Mein Freund die Giraffe – okay, warum nicht. Muss ja nicht immer ein Hund, eine Katze oder ein Pferd sein. Oder wenn es schon nicht ein Haustier ist, dann direkt etwas mächtig Gefährliches. Nope, hier ist es eine Giraffe. Eine sprechende noch dazu. Vielleicht eine etwas ungewöhnliche Wahl für die „tierische“ Hauptrolle in einem Kinderfilm, aber tatsächlich ist es eine sehr charmante Wahl.
Worum geht es dann also in einem Film, in dem eine sprechende Giraffe eine Hauptrolle hat?
Nun, um Freundschaft natürlich. Ein Thema, das ja nun auch nicht wirklich selten in Kinderfilmen angesprochen wird, aber genau wie die Wahl des Tieres, ist auch die Herangehensweise an dieses Thema ein wenig ungewöhnlich, vielleicht schon mutig.
Denn Action findet man hier nicht. Humor schon, aber das ist eher eine Form von natürlicher Heiterkeit und Situationskomik; von Albernheiten und platten Sprüchen, oder gar Pleiten-Pech-und-Pannen-Schadenfreude Humor wird hier bewusst abgesehen.
Fast kommt der ganze Film wie eine gut vorgetragene Lesung aus einem schönen Kinderbuch, eine tolle Gute-Nacht-Geschichte, die dem Kind noch was zum Träumen gibt und auf sanfte Art Werte wie Freundschaft verinnerlichen lässt, anstatt Angst zu machen.
In diesem Film werden alle ernst genommen, die Kinder, die Giraffen, die Erwachsenen, die teilweise etwas verschroben sind und es wird gezeigt, dass eine Freundschaft tatsächlich etwas Großes und vor allem Einschließendes ist. Dass man einen Freund teilen kann und dadurch nicht etwa nur noch einen halben Freund hat, sondern sogar noch einen zweiten dazu bekommt.
Ein Film, der ausgezeichnet für Kinder geeignet ist. Teenager werden mit Sicherheit nicht wirklich was mit dem Film anfangen können, aber Kinder im Kindergarten- oder Grundschulalter sehr wohl – und, wenn ich mal von mir auf andere schließen darf, wohl auch deren Eltern, denn kitschig oder zu kindisch wird hier auf keinen Fall erzählt.