„Happiest Season“ ist der erste Weihnachtsfilm eines großen Studios mit LGBT-Hauptfiguren und einer bekennend lesbischen Regisseurin! So wird’s überall angepriesen! Wow! Alleine der Satz ist ja schon wieder Diskriminierung an sich. Aber was sagt uns das? Machen die jetzt bessere oder schlechtere Weihnachtsfilme als Hetero- Hauptfiguren bzw. Regisseure? Als ich mir den Cast durchgelesen habe, dachte ich in erster Linie, wow…, wenn die Story noch ordentlich ist, dann kann das was werden. Kristen Stewart, da braucht man nichts mehr zu sagen, hat längst den Twilight-Fluch (wenn’s denn einer war) abgelegt, Mary Steenburgen, immerhin Oscar-Gewinnerin, Aubrey Plaza (hat viel mehr Hauptrollen verdient), Alison Brie, Victor Garber und…, und…, und…
Und? Hat‘s was genützt? Nicht so richtig. Das illustre Schauspiel-Ensemble rettet was an der 08/15 Weihnachtsstory zu retten ist. „Coming out“ zu dem beliebig austauschbaren Weihnachtsfest - egal um welche sexuellen Orientierung es bei den Heimlichtuern geht- ist doch nun echt nichts Neues. Man sollte die Erwartungen nicht zu hochschrauben. Ja, der Film ist mehr als gesundes Mittelmaß, man kommt bis zum Ende, weil Kristen Stewart alles an die Wand spielt, weil der Soundtrack super ist und weil Weihnachtsfilme ja fast immer ganz tief in uns drin, einen Nerv treffen.