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    Three Thousand Years Of Longing
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    Sebastian Schlicht7
    Sebastian Schlicht7

    6 Follower 205 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 3. Juli 2024
    "There's no story about wishing that is not a cautionary tale.“

    George Miller ist einer dieser eindrucksvollen, aber auch kuriosen Regisseure in Hollywood. Einerseits schuf er Filme wie die „Mad Max“-Saga, darunter auch der starke „Fury Road“ von 2015. Filme, die actionreich, brutal und voll von gewaltigen Bildern sind. Gleichzeitig drehte er Werke wie die beiden „Happy Feet“-Teile und den zweiten Part von „Ein Schweinchen namens Babe“. Bei Miller geht es wild zu. Doch 2022 ging er in eine recht neue Richtung: Ein Fantasy-Märchen namens „Three Thousand Years of Longing“. Das Ganze basiert auf einer Kurzgeschichte „The Djinn in the Nightingale Eye“ (oder im Deutschen „Der Dschinn im Auge der Nachtigall“) von 1994. Der Film war ein Flop an den Kinokassen, was sicherlich auch dem schwachen Marketing zu verdanken war. Die Trailer kündigten einen actionreichen Film an mit verrücktem Humor. Doch das ist nicht das, was man bekommt. Ich persönlich schaue mir schon lange keine Trailer mehr an, nur ganz selten, wenn ich wirklich extrem gespannt auf ein Projekt bin. Hier empfehle ich ganz klar sich wenn überhaupt die Beschreibung der Story durchzulesen. Denn je weniger man weiß, desto höher die Chance, hier einen wirklich wundervollen, kreativen Film genießen und erleben zu können. Und das ist „Three Thousand Years of Longing“ für mich!

    Die Literaturwissenschaftlerin Alithea Binnie besucht Istanbul in der Türkei, um dort einen Vortrag zu halten. Als sie in der Stadt auf der Suche nach einem schicken Andenken ist, ergattert sie eine hübsche Flasche. Doch sie ahnt nicht, dass sich in genau dieser Flasche ein Dschinn versteckt, der ihr prompt drei Wünsche gewährt. Doch Alithea ist ihrer Aussage nach wunschlos glücklich. Ein Problem für den Dschinn, der diese drei Wünsche braucht, um endlich frei sein zu können…

    Für mich ist das Kino für Filme wie „Three Thousand Years of Longing“ gemacht! Eine fantasievolle Geschichte, die nicht nur visuell beeindrucken kann, sondern auch mit ihrer wilden und überraschenden Erzählweise. Tatsächlich hat der Film mich oftmals her von seiner Energie an „Everything Everywhere All at Once“ erinnert. Nicht unbedingt im Bereich der Action, aber was seine Kreativität anbelangt. Dabei ist die Idee hinter „Three Thousand Years of Longing“ sehr simpel und erinnert zuweilen an ein Theaterstück. Und dennoch sind es vor allem die Geschichten des Dschinns, die mich in den Bann gezogen haben. Der Film hat etwas von einem Anthology-Werk mit seiner episodenhaften Erzählung. Doch alles ist ineinander verknüpft. Wir erfahren, wie der Dschinn zu Alithea gelang, welche Tragödien er erlebt hat. Und sobald man denkt, man wüsste, wohin die Reise geht, nimmt der Film eine Wendung, die zumindest ich nicht erwartet hätte.

    Dabei bietet der Film uns nicht nur romantische Ideen, sondern auch Fantasy- und Horrorelemente, gemischt mit teils surrealen, poetischen Bildern. Das alles war für mich in sich stimmig und hat mich schnell verzaubert, so wie der Dschinn auch Alithea verzaubert.

    Das Ende des Films (keine Sorge, ich verrate hier nichts!) wird sicherlich nicht jedem gefallen, dennoch lässt es Spielraum für Interpretationen, was ich persönlich immer mag. Und ich freue mich schon jetzt darauf dieses Werk von Miller nochmal zu sehen, denn alles wirkt wunderbar abgestimmt, jedes Detail im Film scheint wichtig zu sein. Unter vielen anderen Regisseur*innen wäre diese Geschichte sicherlich nicht so kraftvoll geworden (Miller schrieb übrigens auch das tolle Drehbuch mit). Es ist ein Projekt, das mit Leidenschaft kreiert wurde und ich finde, dass man das sieht und spürt.

    Die beiden Hauptdarsteller Tilda Swinton und Idris Elba sind beide klasse und ergeben nicht nur visuell, sondern auch in ihren Figuren wunderbare Gegensätze, aber gleichzeitig haben sie auch viele Parallelen.

    Optisch bebt der Film vor knalligen Farben und fantasievollen Bildern. Miller nutzte sein dickes Budget von 60 Millionen Dollar gut. Auch wenn viele Momente durch das Übermaß an CGI künstlich wirken können, so passt es doch in meinen Augen. Der Großteil an VFX-Effekten ist in den Flashbacks zu sehen und da diese ja nur Erzählungen sind, ergibt es Sinn, dass sie eher kunstvoll und unnatürlich aussehen. Ob das bewusst so entschieden wurde, weiß ich zwar nicht, dennoch passt dieser visuelle Stil gut zur Geschichte und der Thematik. Obendrein sind mir Effekte eh nie so wichtig, wenn die Geschichte mich in ihren Bann ziehen kann und das tut sie hier!

    Ebenfalls stark war der Score von Tom Holkenborg (Junkie XL): Der sonst actionorientierte Musiker, schuf hier einen sehr schönen und kraftvollen Fantasy-Score, der den Szenen viel Würze und Gewichtigkeit verleiht.

    Fazit: „Three Thousand Years of Longing“ ist für mich ein Film mit frischen Ideen, kreativen und fantasievollen Momenten. Die Geschichte ist ein wunderbarer Mix aus Magie und Wissenschaft und zeigt, dass diese beiden Dinge nicht unbedingt Gegensätze sein müssen. Daneben erzählt Miller hier eine mitreißende Geschichte über Liebe und Einsamkeit mithilfe von starken Bildern, tollen Darstellern und träumerischer Musik. Ein Film, der deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient!
    Balticderu
    Balticderu

    181 Follower 1.167 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 7. April 2023
    Ein Stern für die guten Spezialeffekte und ein Stern für die gute schauspielerische Leistung.
    Ansonsten ist der Film sehr lau. Er besteht aus reiner Story mit vieler Liebesgeschichten.
    Leider nicht mein Geschmack.
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    11.197 Follower 4.949 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 12. Februar 2023
    Eine Frau sitzt mit einem Flaschengeist in einem Hotelzimmer und der Geist erzähl seine Lebensgeschichte, die dann in Flashbacks gezeigt wird. Das hätte auch ein Märchenfilm ab 0 sein können. In dieser Form hier ist dann schon ein ungewöhnlicher Titel entstanden. Mit einer durchgehenden Ernsthaftigkeit und Traurigkeit vermischt der Film ein Kammerspielszenario mit einem epischen Fantasywerk. Da sind schöne Bilder drin, aber es werden viele Dinge nur knapp erzählt oder wirken unfertig. Konventionell ist daran nichts, so daß sich derjenige, der nur ein Märchen schauen mag eher verwundert zeigen dürfte. Für Bewunderer von George Miller düfte es aber feststehen daß der Meister halt wieder mal einen seiner Titel geschaffen hat.

    Fazit: Absurder Genremix von dem ich nicht erkenne, für wen er gemacht ist!
    aufder LAUer_11
    aufder LAUer_11

    5 Follower 99 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 21. Oktober 2022
    angenehme Erzählweise
    die fantasy sequenzen sind unterhaltsam, allerdings umso länger sie gehen um so platter werden sie, ist halt dann irgendwo die gleiche idee
    viele interessante Themen werden angerissen, der Umgang damit ist okay, bisschen mehr Tiefe wäre vielleicht nicht schlecht gewesen, wobei es finde ich auch okay ist, etwas mal im Raum stehen zu lassen
    auf jeden Fall mal Abwechslung
    Slathibatfas
    Slathibatfas

    2 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 20. September 2022
    Die Idee hinter dem Film gefällt mir sehr. Ich finde die Vorgeschichten des Djinns sehr schön erzählt und auch bildtechnisch fantastisch umgesetzt. Wir waren alle erstaunt, wie gut die Effekte in diesem Film aussehen. Die Schauspieler sind ebenfalls sehr gut gecastet. Einzig das Ende hat meiner Meinung nach nicht das Niveau des Films halten können. Es kam meiner Meinung nach sehr plump und es wirkte beinahe so, als hätten die Autoren keine Zeit mehr gehabt sich etwas umfangreicheres auszudenken.
    beco
    beco

    64 Follower 367 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 15. September 2022
    Mit gemischten Gefühlen ins KIno gegangen, Hoffnung auf Tilda Swinton gesetzt, die ersten Bilder halten der Erwartung stand, aber dann ...
    Much ado about nothing ....
    Die einzelnen Geschichten/Episoden fügen sich nicht zu einem Ganzen zusammen, sondern sind mehr oder weniger Wiederholungen in unterschiedlichen Kostümen, zunehmend ergreift mich Desinteresse und Langeweile.
    Schade um den Aufwand, den auch Tilda Swinton nicht retten kann.
    Uninteressant
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    760 Follower 942 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 9. September 2022
    WAS WÜNSCHT SICH EIN FLASCHENGEIST?
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Bei George Miller weiß man eigentlich nie, was der Australier als nächstes macht. Und welches Genre er eigentlich bevorzugt. Man könnte ja sagen: ein bisschen was von allem. Miller betrachtet seinen Spielplatz Film nämlich von beiden Seiten. Da ist einerseits die postapokalyptische Kultfigur Mad Max: Action, Anarchie und Faustrecht. Andererseits sind da tanzende Pinguine im Animationsstil oder sprechende Schweine, die das Abenteuer suchen. Dazwischen vielleicht so etwas Intensives wie das True Story-Drama Lorenzos Öl. Miller ist vielseitig. Das beweist er nun auch seinem Publikum mit einer verspielten Tausendundeiner Nacht-Interpretation, die abrückt von einem orientalischen Helden wie Aladdin und das Leben und Leiden des Geistes aus der Flasche genauso ins Zentrum stellt wie dessen weibliches Pendant, genannt bezaubernde Jeannie, die jahrelang in einer Retro-Sitcom herbei- und fortzaubern konnte, was Major Nelson nur so in den Sinn kam. In Wahrheit aber – also in der erzählerischen Wahrheit phantastischer Geschichten – ist das Dschinn-Dasein eine Frage der Gunst Sterblicher. Mit drei Wünschen schon lässt sich so ein metaphysisches Wesen, bestehend aus elektromagnetischer Energie, in die Freiheit entlassen. Nicht und nicht mag das gelingen, über Jahrhunderte hinweg. Der dritte Wunsch bleibt der unausgesprochene. Von einer Flasche in die andere wandert also ein spitzohriger Idris Elba, der seiner Rolle Charisma, Charme, Naivität und Sehnsucht verleiht. Die Geschichten, die er im Istanbul der Gegenwart Narratologin Tilda Swinton erzählen wird, sind magisch, faszinierend und wie in einem Traum, den man vielleicht träumt, nachdem man einige Seiten der Märchen Salman Rushdies gelesen hat, wie zum Beispiel Harun und das Meer der Geschichten. In diesem Meer mag man auch bei George Miller versinken. Und man will nicht, dass sie enden. Tausendundeine Nacht sind dafür wohl nicht genug, tausendundzwei hätte man gerne.

    Der Dschinn beginnt, nachdem die einsame Alithea ihn ungewollt aus einer im Basar erstandenen Glasflasche befreit hat, seine Erlebnisse aus der Zeit Königin von Sabas zu erzählen – in einer üppigen, hochstilisierten Bildsprache, die an Tarsem Singh (The Fall) erinnert, aber auch an Max Ernst oder dem Phantastischen Realismus eines Arik Brauer. Versponnene Geschichte wird zum inspirierenden Märchen, das später, in der Zeit der Kalifen, seine Fortsetzung nimmt. Auch hier: Üppige Ausstattung, orientalisches Geschichtenerzählen auf geknüpften Teppichen. Idris Elba schildert den Grund seiner Sehnsucht mit Überzeugung und Leidenschaft und gibt sich selbst auch dem leidenschaftlichen Spiel hin, während Tilda Swinton die Contenance bewahrt. Three Thousand Years of Longing ist ein Märchen- und Fantasyfilm der ungewöhnlichen Art, der mit gezügeltem Bildersturm sein Publikum nicht ermüden will, sondern vielmehr nach noch mehr lechzen lässt – und die Lust am Fabulieren, an den eigenen kreativen Gedanken und an Tagträumen in den Kinosaal streut.

    So prickelnd Millers Film auch seine Philosophie des Wünschens und Nicht-Wünschens in Szene setzt, so rund und kompakt all seine Episoden wie aus dem Ei gepellt über den Boden von Istanbuls Hotelzimmer kullern, so unrund gelingt letzten Endes die Romanze zwischen der Menschenfrau und dem Ewigen. Für diese Beziehung bleiben Miller nur mehr karge Reste seines kreativen Inputs. Phrasen über Liebe übertünchen jene von Abhängigkeit und Loslassen. Es mag zwar immer noch eine gewisse Geschmeidigkeit in der Geschichte liegen – der elementare rote Faden aber verliert sich im Chaos der Moderne, deren Schattenseiten uns allen ohnehin bekannt sind und daher, so scheint es, etwas willkürlich zur Sprache kommen. Von den eskapistischen Geschichten möge es noch viele geben, nur bietet die Moderne den Zauber längst nicht mehr.

    Three Thousand Years of Longing ist eine über weite Strecken fabelhafte Fabel über Storytelling und Sehnsucht, über Einsamkeit und offene Ohren. Über das besänftigende der Erfahrung und der Freiheit, sich aus Erlebtem inspirieren zu lassen für das Fiktionale. Um Liebe geht es hier nur peripher, auch wenn Miller da das Gefühl hatte, mehr beitragen zu müssen als verlangt. Der letzte, gewisse Kniff in seinem Film bleibt somit aus, das Tüpfelchen vom i bei Dschinn fehlt – ganz so wie der letzte Wunsch, der lange unerfüllt bleibt.
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    Jo Doe
    Jo Doe

    1 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 8. September 2022
    Wunderbarer Film über Geschichten und Herzenswünsche. Kein Blockbuster, aber ein schöner, langsamer, nachdenklicher Film
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