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    A Christmas Prince 2: The Royal Wedding
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,5
    durchschnittlich
    A Christmas Prince 2: The Royal Wedding

    Besser als Teil 1

    Von Asokan Nirmalarajah

    Weihnachten steht vor der Tür. Und das Fernsehprogramm ist wieder einmal vollgestopft mit besinnlichen Weihnachtsfilmen, die für gute Laune an den Festtagen sorgen sollen - mit liebenswerten Figuren in unkomplizierten Geschichten vor verschneiter Kulisse. Während die öffentlich-rechtlichen Sender dabei auf bewährte Filmklassiker wie „Der kleine Lord“ oder „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ setzen, sorgt Netflix dieses Jahr mit gleich mehreren zielgruppengerechten Eigenproduktionen erneut für einen vorweihnachtlichen Streaming-Hype!

    Neben den bereits veröffentlichten Weihnachtskomödien „Prinzessinnentausch“ mit Vanessa Hudgens in einer Doppelrolle sowie „The Christmas Chronicles“ mit Kurt Russell als rauem Santa Claus folgt nun noch ein Sequel zu „A Christmas Prince“, mit dem sich das Streaming-Portal im vergangenen Jahr als neuer Lieblings-Weihnachtsfilm-Lieferant aller Teenies etablieren konnte. Dabei knüpft der binnen nur eines Jahres (schnell-)produzierte „A Christmas Prince 2: Royal Wedding“ von Regisseur John Schultz zwar an den naiv-süßlichen Kitsch des Originals an, übertrifft dessen klischeehaft-konstruierten Plot aber dank der charakterstarken neuen Figuren und abwechslungsreichen Nebenhandlungssträngen.

    Die royale Hochzeit zwischen dem britischen Prinzen Harry und der amerikanischen Schauspielerin Meghan Markle ist Schnee von gestern. Nun steht mit der Vermählung der amerikanischen Journalistin Amber (Rose McIver) mit dem aldovianischen Thronfolger Prinz Richard (Ben Lamb) bereits das nächste Großereignis des europäischen Hochadels an. Es ist ein Jahr vergangen, seitdem sich Amber als Hauslehrerin an den Hof eingeschmuggelt hat, um eine Enthüllungsstory über Richard zu schreiben. Aber dort verliebte sie sich erst in die sympathische Familie des Prinzen, dann in sein Königreich und schließlich in ihn selbst. Am Ende schafft sie es sogar, ihm trotz seiner Liebe zu einer Bürgerlichen den Anspruch auf den Thron zu erhalten. Nach einem Jahr Fernbeziehung soll nun die Hochzeit in Aldovia steigen, wozu auch Ambers Vater Rudy (John Guerrasio) mit anreist. Während dieser den Kulturschock seines Lebens verkraften muss, schlagen sich Amber und Richard mit einem eitlen Hochzeitsplaner, einer politischen Krise sowie Zweifeln über die anstehende Ehe herum...

    Das „moderne“ Liebesmärchen „A Christmas Prince“ unter der Regie des Genre-Veteranen Alex Zamm („A Royal Christmas“) avancierte 2017 nicht nur zu einem der meistgeschauten Titel in der Geschichte von Netflix. Das wenig originelle Abenteuer einer unbeholfenen Amerikanerin am noblen Hofe eines osteuropäischen Adelsgeschlechts wurde von den Zuschauern für seinen naiv-süßlichen Kitsch in den sozialen Medien gleichermaßen gefeiert wie verspottet. Für die Fortsetzung gibt Zamm das Zepter nun weiter an John Schultz, der damit vor der schwierigen Herausforderung stand, etwas fortzusetzen, das eigentlich schon zu Ende erzählt war: Die Schöne bekam ihren Prinzen und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage! Gemeinsam mit Drehbuchautor Nate Atkins, der bereits am Originalskript mitgeschrieben hat, war es nun also die Aufgabe, eine in sich abgeschlossene Geschichte möglichst stimmig zu serialisieren.

    Das vermeintliche Problem erweist sich jedoch als Segen für „A Christmas Prince 2: The Royal Wedding“. Oberflächlich betrachtet wird hier das Genre einfach nur minimal von einer royalen romantischen Liebeskomödie hin zu einer royalen romantischen Hochzeitskomödie verschoben. Aber diese bildet nur die grobe Struktur, während der Großteil der Laufzeit mit einem Wiedersehen mit fast allen Figuren aus Teil 1 und der Einführung neuer Charaktere gefüllt wird, von denen einige sogar erstaunliche starke eigene Handlungsstränge erhalten - sei es die zarte Liebesgeschichte der im Rollstuhl sitzenden Prinzessin Emily oder die Beziehung, die Ambers Vater zu der Hofköchin aufbaut. Das macht die Abfolge der Szenen weit weniger vorhersehbar und löst die Figuren sowie den Schauplatz aus dem langweiligen Korsett des eindimensionalen RomCom-Plots des Originals.

    Der zentrale Trumpf der Fortsetzung sind aber erneut die sympathischen Darsteller, die sich gegen ihre schablonenhaften Rollen durchsetzen und diesmal sogar die Gelegenheit bekommen, ihren Figuren etwas mehr Dreidimensionalität zu verleihen. Allen voran John Guerrasio, der selbst in der stereotypen Rolle eines pragmatischen Witwers aus der Bronx im fiktionalen Königreich von Aldovia glaubhaft Herzen bricht (im ersten Teil wurde der Part noch weniger gelungen von Daniel Fathers verkörpert). Und wenn man der finalen Unterhaltung des Films Glauben schenken mag, dann steht uns auch nächstes Weihnachten ein weiteres Wiedersehen mit Aldovia bevor. Und nach „The Royal Wedding“ stehen wir „A Chrismas Prince 3“ tatsächlich gar nicht mehr so skeptisch gegenüber, wie es noch nach dem anfänglichen „A Chrismas Prince“-Hype der Fall war.

    Fazit: „A Christmas Prince 2: The Royal Wedding“ erfindet weder den Weihnachtsfilm, noch die Hochzeitskomödie neu. Aber Genre-Fans werden mit der anspruchslosen Wohlfühl-Komödie für die ganze Familie zum Weihnachtsfest nicht allzu viel falsch machen, zumal sie weit weniger vorhersehbar als der erste Teil ist.

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