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    Ammonite
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    Sebastian Schlicht7
    Sebastian Schlicht7

    5 Follower 199 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 18. Juni 2024
    Plumpe Dialoge und zu viele Klischees ruinieren eine spannende Love-Story!

    Mit dem wundervollen Film „Porträt einer jungen Frau in Flammen“ (2019) bekam die Idee einer historischen Lovestory zwischen zwei Frauen neuen Aufschwung. Und so kam es, dass es ein Jahr später, 2020, direkt zwei Filme in diese Richtung gab. Einer davon war „The World to Come“ und der andere „Ammonite“ von Regisseur Francis Lee. Letzterer überzeugte im Vorfeld mit einem starken Cast (Kate Winslet und Saoirse Ronan) und basiert auf einer echten, historischen Figur, Mary Anning. Doch all das hat nichts geholfen, denn das Endergebnis ist (wie auch „The World to Come“) ein sehr forciertes und vor allem langweiliges Liebesdrama…

    1840: Mary Anning untersucht und findet Ammoniten-Fossilen. Eines Tages soll sie sich um die kranke Frau eines Bewunderers von Mary kümmern. Doch während der Mann seinen Geschäften nachgehen muss, lässt er seine Frau in der Obhut von Mary. Beide entdecken dann schnell eine gewisse Zuneigung zueinander, die immer intensiver wird…

    Es ist schade, dass dieser Film mich so enttäuscht hat, denn Potential ist da. Das Ganze ist hübsch gefilmt von Stéphane Fontaine und natürlich sind die beiden Hauptdarstellerinnen Winslet und Ronan gut. Sie geben so ziemlich alles, was sie haben, aber sie spielen leider gegen ein klischeebeladenes Skript und ausgelutschte Dialoge an. Die interessante Liebesgeschichte wird hier erschreckend schwarz-weiß inszeniert und es gibt nur wenig Raum für Interpretationen. Fast alles wird dem Zuschauer vorgekaut und das in einer sehr penetranten Möchtegern-Art wie es einige Arthouse-Filme gern machen. Dabei mag ich es, dass der Film viele stille Momente hat, aber sobald gesprochen wird, verliert das Drama an Substanz und verkommt zu einer 0815-Romanze, die wir schon tausend mal gesehen haben. Und infolge dessen hat mich der Film am Ende vor allem gelangweilt!

    Fazit: Für mich eine große Enttäuschung! Wer ein simples LGBTQ-Liebesdrama ohne viel Aufregung sehen will, kann sich „Ammonite“ sicherlich geben und wird vielleicht auch viel Spaß damit haben. Man darf nur keinen großen Tiefgang erwarten, denn dann empfehle ich auf jeden Fall den tollen „Porträt einer jungen Frau in Flammen“!
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    11.047 Follower 4.944 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 15. Mai 2022
    Saoirse Ronan und Kate Winslett sind Darstellerinnen die ich unabhängig voneinander schon in vielen sehr guten Filmen gesehen habe, wenn sie so wie hier aufeinander treffen hast das direkt mein Interesse. Die Story klingt dabei sehr schlicht: eine in sich gekehrte Fossiliensammlerin und ein juenge Frau die als Anhängsels ihres Ehegatten verdörrt kommen sich zu ungünstigen Zeiten und zu unpassenden Umständen näher. Dabei ist es der klassiche Verlauf daß die Beziehung stetig durch Blicke und Kleinigkeiten aufgebaut wird bevor sie sich in einer ausladenden Sexszene entlädt. Dazu gibt es eine menge Bilder wie die Frauen bei tristem Wetter an einem lauten Strand herumsitzen und Steine suchen – doch eigenartigerweise funktioniert das alles Bestens. Es ist insbesondere die spröde Figur von Winslett die einen fasziniert, die hinter ihrer gehärteten Fassade langsam anfängt Gefühle zu entwickeln. Ebenso ist die triste Inszenierung und die Trosstlosigkeit auf seine Weise sehr einvernehmend. Lediglich das Ende hätte aus meiner Sicht anders ausfallen können.

    Fazit: Spräde, trist und mit zwei überragenden Darstellerinnen!
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    711 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 28. November 2021
    WAS IM VERBORGENEN LIEGT
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Das Suchen in und zwischen den Steinen nach fossilen Zeitzeugen hat zweifelsohne Suchtpotenzial. Es ist wie das Finden von Schätzen, die keiner vergraben hat. Aus eigener Erfahrung reicht es schon zum Freudentaumel, beim Aufklopfen alter Schiefertafeln fossile Schlangensterne zu entdecken. Wie muss es wohl Mary Anning ergangen sein, einer Hobby-Paläontologin aus Lyme Regis an der Südküste Englands? Für sie waren Schlangensterne wohl eher nur Beiwerk, während sie bereits mit 12 Jahren den Schädel eines Ichthyosauriers freilegen konnte. Wenig später wurde das Relikt im British Museum ausgestellt. Und so ging es weiter. Suchen, ausgraben, freilegen, präparieren. Von Ammoniten über Schnecken- und Muschelschalen bis zu anderen Wirbeltieren, die da an den Klippen des Küstenstrichs nur noch auf ihre Entnahme warteten. Und es sicherlich auch heute noch tun.

    Doch um wissenschaftliche Sensationen geht es in Ammonite von Francis Lee natürlich nur peripher. Genauso wenig, wie das britische Archäologendrama Die Ausgrabung vorrangig vom Freilegen eines Wikingerschiffs erzählt. Viel eher gehen diese Filme auch der Frage nach: wie sieht das Gefühlsleben von Leuten aus, deren Bestimmung im Entdecken und dem Streben nach Wissen liegt? Bei Mary Anning, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts tatsächlich gelebt hat, liegt dieses Tun aber auch in einer gewissen Notwendigkeit. Lees Film nimmt an, dass sie mit sich, ihrer Mutter und ihren Versteinerungen einem gewohnten sozialen Umfeld ferngeblieben war. Könnte so sein, weiß man aber nicht. Auch ist die Beziehung zwischen Anning und der Gattin des Paläontologen Roderick Murchison ein Umstand, der anscheinend frei erfunden wurde. Da es hier in erster Linie nicht um eine biographische Aufarbeitung von Annings Leben geht, sondern vielmehr um die Darstellung einer gleichgeschlechtlichen Beziehung, hat Ammonite ganz andere Ambitionen.

    Murchison, ein großer Fan von Annings Arbeit, bittet diese, für einige Zeit auf seine psychisch labile Gattin Charlotte aufzupassen, die an der guten Meeresluft zu neuen Kräften kommen soll. Anning selbst, als mürrische, unnahbare, schroffe Person dargestellt, gibt trotz großzügiger finanzieller Entschädigung widerwillig, aber doch, dem Ansinnen nach. Entsprechend gereizt und angespannt ist die Situation auch zwischen den beiden Frauen, doch als die blasse junge Dame plötzlich erkrankt, ändert sich alles.

    Wer sich noch an Jane Campions Meisterwerk Das Piano erinnern kann, dürfte erahnen können, welche Melancholie und naturalistische Opulenz Ammonite aufweisen könnte. Für Kameramann Stéphane Fontaine, der zu Jacques Audiards Filmteam zählt, sind die Kostüme der Spätromantik, das Wetter als Äußerung unberechenbarer Gefühlsregungen und die Gezeiten ein scheinbar grenzenloser Spielraum für bewegte Close Ups, Interieur im Kerzenlicht und der Inhärenz einer ruhelosen, neugierigen, spontanen Natur. Käfer und Krabben queren so manche Szenen, der feine Staub beim Präparieren der alten Knochen durchsetzt die Luft. Es ist ein Film aus einem Zeitalter, in dem Naturwissenschaften alle Welt verblüffen und begeistern konnte. Dazwischen aber etwas, das gar nicht in die Zeit passt: eine Liebe zwischen zwei Frauen. Dabei errichtet Kate Winslet in mimischer Feinarbeit, mit zaghaften Blicken und nur ganz selten einem Heben der Mundwinkel das Portrait einer verschlossenen, gekränkten und schwierigen Person, mit Mut zu unvorteilhaftem, ungefälligem Gebaren. Saoirse Ronan, sowieso meist eine Offenbarung in ihrem Spiel, darf auch hier wieder jene Rollen aus der Gesellschaftshistorie interpretieren, wofür sie so geeignet ist. Ronan ist gleichsam aufgeschlossen, provokant, aber auch ganz dem Zeitbild entsprechend. Zündstoff, der aus reiner Zuneigung mehr macht. Dieses vorsichtige Herantasten zwischen Spitzenmode, der Freigiebigkeit einer erzählerischen Natur und nackter Haut gerät zum gemäldegleichen, geschmackvollen Historienfilm, der biographische Aspekte mit queerer Progressivität verknüpft.
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    Cursha
    Cursha

    6.978 Follower 1.052 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 23. September 2022
    "God´s Own Country" von Frances Lee ist für mich ein wahrhaftes Meisterwerk! Dementsprechend gespannt war ich nun auf seinen neuen Film, der nach dem Trailer zu urteilen fast genau so wirkte wie sein Regiedebut, nur eben mit Frauen. Im Grunde hat sich dies auch an vielen Stellen bestätigt, was "Ammonite" aber dadurch nicht zu einem automatisch schlechteren Film macht.
    Frances Lee schafft es hier mehrere Dinge ganz gekonnt unter einen Hut zu bekommen, beginnend bei der gleichgeschlechtlichen Liebe zwischen den Figuren von Kate Winset und Saiorse Ronan. Diese Beiden Damen spielen hier wieder gewohnt herausragend und verleihen ihren Figuren gerade durch ihre Nuancen die Tiefe, die sie brauchen. Eine Stärke die ich schon in "God´s Own Country" mochte, da Lee es perfekt schafft viel über nonverbale Kommunikation zu lösen und einzig über Mimik, Gestik und Kameraarbeit. Vieles passiert auf diesem Wege und vieles im Laufe der Handlung wird auch nur angedeutet, der Zuschauer kann sich aber vieles selbst erklären und zusammenführen, da es in wenigen Dialogen und nonverbalen Szenen erzählt wird. Dies ist die größte Stärke des Filmes, da man die Liebe der Figuren wahrhaft spürt. So sind die Bilder auch wieder eher kalt und blass und in die ungemütliche Stimmung Großbritanniens getränkt. Die Wärme des Filmes geht alleine von den Figuren aus. So fängt Winslet auch perfekt die innere Einsamkeit ihrer Figur perfekt ein, während Ronan die Depressionen ihrer Figur absolut greifbar nahebringt. Die Musik wird auch hier sehr zielsicher eingesetzt und nur in wenigen Passagen ergänzend genutzt. Der Fokus der Liebe gerät dabei nie aus der Sicht und die bedarf oft nicht vielen Worten.
    Und auch was die Nebenfiguren angeht so macht der Film hier vieles besser und greifbarer als das viele andere Filme schaffen. So kann eine wundervolle Gemma Jones, die bereits in "God´s Own Country" die Großmutter von Josh O´Connor verkörpern durfte und vor allem aus "Harry Potter" bekannt sein dürfte, wieder groß aufspielen und von ihr erfahren wir auch so viel durch die Bank heraus, gleiches gilt für Fiona Shaw, die ebenfalls aus "Harry Potter" bekannt ist. Ihre wenigen Szenen füllt sie bestens aus und wir verstehen die Figur komplett.
    Einzig das Ende fällt leicht ab und hätte vielleicht anders getimt werden müssen. Dies wirkte etwas fremd, wenngleich der Film überhaupt keine Längen hat. Viele vergleichen ihn mit "Porträt einer jungen Frau in Flammen", doch ich finde dieser Vergleich hinkt. Tatsächlich ist der Film wirklich eher wie Lees Vorgängerfilm.
    All dies verknüpft macht am Ende einen herausragenden Film, der unfassbar berührend, ruhig und nuanciert ist. Einzig das etwas holprige Ende trennt ihn von der vollen Punktzahl und von der Perfektion eines "God´s Own Country".
    Petra Schönberger
    Petra Schönberger

    23 Follower 195 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 7. November 2021
    „Ammonite“ ist ein großartig besetztes Drama über eine Liebesgeschichte zwischen zwei Frauen, die von zwei erstklassigen Schauspielerinnen gespielt wird, die mit grandiosen Leistungen überraschen. Eigentlich sollte einen das nicht überraschen, denn sowohl Kate Winslet als auch Saoirse Ronan sind herausragende Schauspielerinnen.
    Es geht um zwei vollkommen unterschiedliche Frauen, die sich näherkommen. Die eine verheiratet und in wohlhabenden Verhältnissen, die andere hält sich mühsam mit dem Fossilien-Verkauf über Wasser. Der Film zeigt auf beeindruckende Weise, dass man nicht viel braucht, um glücklich zu sein.
    In der Botschaft des Films geht es um Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft genauso wie um Zusammenhalt.
    Alles in allem eine wunderschöne, poetische Geschichte über zwei Frauen im 19. Jahrhundert, die sich lieben. Ein Film, vollgepackt mit jeder Menge Gefühl, Romantik und wunderschönen Landschaftsaufnahmen, die zum Träumen einladen.
    „Ammonite“ ist aber auch eine persönliche Geschichte, in der es um wahre Liebe, Vergebung und die verbotene Liebe geht. Die Geschichte ist wunderschön romantisch mit einer Prise Erotik und wird sehr aufregend dargestellt.
    Kino:
    Anonymer User
    3,0
    Veröffentlicht am 20. August 2021
    Rein vom Ambient, der Zeit, Mode, den Schauspielerinnen und dem in der Story vorkommenden Können der Protagonistin müsste es ein Stern mehr sein - aber, es gab leider Szenen im Film, die rein voyeuristischer Natur sind für den Male Gaze oder einfach seltsam spoiler: Der Geschlechtsverkehr der beiden ist zum Kopf abschütteln (dem des Regisseurs). Die Szene am Wasser als sie erst uriniert, dann ihrer Anvertrauten Brot reicht und dieser merkwürdige Kameraschwenk auf die Hände ist seltsam
    . Das Ende des Filmes kann das nicht mehr wett machen. Wer Carol mochte, wird diesen Film bestimmt mögen.
    Ich wollte mal nicht so sein und vergebe darum noch 3 Sterne.
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