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    The Cakemaker
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    Kinobengel
    Kinobengel

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    4,0
    Veröffentlicht am 10. November 2018
    Der israelische Regisseur und Editor Ofir Raul Graizer ist mit seinem ersten Langfilm „The Cakemaker“ in den deutschen Kinos.

    Oren (Roy Miller) ist Ehemann von Anat (Sarah Adler) und Vater von Sohn Itai (Tamir Ben Yehuda). Der Israeli beginnt an seinem Geschäftsort Berlin eine Beziehung mit dem Bäcker Thomas (Tim Kalkhof). Als Oren bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt, begibt sich Thomas nach Jerusalem und nimmt im Café von Anat einen Job an, ohne sein Verhältnis mit Oren zu offenbaren.

    Ein Bäcker mit sanftem Gemüt und starken Armen, sein Kneten, die Endprodukte in reichlichen Nahaufnahmen. Unabhängig von der sexuellen Veranlagung sollte der Kinogänger zur Vermeidung von Magenknurren und Fressattacken maximalgesättigt die Vorstellung betreten.

    Graizier komponiert wie ein alter Regie-Fuchs nach eigenem Drehbuch den Umgang mit kulturellen Unterschieden, Vorurteilen und menschlichem Miteinander zu einem großen Ganzen. …plus einer besonderen Portion Hingabe für Backerzeugnisse. Ohne überzogene Darstellung zeigt er Barrieren, die Thomas erst kennenlernen muss, die Anat überwinden und ihr religiös eingespurter Schwager Motti (Zohar Shtrauss) beibehalten möchte. Das ist in jeder Richtung sehr sorgsam betrachtet, ohne starre Grenzen oder simple Charaktere und ohne dass der Eindruck entsteht, der Regisseur ergreife Partei.

    Die Erzählweise der Geschichte ist straight old school. Das Publikum kennt fast alle Hintergründe und vermutet, dass das Geheimnis des Bäckers nicht lange ein solches bleiben kann. Es fragt sich, wann, wie und mit welchen Folgen es gelüftet wird. Diese Methode ist kein Garant für einen guten Film, doch Graizier schafft es, die bestehenden Verbindungen im Detail zu erklären und die entstehenden Verhältnisse sukzessive tiefer zu verspinnen. Mit Entzücken nehmen die Kunden leckere Kekse und Torten made in Germany an, koscher oder nicht. Thomas wird nachgefragt, nicht nur von den Gästen des Cafés. Doch der Druck auf ihn steigt durch sein Lügenkonstrukt stetig. Die dadurch aufgebaute Spannung passt in den an sich ruhigen Rhythmus des Films und wird nicht als reißerischer Effekt hervorgehoben.

    Dass die Mimik des Bäckergesellen vereinzelt rätselhaft erscheint, liegt nicht an schauspielerischen Defiziten. Der Regisseur hätte den durchaus als bewegt empfindbaren Gesichtsausdruck gezielter hinter die Handlungen der Figuren legen dürfen. Hier ist der Debütant erkennbar, denn das können raffinierte Erzähler wie z.B. François Ozon in „Frantz“ oder „In ihrem Haus“ besser.
    Thomas muss sehr stark motiviert gewesen sein, um Berlin - vielleicht für allezeit - hinter sich zu lassen und in die Familie von Oren „einzudringen“, sonderlich hinterfragt wird dies leider nicht. So bleibt das Unternehmen lediglich die verrückte Idee eines einsamen Bäckers.
    Seine Beziehung zu Oren ist zu Beginn bruchstückhaft erläutert und wird mit einer Rückblende im rechten Moment tiefergehend beleuchtet.

    Im Ergebnis geht die Liebe durch den Magen, aber eben anders, gleichzeitig unheimlich sinnlich und doch mit realem Ausdruck. Geht nicht? Geht doch! Ofir Raul Graizer drückt „The Cakemaker“ seine Handschrift auf, die jede Minute mitschwingt und auch in der letzten Szene die Wucht der Leidenschaft zeigt; für den Kuchen, für den Bäcker. Mit welcher Gewichtung? Das ist doch bitteschön egal.

    „The Cakemaker“ ist ein sehenswertes Debüt, das durch eine besonders gut austarierte Dramaturgie besticht.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 29. Oktober 2018
    Großartiger Liebesfilm, der in Berlin und Jerusalem spielt. Drehbuch, Kamera, Regie, Schauspieler und Schnitt überzeugen absolut!
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