Astronaut Milutin ist ein beziehungstechnisches Wrack: Ein Mann, der durch diverse gescheiterte Beziehungen zum Einzelgänger geworden ist, von Menschen im allgemeinen und Frauen im besonderen nichts mehr wissen will und gerne allein auf Weltraummissionen unterwegs ist. Ausgerechnet ihm verpasst sein Arbeitgeber "Ederlezi Corporation" mit Nimani nun einen weiblichen Androiden für eine lange Weltraumreise nach Alpha Centauri. Maßgeschneidert auf Milutins Psyche hin soll ihm Nimani einerseits gefallen und "in jeder Weise" zu Diensten sein, andererseits macht Ederlezi das nicht etwa aus Altruismus und Mitarbeiterbeglückung, sondern um Milutin zu überwachen, zu kontrollieren und den Erfolg der Mission absichern zu können.
Und anfangs tut Milutin auch genau das, was sein Arbeitgeber vorausgesehen hat: Er benutzt Nimani als perfekte Sexgespielin, die er -im Gegensatz zu seinen früheren Frauen- dank Zugriff auf ihre Programmierung jederzeit unter Kontrolle hat.
Aber bald langweilt ihn dieser Perfektionismus, weil er ihn als "künstlich" begreift und sich nach einer "echten" und "menschlichen" Beziehung sehnt. Als Milutin entdeckt, dass er Nimani so abändern kann, dass sie ihre Programmierung vergisst und zu einem selbstständig handelnden "Menschen" werden kann, tut er dies -allen Warnungen und Vorgaben zum Trotz.
Aber seine Hoffnungen erfüllen sich nicht: Nimani weiß nichts mit ihrer neu gewonnenen menschlichen Freiheit anzufangen. Sie versteht sich noch immer als eine "Sklavin" der Ederlezi Corporation mit dem Auftrag, die Weltraummission erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Und sie verweigert sich Milutins Annäherungsversuchen, weil sie diese als der Auftragserfüllung nicht dienlich ansieht.
Milutin verfällt darauf in Depressionen, fühlt er sich doch erneut zutiefst verletzt: Er hat -gottgleich- Nimani die komplette Freiheit des Menschseins geschenkt, erfährt dafür aber nun nur Zurückweisung statt Anerkennung -oder gar Liebe. Und sein Opfer war sogar doppelt umsonst, weil Nimani ihr Menschsein nicht als solches annimmt und nicht selbstbestimmt und frei handelt.
Als Nimani aber nach einer Weile doch noch versteht, welches Opfer Milutin für sie aufgebracht hat und sie der Grund für seine jetzigen Depressionen und Lethargie sind, die einen erfolgreichen Abschluss der Mission verhindern, beschließt sie, sich selbst zu töten.
Und genau in dem Augenblick, in dem sie sich selbst umzubringen versucht, um Milutin damit zu retten, wird sie zu dem, was sich Milutin erhofft hatte: Zu einem Mensch.
-"Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein": In Dimitrije Vojnovs klugem Drehbuch geht es darum, dass wir vorsichtig sein sollten, was wir uns wünschen, weil es tatsächlich in Erfüllung gehen könnte. Was würden wir tun, wenn wir Schöpfer spielen könnten? Und welche Erwartungshaltung hätten wir dann an unser Geschöpf? Ist eine Maschine, die denkt, fühlt und handelt wie ein Mensch, überhaupt noch eine Maschine oder ein Mensch? Dürften wie sie noch "abschalten", wenn sie sich nicht so verhält, wie wir uns das wünschen -oder wäre das dann schon "Mord"?
Lazar Bodroza hat aus all dem ein kleines, interessantes Kammerspiel gemacht. Leider geht die faszinierende Grundidee manchmal ein wenig unter, weil sich die Kamera oft mehr für die Körperreize seiner sexy Hauptdarstellerin interessiert als den inneren Konflikt seiner Protagonistin auszuleuchten. Aber trotzdem ist das ein sehenswerter Film, der aus dem ganzen filmischen Einheitsbrei hervorragt: Nachdenklich und philosophisch tiefgründig in seiner Grundhaltung, gute ruhige Kameraführung, leidenschaftlich gespielt von Sebastian Cavazza -und auch Stoya darf man trotz all der gezeigten nackten Haut eine gute schauspielerische Leistung attestieren.