Nicole Kidman als LA-Cop im Alleingang.
Spielt sich zweigleisig ab: als junge Polizistin undercover, und viele Jahre später ist diese Vergangenheit dann mit Gegenwart. Als inzwischen eher abgehalfterter LA-Cop möchte sie nun alte Rechnungen begleichen. Zwist mit ihrer Tochter gibts als Zugabe.
Die Machart ist gekonnt ohne Schnickschnack in wohltuend realistischem Independent-Film-Look, inszeniert von Karyn Kusama, der Macherin von z.B. Girlfight.
Nicole Kidman ist in dieser denkwürdigen Rolle stellenweise kaum zu erkennen. Dunkle Ringe um die Augen, Flecken im Gesicht, Frisur durcheinander und ihr Daherkommen allgemein erschöpft. Ihr Erscheinungsbild im Vergleich zu dem in z.B. Todesstille und Tage des Donners ist bereits das Ansehen von Destroyer wert.
Nicole Kidman in Verbindung mit ihrer Rolle ist klar die Hauptattraktion und Destroyer herausragend innerhalb ihrer Filmographie. Mit männlicher Hauptrolle wär das Gebotene schon etwas weniger der Rede wert, doch nun besitzt der Film eine besondere Klasse, so dass Destoyer sich insgesamt sogar aus der Masse an Cop-Filmen sehenswert hervortut.
Copfilmfans lassen diesen Film eher nicht aus, Nicole-Kidman-Fans im Leben nicht. So oder so muss man allerdings als Filmglotzer mit einer kaputten Hauptfigur wie hier gut leben können - gibt ja genug, die allein deswegen schon nicht genug Zugang zu dem Film finden können/werden.
Der Kidman-Cop spricht zwar nicht besonders viel, aber bei den Typen im Film -und weil das Schauspielerkino ist-, ist der O-Ton erste Wahl.
Alles ging für Deutschland bei der FSK ab 12 durch, das dürfte insgesamt sehr knapp gewesen sein- Sprache, Sex, Drogen, Gewaltdarstellung... Wurde möglicherweise mit zwei zugedrückten Augen und Ohren eingestuft, in andern Ländern allermeistens nicht so, bis nicht zugelassen und umgeschnitten gings da. Mit z.B. einem Flammenwerfer grillt der Kidman-Cop hier aber sicher keine Gegner, und selbst bei ihrer abtrünnigen Polizei-Arbeit ist etwas Köpfchen gefragt.