"The Clovehitch Killer" von Duncan Skiles aus dem Jahr 2018 fügt dem ausgelutschten Serienkiller-Genre einen erfrischend andersartigen Film hinzu, der vor allem durch seine ungewöhnliche Perspektive auf psychologischer Ebene zu fesseln vermag.
Die heile Welt der Familie Burnside bekommt Risse, als Sohn Tyler (Charlie Plummer) im Truck seines Vaters eine herausgerissene Seite aus einem Bondage-Magazin findet, was so gar nicht zum getreuen Kirchgänger und Pfadfinder-Kapitän passen will. Die Neugier ist beim Teenager auf jeden Fall geweckt, und die Suche nach weiterem Beweismaterial beginnt. Was zu Tage tritt, erhärtet bei Tyler einen bösen Verdacht, dass sein Dad nicht nur explizite sexuelle Vorlieben hat, sondern ein berüchtigter, noch flüchtiger Serienkiller ist. Er öffnet sich einem mysteriösen Mädchen (Samantha Mathis), das besonderes Interesse an den Morden zu haben scheint. So entsteht ein hochspannendes Ermittlerduo auf der Suche nach der Wahrheit.
Das Drehbuch von Christopher Ford gibt die Richtung vor. Perspektivisch wird aus Sicht von Tyler und seines Dads (Dylan McDermott) berichtet, was ich als äußerst spannend empfand. Action-Fans kommen hier nicht auf ihre Kosten, Leute, die an der Psychologie der Figuren interessiert sind, umso mehr.
Das Zwanghafte, die Intention, das Versteckspiel, Leugnung und bewusste Fehlinterpretation zwecks Selbstschutz... das ist sehr vielschichtig und wird hervorragend herausgearbeitet.
Kamera, Score und Acting sind auf hohem Niveau, insbesondere McDermott überzeugt in einer für ihn sehr untypischen Rolle.
Klare Empfehlung als packender Psycho-Thriller, wobei ich mir ein anderes Ende gewünscht hätte.