Films einen Vorgriff: Es wird der Moment, in dem Johnson bei einer Abtreibung am Ultraschall assistierte, gezeigt. Sie ist vom Vorgang der Abtreibung so geschockt, dass sie sofort danach beschließt zu kündigen. Anschließend springt der Film in die Vergangenheit, es werden ihre beiden eigenen Schwangerschaftsabbrüche gezeigt und wie Abby sich ehrenamtlich bei Planned Parenthood engagiert. Hier kommt sie auch in Kontakt mit (christlich motivierten) Abtreibungsgegnern, die vor dem Zaun der Klinik protestieren, manche beschimpfen die abtreibungswilligen Frauen, andere beten und halten Mahnwache.

    Die Handlung arbeitet sich – vorsichtig formuliert – holzschnittartig an den Ereignissen im Leben von Abby Johnson ab: Die Begegnung mit der Klinikleiterin Cheryl, die fortan als Bösewicht aufgebaut wird, mit einem klassischen Bösewicht-Erscheinungsbild (schwarze Haare, strenges, abweisendes Auftreten usw.). Ihr Ehemann wiederholt, dass er Ihre Arbeit nicht mag, er sie aber trotzdem liebt, eine inhaltliche Auseinandersetzung findet in den Gesprächen der Eheleute nicht statt, es bleibt rein emotional. Auch Abbys Eltern halten nicht viel von ihrem Engagement, aber auch hier gibt es keine wirklichen Gespräche mit Inhalt.

    Abby Johnsons Sichtweise, die der Film ungefiltert übernimmt, ist unreflektiert und an manchen Stellen unglaubwürdig: In einer Szene untersucht Abby in Anwesenheit von Cheryl einen realen toten Embryo und ist dabei völlig ungerührt, was von Cheryl auch bewundernd festgestellt wird. Erst später wird sie dann von einer Ultraschallaufnahme eines Embryos während eines Schwangerschaftsabbruchs derart geschockt, dass sie kündigt. Wie naiv muss man eigentlich sein, wenn man eine Klinik leitet, in der u.a. Abtreibungen vorgenommen werden, aber keine Ahnung vom Vorgang selbst hat? Zu keiner Zeit im Film reflektiert Abby Johnson ihr Handeln.

    Planned Parenthood, welches mit seinen Kliniken oft die einzige Anlaufstelle für einkommensschwache Menschen in den USA ist, eine Vorsorgeuntersuchung, Gesundheitstest oder andere medizinische Hilfen zu erhalten, wird auf einen gefühlskalten Konzern reduziert, dessen Geschäftsmodell in Abtreibungen besteht. Diese Sichtweise wird der Realität in keiner Weise gerecht.

    Ärgerlich ist die Inszenierung der Frauen, die zur Klinik kommen, um eine Schwangerschaft abzubrechen. Sie sind nur Statistinnen im Gerangel zwischen Klinikpersonal und christlichen Protestlern vor dem Zaun. Die Anliegen oder Probleme der Frauen werden nicht behandelt. Weder die Problematik, was eine ungewollte Schwangerschaft bedeutet, noch soziale Notlagen oder inhaltliche Auseinandersetzungen spielen im Film irgendeine Rolle. Der Informationsgehalt zum komplexen Thema Schwangerschaftsabbruch inhaltlich: Nichts!

    Die FSK 16-Freigabe ist klar mit der blutigen Szene nach medikamentöser Abtreibung zu begründen, in der Abby sich in ihrem Zimmer vor Schmerzen windet und das Ganze sich zu einer „blutigen Schlacht“ auswächst. Die Filmemacher hätten eine niedrigere Jugendschutz-Einstufung erhalten, wenn sie bereit gewesen wären, diese Szene zu entfernen, sie wollten aber nicht darauf verzichten. Ich vermute, diese Art von schockierenden, blutigen Bildern wird von Abtreibungsgegnern als Aufklärung (miss)verstanden.

    „Unplanned“ ist ein simpel gestrickter Film, der die Ereignisse so wiedergibt, wie Abby Johnson sie in ihrem Buch schildert. Zahlreiche Einseitigkeiten und Unglaubwürdigkeiten machen den Film zu einem unreflektierten Beitrag, der keinerlei Auseinandersetzung zum äußerst komplexen Thema Schwangerschaftsabbruch und dessen Umstände bietet, sondern einzig und allein eine Aussage monoton wiederholt: Schwangerschaftsabbruch ist Sünde. Zur Machart schreibt der Filmdienst: „Die Dialoge, Geschehnisse und auch die filmmusikalische Auswahl sind uninspiriert und vorhersehbar; die inszenatorische Umsetzung ist handwerklich zwar in Ordnung, aber künstlerisch gänzlich ambitionsfrei.“

    „Unplanned“ trägt nichts zur gesellschaftlich notwendigen Diskussion zum Thema Schwangerschaftsabbruch bei, sondern vertieft Gräben zwischen Befürwortern und Gegnern aufgrund seiner undifferenzierten und ideologisch gefärbten Erzählweise. Die Filmemacher Cary Salomon und Chuck Konzelmann, die bereits für die ebenso undifferenzierten „Gott ist nicht tot“-Filme verantwortlich zeichnen, haben ein weiteres naives und simpel gestricktes „faith-based-movie“ produziert, welches inhaltlich nur ärgerlich ist, weil ein so wichtiges und sensibles Thema verschenkt wird.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 15. Oktober 2020
    Toller Film der aufklärt über ein schwieriges Thema. Darf man über dieses Tabuthema überhaupt sprechen? Ich bin mir sicher, dieser Film wird vielen Menschen die Augen öffnen.
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