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    Auf der Kugel stand kein Name
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    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 14. September 2022
    Damals (50er Jahre) wie heute ist es ein ungewöhnlicher Western von Jack Arnold, der eigentlich aus der Horrorszene kommt. Und außerdem zeigt hier Audie Murphy in der Hauptrolle, dass er schauspielerisch mehr draufhat als sonst. Gewöhnlich spielte er den unreifen Heißsporn, der sehenden Auges in sein Verderben rennt. Und das tat er so oft, dass er es zu einer gewissen Berühmtheit gebracht hat.
    Der Filmtitel spielt mit dem Spruch, wenn’s einen erwischt hatte, stand sein Name auf der Kugel. Hier steht keiner drauf. Und so kommt Audie, ein bekannter Revolverheld, in eine Kleinstadt. Allein seine Anwesenheit lässt die Gerüchteküche brodeln, gegenseitige Anschuldigungen machen die Runde, denn fast jeder hat eine Leiche im Keller. Ein Bankier begeht Selbstmord, ein Angeber versuchen sich als Sprücheklopfer.
    Das Drehbuch bleibt inhaltlich vage, enthält nur Andeutungen über Dinge, die Jahre zurückliegen: der Kauf einer Miene spielt da eine Rolle, sowie die illegale Ernennung des Gouverneurs.
    Audie bleibt seinem Vorsatz treu und provoziert seinen Gegner. So hat er immer in Notwehr geschossen. Auch der alte Richter Benson (Edgar Strehli), erliegt einem Herzinfarkt bevor er Audie erschießen kann. Alle, die Schuld auf sich geladen haben, sind ins Jenseits befördert worden, ohne dass Audie gegen einen seinen Colt gezückt hat. Er reitet davon…
    Ungewöhnlich ist auch das glückliche Pärchen Luke der Landarzt (Charles Drake) und seine ihm zugetane Frau Anne, eine gebürtige Benson (Joan Evans). Die streckt nur marginal durch ihren Vater, den Richter mit im Sumpf der Vergangenheit.
    Die Spannung resultiert aus den Erinnerungen in den Köpfen der Dörfler und aus dem schlechten Gewissen. Vielleicht auch aus der Einsicht, dass Verschweigen oder die allseits beliebte Heuchelei kein ewiges Allheilmittel sind. Seltene Perle aus der Western Kiste.
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