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Anonymer User
3,5
Veröffentlicht am 19. Mai 2023
Der Film war für mich viel mehr Satire als Komödie. So richtig komisch fand ich ihn nicht. Ich fand ihn bewegend, und interessant, mit grotesken absurden überspitzten Momenten, die meist auch ziemlich gelungen waren. Adolf als imaginärer Freund war mir zu flach und sich ständig wiederholend. Das hätte man wesentlich besser und auch viel interessanter gestalten können. Ansonsten waren die Charaktere sehr gut geschrieben und gespielt. Die diversen deutschsprachigen Songs aus anderen zeitlichen Epochen zu benutzen, hat erstaunlicherweise gut funktioniert. Die Story war stimmig und sehr gekonnt in Szene gesetzt. Als Satire über die Nazizeit und ihren Untergang hat sie für mich ausgesprochen gut funktioniert. Wenn der eine oder andere Zuschauer sich dabei lachend amüsiert hat ist das völlig ok. da die Message des Films eindeutig war. Der Humor hat bei mir nicht immer gezündet. Trotzdem fand ich den Film sehr sehenswert.
Frei nach Christine Leunens Roman *Caging Skies* schuf Regisseur Taika Waititi eine schrille und zugleich ernsthafte Antikriegssatire - erzählt aus der Sicht eines Kindes. Schriller Humor (z.B. Beatles-Musik zur NS-Propaganda), gepaart mit viel Herz. Nach und nach wird der Ton ernsthafter, viele Figuren erhalten so neue Facetten. Als Lohn gab es einen Oscar fürs Drehbuch!
Die Mischung aus ernster Thematik und witziger Auflockerung von Waititi kann sich wirklich gut sehen lassen. Es ist ein Comedy Film über ein ernstes Thema, was dadurch bestimmte Ansprüche fordert. Waititi schafft es aber, das gut zu verpacken. Man hat die Momente, die einen berühren, und die, die einen zum Lachen bringen. Das macht ihn auch zu einem guten Familienfilm. Zum Thema Story störte nich nur das Ende, als Rosie Betzler (Scarlett Johannes) stirbt und die Beiden alleine leben. Ansonsten ein Film, der sich lohnt anzuschauen.
Den Trailer fand ich gut, den Film dafür dann aber leider so gar nicht. Vielleicht war meine Erwartungshaltung nach den positiven Kritiken die man gehört und gelesen hat zu hoch, aber ich fand den Film einfach nicht witzig.
Viele der positiven User-Kritiken könnte ich hier 1:1 übernehmen. Vor allem im Nachgang beeindruckt der Film mit seinen offensichtlichen und vor allem versteckten Botschaften. Satire ist nicht jedermanns Sache, meine auch nicht immer, aber Taika Waititi findet genau die richtige Balance. Film-Handwerk beeindruckend, Musik passt, Schauspiel bis in die kleinste Nebenrolle perfekt. Vor allem Sam Rockwell als Hptm. Klenzendorf und Archie Yates als der kleine Yoki absolut überzeugend. Letzte (Tanz)Szene zu David Bowies "Helden"- der Hammer, hätte gerne noch länger gehen können!
Dass dieser Film einen Oscar gewonnen hat und als einer der besten Filme des Jahres nominiert war, kann ich nur schwer nachvollziehen. Diese Art des Humors zündet bei mir wirklich gar nicht, wodurch die zu langen über 2 Stunden zur Tortur wurden.
Johannes, kurz Jojo, Betzler (Roman Griffin Davis) will doch unbedingt so gerne ein Nazi sein, oder doch nicht? Während gerade seine Mutter Rosie (Scarlett Johansson) aus dem Haus ist, entdeckt er, dass seine Mutter eine Jüdin namens Elsa (Thomasin McKenzie) versteckt. Sein imaginärer bester Freund Adolf Hitler (Taika Waititi) soll ihm helfen, die richtige Lösung in diesem heiklen Dilemma zu finden. Regisseur & Drehbuchautor Taika Waititi versucht mit "Jojo Rabbit" auf eine einzigartige Weise den Holocaust KinozuschauerInnen näher zu bringen. Jojos imaginärer Freund Adolf Hitler soll für den gewissen Humor sorgen, was (leider) nur teilweise gelingt. Viel mehr hatte ich eine Schwäche für die herzzerreißende Beziehung zwischen Jojo & seiner Mutter. Des Weiteren konnte das entwickelnde Verhältnis zwischen Jojo & Elsa glänzen. Weniger Satire als erwartet & eine unglaublich plötzliche, fast schon skurrile, 180° Drehung in den letzten 30-45 Minuten. Dieser Film ist zum Lachen, aber auch zum Weinen. Ein packendes Kinoerlebnis. 4,5 Sterne
Also wenn das der lustigste Film des Jahres ist, dann wird 2020 ein wirklich trauriges Jahr.
Der ganze Film, geht sehr freizügig mit dem Thema um. Um es kurz zu machen, es stimmt nichts, die HJ wirkt wie ein amerikanisches Sommerlager, 10 Jährige ziehen in den Krieg... HJ, Wehrmacht, Gestapo, alles mehr oder minder ein Verein. Es kommt mir vor als ob man sich nur die Bilder bei Wikipedia angesehen hat und den Text dazu nicht gelesen hat. Die Mutter ist eine komplette Fehlbesetzung. und wenn man den Trailer zu dem Film gesehen hat muss man ihn nicht mehr schauen, alle lustigen Szenen, waren in dem Trailer...
Sehr lustige, originelle und warmherzige Komödie. Tolle Schauspieler, sowohl die jungen als auch etablierten. Konnte mir nach dem Trailer den Film nicht wirklich vorstellen, aber er funktioniert ganz wunderbar.
"Jojo Rabbit" von Taika Waititi ist übermütig, albern, durchgeknallt - und trotzdem berührt der Film zutiefst. Gerade durch den Kontrast des grotesken, dunkelschwarzen Humors und der ernsten Thematik wird die Grausamkeit des Faschismus umso deutlicher. Man versteht aber auch durch die kindliche Perspektive Jojos, was Kinder am Nationalsozialismus fasziniert haben mag, warum sich so viele von ihnen mit Freuden für die Hitlerjugend und schließlich als Kanonenfutter einspannen ließen. Es zeigt auch, wie leicht sich Menschen von Angst und Ideologie manipulieren lassen.
Gleichzeitig ist "Jojo Rabbit" eine Coming-of-age-Geschichte, in der ein kleiner Junge unverhofft den Ernst des Lebens kennenlernt und seine Ideale, Wirklichkeitsbegriffe und sein Selbstverständnis plötzlich auf den Kopf gestellt sieht. Und behutsam, Schritt für Schritt, den Verlust seiner Gewissheiten zu überwinden lernt und dabei erwachsen wird. Der kleine Roman Griffin Davis spielt das übrigens hervorragend und ist von der ersten bis zur letzten Sekunde überzeugend. Scarlett Johansson als seine Mutter ist auch toll, aber ihre Rolle ist eben großartig geschrieben.
Fazit: Ein ungewöhnlicher und sehr gelungener Film! Unbedingt sehenswert!