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    Auf der Couch in Tunis
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    2,8
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    Dom Hu
    Dom Hu

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    4,0
    Veröffentlicht am 11. Juni 2023
    Der Film ist genau das, was von ihm erwartet werden kann: Leicht, mit vielen kleinen Hinweisen auf dortige Probleme. Er hat einige tolle Szenen, für die es nicht viele Worte braucht. Die Schauspieler wirken authentisch, nichts ist in irgendeiner Weise unnötig überdreht. Wir haben uns super unterhalten gefühlt! Dass Filme mit diesem Schwerpunkt durchaus ernster sein können, mag sein. Allerdings soll das hier ja nicht das Ziel sein, insofern kann man diesem wirklich charmanten Film das auch nicht anlasten.
    Cursha
    Cursha

    6.935 Follower 1.049 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 5. Mai 2022
    Es ist kein außergewöhnlicher Film, aber ein an sich unterhaltsamer, der Sachte mit Problemen spielt, die in Teilen des arabischen Raums noch immer herrschen. Das ganze geschieht dennoch mit einer Leichtfüßigkeit, das man bestens Unterhalten ist und dennoch leichte Kritik äußert.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    700 Follower 942 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 17. Januar 2021
    POSTREVOLUTIONÄRE BELASTUNGSSTÖRUNGEN
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Der arabische Frühling ist lange vorbei, einige Länder haben so manches daraus gemacht, andere hadern immer noch mit dem Krieg. In Tunesien ist die Revolution Teil der Geschichte. Ob sich seitdem viel verändert hat? Missstände gibt es immer noch, aber zumindest als Besucher von jenseits des Mittelmeers Urlaub machen, das konnte man wieder. Oder aus Frankreich wieder in die Heimat zurückkehren, so wie Psychoanalytikerin Selma. Was also tun in Tunis? Eine Praxis eröffnen. Ja genau, eine Praxis für Psychoanalyse. Braucht das denn wer? Daraufhin würde Selma antworten: wer braucht sowas denn nicht? – und macht aus ihrem Vorhaben ernst.

    Eine Frau, die sich in einem von Männern dominierten Kultur- und Gesellschaftskreis behauptet – das ist der Stoff zeitgemäßer Filme aus dem arabischen Raum. Letztes Jahr zum Beispiel konnte die saudische Ärztin Maryam in Haifaa Al Mansours Film Die perfekte Kandidatin ihre ganze Entschlusskraft bündeln, um für den Stadtrat zu kandidieren. Der etwas handzahme, aber gut gemeinte Film zog natürlich seine Spannung aus dem Konflikt der Frauen mit der Männerwelt, die, konservativ bis ins Mark, soviel Ambition nur belächeln. Doch im Vergleich zu Auf der Couch in Tunis wirkt Die perfekte Kandidatin geradezu rebellisch.

    Im Filmdebüt von Manele Labidi sehen wir die bereits eingangs erwähnte intellektuelle Selma, wie sie ihr für lokale Verhältnisse ungewöhnliches Vorhaben Verwandten und Freunden verklickert. Irgendwann bekommt sie tatsächlich eine ganz gute Patientenkartei zusammen, sowohl Frauen als auch Männer geben sich in der am Dach eines Hauses recht exponierten Praxis die Türklinke in die Hand. Klarerweise stehen bald die Behörden auf ihrer Matte. Und so geht das die ganze Zeit dahin, wobei die streng professionelle Analytikerin, gespielt von Golshifteh Farahani (u a. Tyler Rake: Extraction) in intellektueller Eitelkeit durch Zuhören andere dazu bewegt, endlich mal zu sagen, was in ihren Köpfen herumgeistert.

    Das ist gut gemeint, und alle, die hier Selmas Reich frequentieren, sind natürlich mehr oder weniger sympathische und reizend gezeichnete Charaktere, doch setzt sich Auf der Couch in Tunis weder ernsthaft mit dortigen gesellschaftlichen Problemen auseinander noch gewinnt Labadi aus ihrer seichten Komödie, die klarerweise persönlichen Bezug hat (den wir nicht kennen), irgendeine Faszination aus diversen halbherzig verzwickten Umständen. Mit anderen Worten: dieser Ausflug ins postrevolutionäre Nordafrika ist leider nur müßiges Geplauder über Befindlichkeiten, und das ohne rechten Fokus. Könnte aber sein, dass dieser Zustand des Heimkommens nach Jahren aber genau so ein Gefühl vermittelt.
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